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„So und damit haben wir zunächst mal die Grundlagen abgeklärt. Natürlich war das nur ein Bruchteil des Sozialrechts, trotzdem werden wir morgen schon mit dem Arbeitsrecht beginnen."

Einige Kommilitonen murmelten aufgebracht und obwohl ich es kaum erwarten konnte, endlich dieses Themengebiet anzuschneiden, musste ich zugeben, dass wir nach nur drei Wochen nicht schon das Sozialrecht abschließen sollten.

„Beruhigt euch."

Henry ließ seinen strengen Blick über uns wandern und die Tatsache, dass er mich nicht eine Sekunde länger anblickte als die anderen Studenten, versetzte mir einen kleinen Stich. Ich atmete tief durch. Vermutlich war es richtig jetzt besonders vorsichtig zu sein.

„Natürlich werden wir auf all das Besprochene noch zurückkommen, spätestens in den Klausuren."

Ein missmutiges Raunen ging durch die Menge und auch meine Laune besserte sich nicht bei dem Gedanken, wieder diesen Stress durchmachen zu müssen. Alleine schon der Gedanke in der Bibliothek wieder Fachliteratur bis zum Abwinken durchblättern zu müssen...

„Trotzdem will ich erstmal die Grundlagen durchhaben, damit wir uns dann auch komplexeren Fällen widmen können, die Überschneidungen in den einzelne Rechtsgebiete aufweisen. Dann wie ich bereits in der ersten Vorlesung betonte ist es selten, dass ihr eineindeutig zuordnen könnt."

Ja okay, das klang logisch.

„Und gerade bei eurem Schwerpunkt Arbeit-, Wirtschaft- und Soziales bietet sich der Wechsel zum Arbeitsrecht an dieser Stelle an. Das wars dann für heute."

Seufzend stopfte ich mein Zeug in meine Tasche und schaltete dann mein Handy an. Doch wie nicht anders erwartet hatte Mika immer noch nicht auf meine Nachrichten reagiert. Traurig schloss ich meine Augen und redete mir ein, dass er nur ein wenig Zeit brauchen würde. Fetzten von unserem Gespräch kamen mir wieder in dem Sinn.

Du bist meine beste Freundin, dass weißt du. Und nur deshalb kann ich dir auch offen sagen, dass das, was auch immer dieser Wichser mit dir angestellt hat, falsch ist. Werde wach Alex, der Typ hat dir weh getan und dich danach ausgenutzt.

Ich hatte wirklich versucht mit Worten das zu umschreiben, was ich gefühlt hatte, aber bei Mika stieß ich auf taube Ohren. Es war das erste mal, dass er auf eine Versöhnung verzichtete, sonst hatten wir jeden unserer Streits immer in Freundschaft beendet.

Und so hatte ich noch so oft betonen können, dass das, was auch immer zwischen Henry und mir passiert ist, einvernehmlich war. Jedoch erwähnte ich nicht, dass Henry nicht nur der Typ aus dem Club war, sondern auch mein neuer Dozent.

Das hätte den Rahmen sicherlich gesprengt und auch ohne diese Randinformation war Mika nicht zu beruhigen gewesen. Stattdessen hatte er sich immer mehr in seiner Meinung gegenüber all dem verstrickt.

Es ist dein Leben und deine Entscheidung, aber ich brauche ein wenig Zeit, um zu begreifen.

Mit den Worten hatte er sich umgedreht und mich alleine auf einer der abgelegenen Wiesen auf dem Campus stehen gelassen. Seitdem war ich ihm nicht nochmal über den Weg gelaufen und er war jeglichen Versuch meinerseits Kontakt aufzunehmen aus dem Weg gegangen.

Kopfschüttelnd ließ ich mein Handy ebenfalls in die Tasche gleiten und hatte vor, noch ein wenig Zeit verstreifen zu lassen, bis auch der letzte Student den Raum verlassen hatte, als sich plötzlich Veronika an den nach draußen strömenden Studenten vorbeischob.

Was wollte die denn schon wieder?

Missmutig sah ich zu, wie sie auf Henry zuging und mit einem breiten Lächeln auf ihn einredete, aber aufgrund der hallenden Geräusche von sich hochkappenden Stühlen und aufgeregten Jugendlichen verstand ich kein Wort.

Zwar meinte ich kurz meinen Namen zu hören und wenig später sahen mich beide auch an, aber vermutlich wurde ich jetzt komplett paranoid. Kein Wunder, nach dem was heute früh passiert war.

Henry begann zu lächeln, ob es eine echte Emotion war, oder nur gespielt wollte ich gar nicht erst wissen. Und obwohl der Morgen so fantastisch angefangen hatte, war meine Laune bereits jetzt schon am Tiefpunkt angelangt.

Als beide sich dann auch noch zur mir wandten und Henrys Gesichtsausdruck mit einmal sehr ernst wurde, hatte ich die Schnauze voll.

Das musste ich mir nun wirklich nicht geben.

Kurz entschlossen schulterte ich meine Tasche und eilte folgte den anderen Studenten nach draußen. Mir blieben weniger als zwanzig Minuten bis zur nächsten Vorlesung und ich beschloss die Zeit sinnvoll zu nutzen und mir was zu essen zu kaufen.

Heute Nachmittag hatte ich ja bereits Pläne.

Der Vortrag musste gut werden und mir blieb nicht viel Zeit. Ich erinnerte mich an Henrys Fallbeispiel, welches er uns in der ersten Vorlesung vorgestellt hatte. Der Fall der jungen Frau hatte sich in meinen Gedanken eingebrannt und meine Neugier für einen völlig neuen Bereich des Studiums geweckt.

Bis zu dem Zeitpunkt, hatte ich wirklich wenig für unser Sozialrecht übriggehabt.

Ich wollte etwas Ähnliches bei den anderen Studenten bewirken und bereits ab dem Zeitpunkt, in welchem mir Henry den Wälzer in die Hand gedrückt hatte, wusste ich genau, welchen Fall ich vorstellen würde.

Das würde zwar nicht leicht werden, aber es war das einzig richtige.

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Guten Abend Freunde,🌟🌙💫

Hier wieder ein weiterer Teil von:

Werbung, in deren Zielgruppe ich definitiv nicht falle 2.0

Tetris nur in Holzoptik!
*handgegendasgesichtgeschlagen*

Jetzt mal im Ernst wie kommt man auf so unkreativen Mist?🤔😶

Hier meine Theorie:
Zwei Spielemacher beim Brainstorming:

Typ 1: Ich bin ja für was zum Knobeln. Vielleicht was im Retrostyle.

Typ 2: (schon etwas bekifft)* Geiler Scheiß! Lass einfach Tetris machen, nur mit Holzoptik!

Typ 1: *todernst* wegen diesen Fridays for Future? Da stehen die Kids bestimmt voll drauf.

Und das muss ich mir dann ansehen, ernsthaft Wattpad?😶

PS: Ich weiß dass dieses Kapitel eher ein kleiner Lückenfüller ist, aber das wird garantiert nicht so bleiben.😁

PPS: denkt an das zackige Teil unten😁🌟💛

AuroraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt