Kapitel #30

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Heute war mein Geburtstag, aber meine Freude darüber blieb aus. Harry musste arbeiten, weshalb ich den Tag vermutlich alleine verbringen würde.

Ich nutzte die Zeit und meldete mich bei meiner Familie. Zur Zeit waren Weihnachtsferien, aber ich hatte kein Geld für ein Flugticket, um an den Feiertagen bei meiner Familie zu sein. Harry hätte mir sicher das Geld dafür gegeben, aber ich wollte ihn nicht darum bitten. Er hatte ständig mit Leuten zu tun, die sich nur mit ihm abgaben, weil er viel Geld hatte. Dieses Gefühl soll er bei mir nicht auch noch bekommen.

Harry rief mich an, als er Pause hatte.
„Und was unternimmst du schönes an deinem großen Tag?" fragte mich der Junge Arzt.

„Ach so dies und das" log ich ihn an. Eigentlich saß ich schon den ganzen Tag auf der Couch und starrte Löcher in die Luft.

„Du hast mir doch versprochen du würdest ausgehen" er klang traurig. „Ich will nicht, dass du nur zuhause rumsitzt."

„Ich hätte doch gar keinen Spaß ohne dich" erwiderte ich zerknirscht.

„Dann lade dir wen ein."

„Wen denn? Jodie und Brittany sind beide bei ihren Familien" ich seufzte, an seinem Geburtstag alleine zu sein konnte wirklich gar nichts.

Harry wollte gerade etwas sagen, als er von der Klingel der Haustüre unterbrochen wurde. „Es hat geklingelt" sagte ich, da ich mir nicht sicher war, ob er es durchs Telefon gehört hatte. Ich erhob mich und watschelte zum Eingang des palastartigen Hauses.
„Ich muss jetzt sowieso mit der Visite weiter machen, ich wünsche euch viel Spaß." Ich nahm Harrys letzte Worte kaum mehr war, da ich schon damit beschäftigt war die schwere Haustüre zu öffnen.

Kaum war sie offen erblickte ich Alice' pechschwarze Knopfaugen und Jaydons Sommersprossengesicht.

„Aaaaaallles liebe zum Geburtstag!" quietschte Alice drauf los. Eine Oktave Höhe und es würden nur mehr Hunde hören können.

Sofort fiel sie mir um den Hals. Als sie von mir abließ um ins Innere des Hauses zu stolzieren, meldete sich auch Jaydon zu Wort. „Alles gute zum Geburtstag, Kleiner" sagte er Blonde lächelnd und wuschelte mir durch die Haare. Ich wollte schon protestieren, aber gegen Jaydons Charme kommt schwer einer an. „Wie wärs, vernichten wir die?" fragte er mich als er auf die Weinflaschen zeigte, die die beiden mitbrachten.

„Ich weiß nicht, ich vertrage absolut keinen Alkohol."

„Es gibt keinen besseren Tag als den Geburtstag um über die Stränge zu schlagen" er kniff mir leicht in die Seite und lief an mir vorbei.

Ich verdrehte lachend die Augen, nahm den Alkohol und ging ihnen nach. Alice hatte bereits Gläser aus der Küche geholt und war auf dem Weg zu Jaydon, der schon im Wohnzimmer Platz genommen hatte. Ich öffnete eine Falsche und war dabei die kleine Stufe zu passieren und das Wohnzimmer zu betreten, als mein Handy vibrierte. Ich stellte die Flasche ab und holte mein Smartphone aus meiner Hosentasche. Es war eine Nachricht von Harry.

„Tut mir leid, dass ich dir die Beiden auf den Hals hetze. Aber ich möchte dich an deinem Geburtstag in guter Gesellschaft wissen.
All the Love, H."

Ein Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus. Schnell tippte ich eine Antwort und gesellte mich zu den beiden Amerikanern.

Es war bereits kurz vor Mitternacht und wir saßen gut abgefüllt auf der Couch. Alice lachte noch mehr als sie es sonst schon tat. Jaydon hatte mittlerweile seinen Kopf müde auf einem der dunkelbraunen Kissen gebettet.

„Alice?" fragte ich, als ihr erneuter Lachanfall endlich abgeklungen war.

„Ja Louis?" fragte sie immer noch lachend.

„Harry will keine Kinder."

Ihr Lächeln erstarb. „Ja ich weiß" war alles was sie antwortete. „Ich glaube, er war noch keine 14 Jahre alt, da hat er das bereits das erste mal gesagt." Sie sagte es, als wäre es etwas vollkommen normales. Etwas, dem man keine Beachtung schenkte.

„Denkst du, er wäre ein schlechter Vater? Teilst du seine Meinung?" harkte ich nach.

„Nein, aber ich.."

„Wir haben ein Deal" unterbrach Jaydon seine Schwester. Seine Stimme klang klar, keine Spur von Alkohol. „Wir haben uns geschworen, niemals die Entscheidungen der anderen zu hinterfragen. Wir teilen zwar alle ungefähr dasselbe Schicksal, aber so gleich es auch sein mag, genauso unterschiedlich ist es auch." verwirrt blickte ich den Blonden an. „Ich zum Beispiel, habe meine Familie freiwillig verlassen. Ich habe das verlassen, wofür Harry und Alice töten würden. Und ich weiß die beiden verstehen meine Entscheidung nicht, aber sie wissen, ich habe meine Gründe." Der Blonde richtete seinen Blick auf seine Schwester. "Ich habe für mich selber entschieden. Aber Harry nicht, es wurde für ihn entschieden und mit dieser Entscheidung, muss er leben, ob er will oder nicht."

„Wir sind für einander da" fuhr Alice fort „Wir unterstützen uns, aber wir würden niemals in die Entscheidung eingreifen. So funktioniert das nicht. So funktionieren wir nicht."

Kurze Stille trat ein, in der ich versuchte, das Gesagte zu verarbeiten.
Jaydon ergriff das Wort „Und auch wenn keiner von uns Harrys Meinung teilt, solange er denkt, das ist das einzig Richtige, dann ist es das. Wir können ihn davon nicht abbringen."

Ich ließ mir ihre Worte durch den Kopf gehen.
„Aber wenn es einer schafft, Harrys Ansichten zu ändern, dann bist das du." Alice strich mir sanft über den Arm. Ein Ausdruck lag in ihrem Gesicht, der nur schwer zu deuten war. Es wirkte, als würde sie ihren eigenen Worten keinen Glauben schenken.


Ich wurde von lauten Stimmen geweckt, welche von unten zu mir hoch drangen. Müde schlug ich meine Augen auf. Es war noch dunkel. Ich lag in Harrys Bett und trug noch immer meine Klamotten von gestern. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es erst 4 Uhr morgens war.

„Man Jaydon, eure Aufgabe war es Louis zu bespaßen und nicht mein Haus in Schutt und Asche zu legen." Ich konnte die genervte Stimme meinem Lockenkopf zuordnen.
„Das war alles Alice" wehrte sich der Angesprochene.
„Als ob eine 1.50m Frau das alles alleine anrichten kann." Ich konnte Glas an Glas klirren hören.
„Apropos, wo sind Alice und Louis eigentlich?"

"Alice habe ich zuletzt im Garten gesehen und Louis habe ich in dein Schlafzimmer getragen als er eingeschlafen ist." Das erklärte, warum ich noch all meine Klamotten trug.

Keine Minute später, vernahm ich bereits Schritte, die die Treppe hinauf kamen. Ich setzt mich auf, als die Türklinke leise und in Zeitlupe nach unten gedrückt wurde.

"Oh du bist wach" sagte Harry, als er genauso leise das mäßig beleuchtete Zimmer betrat. Die Matratze sank ein, als er sich neben mich setzte. "Alles gute zum Geburtstag Lou." Ein Feuer durchfuhr mich, als er seine seidig weichen Lippen auf meine legte. Viel zu schnell löste er sich wieder von mir und legte mir einen sorgfältig gefalteten Zettel in die Hand.

Ich öffnete ihn und blickte auf Harrys elegante Handschrift:

8x Umarmung.

A mysterious one || Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt