Tag 206 ohne Harry.
Ich hielt meine Augen geschlossen. Das Plätschern des Wassers, drang an mein Ohr.
Der Geruch des salzigen Meeres, erfüllte meinen Kopf zur Gänze. Weit in der Ferne, hörte ich das Zwitschern kleiner Vögel.
Friedlich trieb ich auf der Oberfläche.
Ich fühlte mich als könnte ich fliegen.
Ich fühlte mich frei.
Plötzlich packte mich etwas am Bein und zog mich in die Tiefe. Reflexartig öffnete ich meinen Mund. Ich wollte schreien. Meine Lungen füllten sich mit Wasser. Ich versuchte gegen die Kraft, die mich nach unten zu ziehen schien, zu kämpfen.
Doch ich scheiterte.
Ich wurde immer weiter in die Tiefe gezogen. Es wurde Dunkel um mich herum.
Schwer wie ein Stein, sank ich ins Bodenlose.
Tag 289 ohne Harry.
Mittlerweile hatte ich es geschafft, mich davon zu lösen, jeden Morgen als erstes auf mein Handy zu sehen. Die Hoffnung, Harry würde sich nochmal bei mir melden, war zur Gänze geschwunden. Auch nach neuen Paparazzifotos suchte ich nicht mehr.
Man könnte sagen, es ist wieder etwas Normalität eingekehrt. Ich hielt es sogar für möglich, mich irgendwann wieder neu zu verlieben. Und das obwohl mir Dylan, das Vertrauen in andere Menschen vollständig genommen hatte. Und ich mit Harry, die Liebe meines Lebens verlor.
Die Zeit heilt vielleicht nicht alle Wunden, aber sie schaffte es, sie verblassen zu lassen. Bis nur noch Narben als Erinnerung blieben.
Meine Mutter stand in der Küche und kochte ein unglaublich gut riechendes Mittagessen, als ich den Raum betrat. Ich nahm am Tisch, neben meinen Geschwistern, die schon hungrig warteten, Platz und goss mir etwas Wasser in mein Glas.
Ich war total ins Essen vertieft, weshalb ich nur im Augenwinkel sah, wie Lotties Augen groß wurden und ihre Hand, in der sie ihr Smartphone hielt, sich verkrampfte.
"Was ist?" fragte ich, ohne vollständig von meinem Teller aufzublicken.
Georgia, die neben ihr saß, lehnte sich zu ihr rüber und blickte auf das Display. Ihre Augen weiteten sich schlagartig und ihr Mund klappte auf, sofort sah sie hoch und ihr schockierter Blick, wanderte ohne Umwege direkt zu mir.
"Verdammt, was ist denn?" fragte ich genervt. Doch sie dachten gar nicht daran etwas zu erwidern, stattdessen wechselten meine Schwestern einen flüchtigen, aber viel sagenden Seitenblick. In ihm war Verzweiflung und Ratlosigkeit zu erkennen.
Als ich noch immer keine Antwort bekam, stand ich so schnell von dem Stuhl auf, auf dem ich gerade saß, das dieser umfiel und lehnte mich über den Tisch, um das Handy zu fassen zu bekommen.
"Nicht!" schrie Lottie noch, doch da war es schon zu spät.
Auf einen Schlag, kehrten all meine Emotionen wieder zurück in meinen Körper. Ich sehnte mir die Taubheit zurück, als Tränen meine Sicht verschwimmen ließen.
Ich blinzelte mehrmals, um meinen Blick zu schärfen. Was ich sah, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Mir wurde schwarz vor Augen. Ich konnte meinen eigenen Herzschlag in meinen Ohren hören.
Ich begann zu wanken, versuchte mich noch am Stuhl fest zu halten. Doch es war zu spät. Meine Beine gaben nach und ich sank zu Boden. Ein jämmerlicher Schrei drang aus meiner Kehle. Ich fühlte mich, als würde ich ertrinken. Mein Traum wurde Realität. Gerade als ich begann mich wieder frei zu fühlen, packte es mich erneut und zog mich zurück in die Tiefe. Nur diesmal erreichte ich die Wasseroberfläche nicht mehr rechtzeitig. Ich ertrank. Wie in meinem Traum.
Die panische Stimme meiner Mutter, drang an mein Ohr. „Louis? Louis was ist denn los?" Sie kam auf mich zugestürmt. „Sag doch was mein Schatz." Ich zog meine Beine an und bettete meinen Kopf auf meinen Knien. Ich hatte Angst, er könnte mir sonst von den Schultern rollen. Mein Mund war so trocken, wie die Wüste in der Sahara.
Das Bild zeigte Harry beim Verlassen eines Cafés. Seine Haare waren kurz. Seine Locken waren nicht mal mehr zu erahnen, sie waren verschwunden.
Er war dicht gefolgt, von einer zierlichen Frau mit langem brünettem Haar, welches ihr bis zur Hüfte reichte. Es umschmiegte perfekt ihren schlanken Körper und ließ sie noch puppenhafter wirken. Mit ihrer linken Hand hält sie sich an Harrys Hemd fest und lächelt verliebt zu ihm hoch. Auch er lächelte. Aber sein Kopf war dabei auf das gerichtet, was er in seinen Armen hielt. - Ein kleines süßes Baby.Lottie zog das Handy, aus meinen toten Fingern und begann langsam die Schlagzeile laut vor zu lesen, um die Fragen der anderen, die unausgesprochen in der Luft hingen, zu beantworten.
»Heimliches Familienglück: Wurde Dr. Harry Styles über Nacht Vater?«
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A mysterious one || Larry Stylinson
Fiksi PenggemarEin lautes Knurren kam tief aus Harrys Brust. Wie ein Löwe, der in jeder Sekunden zum Sprung ansetzen würde, spannte er jeden Muskel seines Körper an. Seine Augen waren weit aufgerissen. In ihnen tobte ein Sturm. Er machte einen Satz nach vorne. De...