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Meine Hüften begannen sich wie von selbst zu bewegen. Zum einen versuchte ich dem reißenden Schmerz entgegenzukommen, zum anderen schaffte ich es so, trotz des unangenehmen Ziehens ein wenig Lust zu erhaschen. Meine Hände legten sich wie von selbst auf Henrys entblößte Brust, vermutlich damit ich den Halt nicht verlor.

Unter seiner warmen Haut spürte ich den vertrauten Rhythmus seines Herzens. Nach der langen Zeit lechzte mein Körper nach seinen Berührungen.

Und wenn ich aufrichtig war, auch nach dem Schmerz, welchen er mir zufügen konnte.

Es war wie ein Kribbeln in meinem Körper, ein Jucken in meinen Fingerspitzen. Der einzige plausible Vergleich der mir zu dieser Sehnsucht in diesem Moment einfiel, war das Aufkratzen von einem Mückenstich. An sich hatte dieser Schmerz auch etwas Befriedigendes an sich und man wollte augenblicklich mehr.

Mein Gedankengang wurde ruckartig unterbrochen als Henry sich in Bewegung setzte. Da er immer noch seine gekrümmten Finger in meiner Mitte hatte, war ich gezwungen jedem seiner Schritte zu folgten. Grinsend kam er vor der Holzliege, auf welcher ich mich bis gerade noch gesonnt hatte, zum Stehen und setzte sich.

„Spreiz die Beine."

Als ich seinem Befehl nicht sofort Folge leistete, verpasste er mich einen Klaps auf meinen Oberschenkel und ich öffnete willig meine Schenkel. Meine nackten Füße glitten über den aufgeheißten Terrassenboden und kamen seitlich von Henrys Beinen zum Stehen.

Mein Bauch befand sich direkt vor meinem Gesicht und ich spürte seinen ruhigen Atem auf meiner Haut, bevor er schließlich die Finger in mir wieder streckte. Ich wimmerte auf, als der Schmerz erst anschwoll und dann allmählich abebbte.

Mit geschickten Bewegungen begann er seinen Zeige- und Mittelfinger in mir vor und zurück gleiten zu lassen und sah mir dabei fest in die Augen. Sein lauernder Blick verstärkte nur die Intensität seiner Berührung und mir entwich ein leises Stöhnen, als er immer kräftiger in mich pumpte.

Ich spürte wie meine Beine leicht zu zittern begannen und sich meine innersten Muskeln begannen in freudiger Erwartung zusammenzuziehen. Ich kniff meine Augen zusammen und warf meinen Kopf in den Nacken.

Bitte.

Doch Henry erhörte mein stummes Flehen nicht und stoppte mitten in seiner Bewegung: „Du glaubst doch nicht, dass ich es dir so leicht machen werde, oder Luder?"

Er zischte mir die Worte eher entgegen, und ich schlug frustriert meine Augen auf. Ich schaffte es nicht meine Enttäuschung zu verbergen und ich wollte es auch nicht. Die kleine Freude hätte er mir doch gönnen können.

Immerhin war ich seit meinem Waldausflug quasi 24/7 von meiner Familie umgeben gewesen und hatte damit nie einen günstigen Moment gefunden, mir selbst ein wenig Vergnügen zu verschaffen.

Henry schüttelte tadelnd seinen Kopf: „Du wirst wirklich ein paar Manieren lernen müssen. Und es wird mir eine Freude sein, sie dir beizubringen."

Ich folgte während er sprach den Bewegungen seiner Hände, welche mit einer raschen Bewegung das Hemd über seine Schultern streiften und dann zu seinem Hosenbund fuhren. Doch anstatt sich auch dieses Kleidungsstück vom Körper zu streifen, griff er nur nach seiner Gürtelschnalle und öffnete diese.

Mit einer flüssigen Bewegung zog er den langen Lederriemen aus seiner Anzughose und legte ihn bedächtig zusammen. Ich hatte fest damit gerechnet, dass er seine Hand benutzen würde, wenn überhaupt.

Nach der ganzen Zeit, in welcher er mich nicht mal mit Samthandschuhen berührt hatte wollte er jetzt den Gürtel einsetzten?

Überraschte mich das wirklich so sehr? Immerhin redeten wir hier von Henry. Dem Henry, welcher ein wildfremdes Mädchen versohlt hatte, weil es ihm versehentlich Wein über sein Hemd geschüttet hatte. Außerdem: ich kannte diese Art von Schmerz ja bereits. Jedoch war Henrys Gürtel breiter und schwerer als Meiner, mit welchem er mich damals gezüchtigt hatte.

Ob das einen großen Unterschied machte?

„Leg dich über mein Knie!"

Ich zog eine Augenbraue hoch. Sofort hatten sich wieder die Bilder von unserer ersten Zusammenkunft wieder vor mein geistiges Auge geschoben. Damals hatte er mir zehn Schläge mit seiner Hand verpasst, was mir jetzt fast schon lächerlich vorkam.

„Drei... zwei..."

Jetzt zog ich auch meine andere Augenbraue nach oben. Wollte er jetzt ernsthaft einen Countdown starten, weil ich ihm nicht schnell genug war?

„Null!"

Fast ruckartig umfasste Henry meine Hüften und warf mich regelrecht über seine Oberschenkel. Erschrocken quiekte ich auf und versuchte mich wieder aufzurichten. Doch Henry legte eine Hand in meinen Nacken und presste mein Gesicht auf das harte Holz.

Bevor ich protestieren konnte sauste seine Hand hart auf meine rechte Arschbacke und hinterließ einen prickelnden Schmerz, bevor er sich auf diese gleiche Weise der anderen Seite zuwandte.

„Wehe du gibst noch einen Mucks von dir! Ich will, dass du das hier hinnimmst!"

Ich hörte die Gürtelschnalle klimpern, bevor er das Leder auf meinem Rückgrat ablegte.

„Wie viele Schläge bekomme ich?"

Ich versuchte die in mir aufsteigende Panik im Schacht zu halten. Als Henry nicht antwortete fügte ich kleinlaut ein Meister meiner Frage zu.

„Nicht annähernd so viele, wie du verdienst hast!"

Und er schlug zu. Ich konnte genau nachvollziehen wie er mit dem Gürtel ausholte und das Leder über meine Haut zog. Und dann setzte der Schmerz ein. Ich presste meine Lippen zusammen und versuchte gleichmäßig weiter zu atmen, doch der zweite Schlag ließ nicht lange auf sich warten.

Bis jetzt hatte Henry immer kleine Pausen zwischen den einzelnen Hieben gelassen gehabt, egal mit was er mich züchtigte. Doch jetzt schien es mir, als würde er sofort nachdem er den einen Schlag ausgeführt hatte, zum neuen ausholen.

Meine ganze Konzentration galt dem Versuch ruhig und still zu bleiben. Doch bereits nach den ersten zehn Schlägen wurde mein Atem unregelmäßiger und ich spürte wie sich mein Körper ohne Zutun zu winden begann, um den Schlägen auszuweichen.

Verdammte Scheiße tat das weh!

Das rhythmische Klatschen wurde zu einem langanhaltenden und alles überwältigenden Schmerz, der meinen Kopf komplett leer zu fegen schien. Ich schloss meine Augen und versuchte ihn hinzunehmen, doch er überforderte mich gnadenlos.

Ich wusste nicht, wie viele Schläge ich bereits erduldet hatte, doch es mussten eine ganze Menge gewesen sein. Ich spürte wie sich die Muskeln von Henry in gleichmäßigen Abständen anspannten und wieder lockerten.

Er kontrollierte jeden Zentimeter unserer beiden Körper. Seine linke Hand lag nach wie vor in meinem Nacken und ich war fast überrauscht, als ich spürte, wie er mich ganz sanft zu streicheln begann. Seine Finger fuhren federleicht über meinen Nacken und ich öffnete meine Augen langsam wieder.

Verwundert blinzelte ich gegen das helle Sonnenlicht an. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie er aufgehört hatte, mich zu schlagen. Mein Körper lag nach wie vor regungslos auf seinem und mein Atem ging flach. Mein komplettes Hinterteil schien zu glühen.

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Na ihr?

Was sagt ihr zu Auroras Vergleich?
Wo sind die masochistisch veranlagten Mitleser und Mitleserinnen?🧐

Ich hatte vor wenigen Wochen ein interessantes Gespräch mit einem Dominos (nur so nebenbei: mir war dieser Titel völlig fremd und es ist selbst jetzt ungewohnt ihn so zu betiteln...) über Masochismus.💁‍♀️
Dabei kam mir dieser Vergleich in den Sinn.

Er passt bei mir selbst nicht zu 100%, aber ich schätze mich auch selbst als wenig schmerzaphin ein. Aber in einigen Monenten passt er auch bei mir.😅

Generell ist Schmerz ein unglaublich weitgefächertes Themenfeld, welches teils unerklärlich zu sein scheint, nicht wahr?😂

Wie dem auch sei: denkt ihr an meinen Stern?🌟
Für kreatives Betteln fehlt mir gerade der Nerv. Außerdem muss ich dringend diese Mücke finden, die mich schon seit Tagen pisackt!😡

Euch einen schönen Tag
Eure Lady in red 🌹

AuroraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt