Erleichtert schloss ich seine Wohnungstür hinter mir und konnte mir ein Kichern nur gerade so verkneifen. Meine Tasche hatte ich mit beiden Händen umklammert und meine Finger tippten schon den Namen der örtlichen Busverbindung in das Feld der Suchmaschine ein.
Ich konnte diesen Moment am Morgen nach einem One Night Stand nie leiden. Die meisten Männer mutierten dann zu unbeholfenen Softies und es entstand immer dieser typisch unbeholfene Moment. Nein, ich bevorzugte es auf den unangenehmen Abschied zu verzichten.
Auch wenn die letzte Nacht fabelhaft gewesen war.
Das kleine weiße Rädchen auf dem Display meines Handys hörte sich auf zu drehen und ich verließ endlich den Wohnblock und atmete erleichtert die kühle Morgenluft ein. Eine ältere Frau beäugte mich ein wenig komisch, als ich in meinem kurzen Kleid an ihr vorbeihuschte, jedoch waren die Straßen, wie es an einem Samstagmorgen zu erwarten war leer.
Ich fröstelte ein wenig, als sich die Minuten an der Haltestelle in die Länge zogen und nutze die Zeit, um Mika eine Nachricht zu schreiben. Die Antwort kam sofort, doch ich ignorierte den tadelnden Ton von meinem besten Freund, der selbst in einer simplen Textnachricht mitschwang.
Die Fahrt bis zum Wohnblock dauerte nicht zu lange. Meine Mitbewohnerin war Gott sei Dank nicht zu Hause, da sie ihre Familie meist übers Wochenende besuchte. Also konnte ich guten Gewissens meine Sachen in die Ecke schmeißen und mich erst einmal unter die warme Dusche stellen.
Seufzend befreite ich meinen Körper aus dem engen Kleid. Dann trat ich vor den bodentiefen Spiegel neben der Dusche und drehte mich um 180 Grad. Mein Kopf drehte ich, bis ich meinen Rücken im Spiegel sah und mein Blick forschend nach unten wanderte.
Mein Po sah aus wie immer. Er war nicht mal ein wenig gerötet nach den Schlägen, was mich doch überraschte. Meine Gedanken waren immer hin geprägt von den Ereignissen der letzten Nacht.
Henry hatte mich zwar ein wenig überrumpelt, aber seine Selbstsicherheit und Dreistigkeit hatte sich in meinen Erinnerungen eingebrannt. Er war anders gewesen, als die meisten Männer, die ich bis jetzt kannte.
Etwas an ihm hatte mich völlig aus dem Konzept gebracht, dabei hatte ich sonst immer die Kontrolle über das Geschehende, besonders wenn es um Sex ging. Ein wenig fassungslos über mich selbst schüttelte ich den Kopf und stellte mich dann endlich unters warme Wasser.
...
Der Samstag flog nur so an mir vorbei. Ich hatte ein paar Dinge zu erledigen und besonders musste ich noch ein paar Vorbereitungen für das kommende Semester treffen. Besonders, da mich Arbeitsrecht wirklich faszinierte.
Es war einer der wenigen Bereiche in unserem Rechtssystem, in welchem es nicht nur um Prävention ging. Außerdem hatte ich vor einigen Jahren miterleben müssen, wie es war, nicht fair behandelt zu werden.
Zu der Zeit als mein Vater und meine Mutter alles hatten zusammenlegen müssen, nur um die kleine Bäckerei, welche seit nun mehr drei Generationen in unserem Familienbesitz war, nicht aufgeben zu müssen.
Für mich war es ein Privileg studieren zu können, nur war es für meine Eltern schwer zu akzeptieren gewesen, dass ich wohl nicht in die Fußstapfen meiner Vorfahren treten würde. Ich hoffte ja inständig, dass einer meiner kleinen Brüder Interesse an diesem Handwerk finden würde, aber zurzeit galt das Interesse der Beiden eher dem Sport.
Vor nun mehr sieben Jahren hatte meine Mutter eine depressive Phase gehabt. Damals kam ziemlich viel zusammen, sie war Schwanger mit Anton und Niklas gewesen und ihre Mutter, also meine Oma starb kurz vor deren Geburt an einem Herzinfarkt.
Wir waren vor wenigen Monaten erst umgezogen gewesen und meine Eltern hatten zusätzlich zu all dem Ersparten der letzten Jahre noch einen Kredit aufnehmen müssen. Wir hatten wirklich jeden Cent gebraucht, vor allem weil Mama als Arbeitskraft ja ausfiel.
Und genau in dieser Zeit hatte uns die Gewerkschaft das Krankengeld für sie gestrichen. Einfach so. Die Begründung lag in den komplizierten Besitzverhältnissen der Bäckerei, denn auch wenn sie uns gehörte, war mein Vater nicht selbstständig.
Heute konnte ich genau sagen, was wir damals hätten tun können. Die Rechtsschritte wären zwar aufwendig, aber effektiv gewesen und wir hätten nicht zwei Jahre lang mit dieser Existenzangst leben müssen.
Ich wusste wie viel falsch in der Justiz lief und es waren immer die kleinen Unternehmen, welche schamlos ausgebeutet wurden. Ich hatte nicht vor, die Welt zu verbessern, aber ich wusste selbst wie es war, wenn einem plötzlich rechtens alles genommen wurde.
Ich war gerade dabei, die letzten Unterlagen für Montag zu überfliegen, als mein Handy summte. Noch bevor ich das Gerät mit meinem Fingerabdruck entsperrt hatte, fiel mir etwas ein und ich erstarrte zur Salzsäule.
Ich hatte Henrys Telefonnummer nicht.
Und er hatte auch nicht meine. Außer seiner Adresse hatte ich keinerlei Kontaktdaten von ihm. Und noch eine weitere Erkenntnis ließ einen kalten Schauer über meinen Rücken jagen.
Ich wollte ihn wiedersehen.
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Ich weiß, ich weiß... aber Leute ein Buch kann nicht nur aus Sexszenen bestehen😥🙄
Aber ich verspreche euch Drama, und zwar bald.😊
Ihr würdet nicht drauf kommen, was ich geplant habe. 😈
Aber natürlich könnt ihr auf den Stern klicken, um den Schreibvorgang durch Motivation zu beschleunigen.👉🌟👈Eure Lady in red🌹
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Aurora
RomanceVorsicht: Dieses Buch beinhaltet detailliert beschriebene sexuelle Handlungen und thematisiert u.a. BDSM. •♡•◇•♤•♧• Aurora. Es ist das einzige, was sie von sich preisgibt. Doch die Lüge, welche hinter diesem Namen steht, reicht meist für die junge...