Den Namen Aurora hatte ich mir vor Jahren selbst gegeben, da ich mich absichern wollte. Nachdem in meiner Familie so viel schiefgelaufen war, hatte ich nach und nach immer mehr versucht mich in Musik, Alkohol, Freunden und Partys zu verlieren.
All das waren natürlich immer nur kurze Pausen von meinem chaotischen Leben gewesen, aber immer hin hatte es sie gegeben. Und unter dem Namen Aurora konnte ich mir Fehltritte und Ausrutscher erlauben und für kurze Zeit ich selbst sein.
Und trotz meiner Vorsicht war ich nun hier. An einem Ort, der für mich noch völlig fremd war. Kniend, vor einem Mann, der mich verunsicherte und nach dem ich mich dennoch sehnte. Und ich hatte einen kleinen Moment gezögert gehabt, bis ich schließlich meine Hose geöffnet hatte.
Nachdem mein letztes Kleidungsstück zu Boden gefallen war, hatte Henry mich bestimmt zu Boden gedrückt und dann das schwere Buch vor mich gelegt. Und als wäre es das Normalste der Welt mit einer nackten und knienden Frau vor dem Schreibtisch zu arbeiten, hatte er sich erneut den zahlreichen Papierstapeln auf dem Boden gewidmet.
Skeptisch blickte ich nach oben und betrachtete den Mann, der fast schon majestätisch über mir thronte. Seine Züge wirkten entspannt und er strahlte eine gewisse Lässigkeit aus. Vermutlich stellte meine innere Verfassung das Gegenteil zu seiner äußeren Ruhe dar.
Mein Blick glitt wieder nach unten, zu dem Buch vor mir. Fast schon ehrfürchtig fuhr ich über den schweren Einband, der sich edel und hochwertig unter meinen Fingerspitzen anfühlte. Nachdem ich ein wenig mit mir gerungen hatte, schlug ich dann schließlich die erste Seite auf und begann zu lesen.
Die ersten Worte waren wenig spannend. Hauptsächlich ging es um Absicherungen, die Regeln der Einvernehmlichkeit und es wurden Richtlinien angeschnitten. So war es scheinbar nicht nur Notwendig eine genaue Absprache zu halten, bevor man sich auf eine Session einließ, zudem rieten die Zeilen vor meinen Augen zu sogenannten Safewords und Limits.
Wie unnötig.
Ein wenig gelangweilt verdrehte ich die Augen und atmete aus, als ich eine neue Seite umschlug. Ein erstes Bild lenkte meine Aufmerksamkeit auf sich und neugierig betrachtete ich die simple Darstellung einer Frau, welche ein Halsband trug und einen schmalen Stock mit gesenktem Kopf jemanden, der scheinbar vor ihr stand darbot.
Die Kapitelüberschrift lautete devotus, ein Wort was ich bis dahin noch nie gehört hatte. Ich studierte aufmerksam die Worte des Autors. Laut ihm bestand ein Machtgefälle zwischen zwei oder mehr Partnern in einer Session. Demnach stand der devote Partner dem Dominaten gegenüber und je mehr Beide diese Eigenschaft innehatten, umso größer war das Machtgefälle.
Für mich ergab dies durchaus Sinn, nur konnte ich mich keinesfalls als devot definieren. Ich war doch nicht demütig, und vor allem nicht unterwürfig.
In meine Überlegungen so vertieft, merkte ich gar nicht wie Henry aufgestanden war und sich nun hinter mich kniete. Erst als ich seinen warmen Atem in meinem Nacken spürte, zuckte ich erschrocken zusammen.
„Warum schaust du so ungläubig Aurora?"
Ich zuckte mit den Schultern und blätterte erneut eine Seite weiter. Ich spürte wie warm Henrys Hand war, als er sie behutsam auf meine Seite legte und dann langsam nach oben wandere. Mein Atem beschleunigte sich umso mehr, je näher er meiner Brust kam.
Als er schließlich sanft an meiner Brustwarze zupfte, kniff ich meine Augen zusammen und versuchte stillzuhalten und mich nicht schon bei einer solch kleinen Berührung vor Lust zu winden.
„Ich habe dir eine Frage gestellt und es ist sehr unhöflich darauf keine Antwort zu geben!"
Er kniff in meine empfindliche Knospe und ich wimmerte erstickt auf, als der Schmerz durch meinen Körper fuhr. Mühsam rang ich nach Fassung.
„Es ist nur... Ich würde mich nicht als devot bezeichnen."
„Bist du aber."
Ich schnaubte verächtlich und schüttelte energisch den Kopf. Ich war vielleicht nicht immer selbstbewusst und sicher, besonders nicht in Henrys Gegenwart, aber auf keinen Fall stimmte mein Wesen mit diesem Wort überein. Henry gab einen beinahe knurrenden Laut von sich.
„Du kniest nackt vor mir, nur weil ich es dir gesagt habe. Wie würdest du das nennen?"
„Neugierig!"
Er schnaubte und erhob sich, wobei ich fast augenblicklich wieder seine Körperwärme vermisste, welche mich durch unsere Nähe gewärmt hatte. Ein wenig vorwurfsvoll wollte ich ebenfalls aufstehe, doch Henry schüttelte nur den Kopf.
„Wir spielen jetzt ein kleines Spiel."
Bitte was?
„Wir werden jetzt miteinander schlafen und du wirst mir sagen wie dominant ich dich behandeln darf!"
Ich legte den Kopf schief und versuchte mir das vorzustellen, doch nur ein albernes Bild formte sich vor meinem inneren Auge. Ich hätte definitiv puren Sex bevorzugt, doch in diesem Moment wollte ich ihm nicht wiedersprechen.
„Wie stellst du dir das vor?"
„Du zählst." Wir fangen bei 1 an und je härter du es willst, je höher kannst du gehen. Ich überlass es dir, nur erlaube ich es dir nicht wieder runter zu zählen. Verstanden?"
Ich nickte stumm und ließ mich von ihm hochziehen, wobei ich zumindest etwas versuchte meinen nackten Körper vor seinem Blick zu schützen. Henry zog mich hinter sich her in Richtung seines Schlafzimmers und mit jedem Schritt, den ich tat beschleunigte sich auch mein Herzschlag.
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Jaja... Ich weiß... Ich habe viel zu lange für dieses Kapitel gebraucht und es tut mir leid.😢
Ich weiß wie sehr es nervt, wenn Autoren langsam hochladen.
Und da ich keine vernünftige Ausrede habe, bettel ich heute auch nicht darum 🌟👈😁.Nur bedenkt, dass ich eine ganz normale Frau da draußen bin. Vielleicht sogar eure Nachbarin, wer weiß😉.
Und mein Privatleben ist ebenso anspruchsvoll wie mein Herr und Meister!😋
Und außerdem ist das Wetter gerade einfach viel zu schön um am Schreibtisch zu sitzen und zu schreiben.☀️Also in diesem Sinne:
Eure Lady in red🌹
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Aurora
RomanceVorsicht: Dieses Buch beinhaltet detailliert beschriebene sexuelle Handlungen und thematisiert u.a. BDSM. •♡•◇•♤•♧• Aurora. Es ist das einzige, was sie von sich preisgibt. Doch die Lüge, welche hinter diesem Namen steht, reicht meist für die junge...