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Die Nacht war furchtbar gewesen. Zwar hatte ich geschlafen wie ein Stein, aber als am nächsten Morgen mein Handy pünktlich um acht läutete, fühlte ich mich wie gerädert. Mein gesamter Körper fühlte sich klebrig an.

Und bildete ich mir das ein, oder brannten einige Stellen auf meinem Körper immer noch.

Schlaftrunken fischte ich nach meinem Smartphone, über dessen Display sich bereits viele haardünne Risse zogen. Ein Blick auf die andere Bettseite verriet mir, dass Henry bereits schon wach sein musste. Grummelnd erhob ich mich vom Bett und trottete ins Bad.

Ein Blick in den Spiegel bestätigte meinen Zustand. Tiefe Augenringe zeichneten sich in meinem fahlen Gesicht ab und auch sonst wirkte ich erschöpft und müde. Als mein Blick hinunterglitt, fielen mir unzählige rote Tupfen auf meiner Haut auf.

Kopfschüttelnd tastete ich die Flecken ab, aber abgesehen davon, dass einige ein wenig zu nässen schienen, war der Schmerz akzeptabel. Aber Bauchfreie Oberteile konnte ich mir die nächsten Tage erstmal abschminken.

Schlecht gelaunt schloss ich die Badtür hinter mir ab und stieg in die Dusche, bevor ich den heißen Wasserstrahl auf meine Haut klatschen ließ. Vermutlich hatte Henry seine Morgenroutine, inklusive Dusche schon hinter sich, denn wenigstens war der Strahl sofort warm.

Stöhnend wusch ich mich gründlich und rümpfte die Nase, als ich erneut eine dezente Ingwernote wahrnahm. Das warme Wasser besserte meine Stimmung kaum, trotzdem fühlte ich mich Minuten nach dem ich aus der Dusche trottete schon um Welten frischer.

Als ich wieder ins Schlafzimmer trat, war immer noch keine Spur von Henry vorhanden, aber ein Blick auf meine Sachen vom Vortag, welche immer noch verstreut auf dem Fußboden lagen, stimmte mich noch missmutiger.

Ich hatte weder Zeit noch Lust, jetzt noch mal in meine WG zu fahren um frische Klamotten zu holen.

Aber das kurze Shirt konnte ich vergessen, bei meinem Körper. Ein kleines Lächeln huschte über mein Gesicht, beim Gedanken daran Mika detailliert zu erklären woher die Tupfen stammten. Sicherlich würde er über beide Ohren hinweg rot werden.

Entschloss öffnete ich Henrys Kleiderschrank und langte willkürlich nach einem der weiten Hemden, welches ich mir daraufhin überzog. Als der steile Baumwollstoff über meine geschundene Haut rieb, musste ich kurz tief Luft holen, aber eine bessere Option hatte ich nun mal heute nicht.

Wenn ich die Seiten in meine Hose steckte und die Ärmel hochkremple... geht doch.

Zufrieden betrachtete ich mein Spiegelbild. Der Look wirkte gewollt adrett und lässig zugleich, als ob ich mit Absicht ein kleines Statement setzen wöllte. Für den Rest musste mein Notfallconcealer hinhalten, den ich eilig aus meiner Handtasche fischte, bevor ich die Küche ansteuerte.

Wie nicht anders zu erwarten, saß Henry bereits am Tisch, in der einen Hand eine Tasse Kaffee und in der anderen eine Fachzeitschrift, deren Inhalt er mit kritischer Mine beäugte. Ich murmelte ein Morgen und ließ mich gegenüber von ihm fallen.

„Morgen, du siehst erschöpft aus."

„Danke! Wie lange waren wir gestern noch... du weißt schon..." ich sprach das Wort gedehnt aus, während ich nach einer Kiwi griff und sie kurzerhand aufschnitt. Viel mehr würde ich heute früh nicht runterbekommen und viel mehr bot auch Henrys Frühstückstisch nicht.

„Bis um drei, du bist fast augenblicklich eingeschlafen und ich wollte dich nicht wecken."

Wie gütig! Aber immerhin erklärte das meinen Schlafmangel.

Ich überflog den Frühstückstisch und dann die spärlich eingerichtete Küche nach Cornflakes, wurde aber nicht fündig. Na toll.

Er schien meinen Blick richtig zu deuten. „Tut mir leid Aurora, ich wusste nicht das du kommst, geschweige denn hier Frühstück essen würdest."

„Schon okay. Kann ich bitte was zu Trinken haben?" Ich warf ihm ein aufmunterndes Lächeln zu und erst jetzt kam mir der bedrückende Gedanke, mich für die gestrige Aktion erklären zu müssen. Immer hin war ich bei ihm aufgekreuzt, ungefragt und zudem nachdem er mir einen Laufpass erteilt hatte.

„Klar, was willst du? Kaffee, Milch, ich habe auch Ingwertee."

Ich verschluckte mich an meiner Kiwi und musste mich dann mehrfach räuspern. Ein verschmitztes Grinsen hatte sich auf Henrys Gesicht ausgebreitet und ich bemühte mich eine beherrschte Antwort zu geben.

„Kaffee bitte."

Während Henry mir meine Tasse auffüllte und ich gierig den Geruch des heißen Elixiers in mich zog, knöpfte ich langsam Henrys Hemd auf und deutete dann auf meinem Oberkörper.

„Kannst du dich dafür bitte sofort entschuldigen, Henry?"

Er schnaubte. „Ist das da etwa mein Hemd?" ich nickte auf seine Frage hin nur und deutete dann nochmal mit Nachdruck auf meinen geschundenen Oberkörper. Für mindestens eine Woche waren freizügige Klamotten zumindest obenrum sicherlich gestrichen.

Und ich würde mir keine Mühe geben meinen Missmut darüber zu verbergen.

„Du freches kleines Luder!"

„Das ist alles was du dazu zu sagen hast?"

Wieder verließ ein tiefer Laut seine Lippen, welcher mir eine kleine Gänsehaut über die Arme jagte. Ich mochte es, dass er mir Parole bot, das war etwas völlig Neues für mich.

„Komm wieder runter, ich habe mich wirklich zurückgehalten, das kannst du mit glauben Aurora."

„Pfff, was soll das denn heißen?"

Er legte endlich diese beschissene Zeitung zur Seite und fixierte meinen Blick. Seine hellen Augen sahen mich direkt an und mit einem mal fühlte ich mich ähnlich entblößt wie letzte Nacht.

„Das soll heißen, dass ich auch anstatt dich mit dem Ingwer ein wenig zu streicheln, dich damit in deinen süßen Arsch hätte ficken können."

Mir fiel die Kinnlade runter.

„Das ist nicht dein Ernst, wer bitteschön würde den so etwas tun?"

„Wir beide, wenn du nicht gleich dein vorlautes Mundwerk zügelst. Trink dein Kaffee und dann fahre ich dich zur Fachhochschule. Und auf dem Weg reden wir."

Ich öffnete meinen Mund um ihn zu erklären, dass ich keinen Vormund brauchte, der mich wie ein kleines Schulkind vor dem Schulgelände absetzte, aber er unterbrach nicht.

„Wag es dir dich da raus zu winden Aurora, du bist letzte Nacht hier aufgekreuzt. Und ich habe dir einiges zu sagen... und wenn ich es mir recht überlege geht es dir sicherlich genauso!"

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Guten Abend ihr Nachteulen da draußen!🌙

Ich bin mittlerweile so müde, dass ich es nicht mal schaffe einen Satz vernünftig zu Kartoffel.😴😴😴

Ich bin sogar zu müde um um ein Sternchen zu betteln! 😣

Naja obwohl, vielleicht schaffe ich es ja doch:
Also lasst mal ein 🌟 rüberkommem!😶

Ich bin wirklich am Ende (merkt man auch, ich weiß). Wir sehen uns morgen in alter Frische.💫

Eure schlafende Lady in red🌹

AuroraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt