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Ich hatte schon einmal Wachsspielchen ausprobiert. Es war ein recht milder Herbsttag gewesen und der Typ, bei dem ich das Wochenende verbracht hatte, hatte so eine spezielle Kerze gekauft gehabt, um mich mit etwas Außergewöhnlichem zu überraschen.

Ich erinnerte mich noch daran, wie er mir eintausend mal versichert hatte, dass die Kerze extra für Wachsspiele gedacht war und das Wachs eine gewisse Temperatur nicht überschreiten würde. Und so war mein Körper Minuten später mit einer öligen Schicht überzogen gewesen, die einfach nicht fest werden wollte.

Alleine wie lange ich unter der Dusche gestanden hatte und das Zeug auch nach dem dritten mal abspülen nicht weg war.

Doch als die ersten roten Tropfen nun auf meinen Körper prasselten, stieß ich augenblicklich einen Schmerzensschrei aus. Die kleinen Punkte auf meinem Körper schienen die Haut darunter regelrecht zu verbrennen und der Schmerz veranlasste mich den Rücken zu krümmen, doch Henrys Griff ließ kaum Bewegungsspielraum zu.

Ich kniff meine Augen zusammen und atmete hektisch. Der eiserne Griff um meinen Hals wurde noch ein wenig fester und ich merkte am Rand, wie Henry seine Lippen an mein Ohr führte.

„Ganz ruhig, es ist doch nur ein wenig Wachs. Das hältst du schon aus, freches Luder."

Mein Blick wanderte wieder nach vorne und ich fokussierte unser Spiegelbild, nur um erneut mit ansehen zu müssen, wie Henry die Kerze über meinen Körper führte und zur Seite kippte. Wie in Zeitlupe sah ich den Schwall Wachs auf meine Brüste fallen und bäumte mich erneut unter der Hitze des Wachses auf.

Der Schmerz raubte mir den Atem, obwohl er nicht so schlimm war, wie es mein hilfloses Wimmern vermuten ließ. Jedoch traf die Hitze meine Haut so punktuell, dass ich jegliche Selbstbeherrschung verlor.

Als würden sich unzählige glühende Nadeln in meine Haut bohren und nur allmählig abkühlen.

Henry gab mir immer zwischen den einzelnen Strömen des heißen Regens genug Zeit um wieder unseren Anblick im Spiegel zu fokussieren. Und ich musste mit ansehen wie mein Brustkorb immer mehr rote Tupfen abbekam.

Dabei tauchte der Kerzenschein die Szene in ein warmes Licht und verlieh dem Moment einen animalischen Schimmer. Als einzelne Tropfen nun auch meine Brustwarzen trafen, entwich ein weiterer kleiner Schrei meiner Kehle.

Der Schmerz schien mich völlig in Beschlag zu nehmen und meine Aufmerksamkeit galt nur dem nächsten Tropfen, der erneut meinen Verstand für einen kurzen Moment außer Kraft setzten würde. Dabei bemerkte ich wie Henry gebannt meine Reaktionen betrachtete und ich konnte spüren, wie seine Erektion mit jedem Laut, der meine Lippen verließ, wuchs und sich gegen mein Hinterteil presste.

Für mich hatte der pure Schmerz kaum etwas erregendes an sich. Bei jedem weiteren Wachsschwall bettelte ich regelrecht mit brüchiger Stimme, dass er doch endlich aufhören möge. Doch der Moment in seiner Gesamtheit schien meine Sinne zu beflügeln.

Und als die Kerze schließlich bis auf die letzten Zentimeter runtergebrannt war und Henry die kleine Flamme ausblies, schien mein gesamter Körper vor Empfindungen zu summen. Als es zudem durch die nun fehlende Lichtquelle im Raum deutlich dunkler wurde und Henry sich von mir löste, umfing mich augenblicklich eine einsame Kälte.

Während er sich erhob und sein Werk von oben herab betrachtete, spürte ich wie das heiße flüssige Wachs zu festen Klumpen geworden war, welche fest an meiner Haut zu kleben schienen. Vorsichtig griff ich nach einem roten Punkt, oberhalb meines Tattoos, doch fast augenblicklich krallte Henry seine Faust in meinen Haaren fest und zog meinen Kopf zurück.

AuroraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt