Kapitel #8

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Seufzend räumte ich das Essen zurück in den Kühlschrank, falls der werte Herr Doktor vielleicht doch noch irgendwann Hunger bekommen sollte. Ich hörte mich an wie eine verbitterte Ehefrau und das obwohl ich ihn noch nicht mal seit ein paar Stunden kannte. Ich wollte einfach eine schöne Zeit hier haben, war das wirklich zu viel verlangt? Ich fühlte mich so wohl bei Carlayh und Delila. Und das schon seit der ersten Minute. Aber ihr Sohn wollte es mir scheinbar schwer machen.

Ich wollte keinen weiteren Gedanken an Harry verschwenden, weshalb ich meine Sachen packte, mir meine Vans anzog und Richtung Bushaltestelle lief.

Keine 3 Minuten nach dem ich am Campus ankam, erkannte ich bereits Jodie, welche vor Gebäude D auf mich zu warten schien. „Hey Jodie wie geht's dir?" begrüßte ich sie, als ich nur mehr einen Meter von ihr entfernt war. „Hallo Louis, ausgezeichnet, danke und dir?" erwiderte die junge Studentin mit einem Lächeln auf den Lippen.

„Nicht so gut", sofort riss sie geschockt ihre braunen Augen auf. „Was ist denn los?"

„Du hattest Unrecht."

„Unmöglich, ich habe immer Recht", gab sie gespielt empört zurück, „aber wobei soll ich den Unrecht gehabt haben?"

„Dabei, dass ich Harry Styles niemals zu Gesicht bekommen würde"

„Warte WAS? Du hast ihn kennengelernt?"

„Ja"

„Dr. Harry Styles?"

„Ja"

„Der Sohn von Dr. Carlayh Styles?"

„Jaha"

„oh mein Gott" quietschte sie mir ins Ohr.

„Ich dachte du magst ihn nicht? warum bist du jetzt so aus dem Häuschen?"

„Egal ob ich ihn mag oder nicht, ist er wirklich Sex auf 2 Beinen, wie jeder immer sagt?"

Ausdruckslos starrte ich sie an.

„Okay sorry, was war denn?"

Damit begann ich ihr zu erzählen was gestern alles passiert war. Der Wasserrohrbruch, dass ich kurzerhand zu Harry übersiedeln musste, welchen ich dann mitten in der Nacht mit Boxershorts bekleidet und einem Schuh bewaffnet aus dem Haus werfen wollte, weil ich ihn für einen Einbrecher hielt. An dieser Stelle der Geschichte stoppte Jodie mich, damit sie in Ruhe fertig lachen konnte. Mit der Erzählung von der Situation heute Morgen beendete ich meinen Monolog.

„Oh.mein.Gott." waren Jodies erste Worte, „und wie findest du ihn?"

„Komische Frage, ich habe ihn ja noch nicht mal wirklich gesehen, aber wenn er mal mit mir geredet hat, dann war er kühl und distanziert." Ich ließ absichtlich weg, dass er mir optisch unheimlich gut gefiel und ich mich bereits dabei erwischt hatte, wie meine Gedanken in seine Hose wanderten.

„Naja wenn er eh nicht oft da ist..." erwiderte sie schulterzuckend und versuchte mich offensichtlich damit zu beruhigen.

„Aber genau das kann ich im Moment echt nicht gebrauchen". Ich raufte mir meine ohnehin schon völlig verwuschelten Haare.

„Was meinst du?"

Ich atmete einmal tief durch bevor ich zu sprechen begann. „Mein Freund hat mich erst vor ein paar Monaten für einen anderen verlassen" gab ich bedrückt zu. „Da kann ich es echt nicht gebrauchen mit meinen Gedanken ständig alleine zu sein."

„Oh das tut mir so leid zu hören Louis" sagte sie, ehe sie mich in eine innige Umarmung zog. Es war ihr offensichtlich vollkommen egal, dass ich schwul war.

„Wart ihr lange zusammen?" fragte Jodie mich, als ich mich aus unserer Umarmung löste.

„1 ½ Jahre, aber er war nunmal meine erste große Liebe, was die Sache nicht unbedingt leichter macht." Sanft strich sie mir über die Schulter. „Wenn Harry nie da ist, kann ich ja vielleicht ein paar mal vorbei kommen. Dann bist du nicht ganz so viel alleine in dem Haus." Sofort musste ich lächeln.

Ich verstand mich bereits so gut mit Jodie, wie mit sonst keinem meiner Freunde aus England. Noch keiner hat so lässig drauf reagiert, dass ich schwul war, wie sie es gerade tat. Eine schöne Abwechslung.

A mysterious one || Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt