Kapitel #15

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Heute war Samstag. Ooooh was werde ich denn da nicht alles im schönen Arizona anstellen, dachte ich mir mit einem verschmitzten Lächeln. Nein wirklich, was soll ich bloß unternehmen? Jodie war noch immer krank und auf Brittany hatte ich irgendwie keine Lust. Ich weiß, das klang echt asozial, aber sie will sicher wieder nur über ihre Trennung reden und das brauchte ich heute nicht. Nicht weil mir ihr Verflossener ins Gesicht geschlagen hat, sondern weil ich... okay vielleicht doch deshalb.

Schnaubend ließ ich mich zurück in die Kissen fallen. Was soll ich bloß unternehmen?

Plötzlich kam mir die erlösende Idee.

Ich lief den langen Flur entlang, bis ich vor der Tür zu Harrys Arbeitszimmer stehen blieb. Die Tür war nur angelehnt wodurch man deutlich hören konnte, wie jemand in die Tasten eines Laptops klopfte und simultan in etwas wie einem Buch zu blättern schien. Zögernd klopfte ich. Sofort ertönte Harrys melodische Stimme „Ja?" Leicht drückte ich gegen die Tür, damit sie sich weiter öffnete, ohne in den Raum zu treten. Der lockige Arzt saß an seinem Schreibtisch vor einem Stapel Bücher und Akten, sowie seinem Laptop.

„Tut mir leid, dass ich dich störe.."

„Schon in Ordnung, wie kann ich dir helfen?" fiel er mir sofort ins Wort.

„Ich nun ja, mein Kleiderschrank ist definitiv zu Englisch, ich habe zu wenig Klamotten für den Sommer, braucht man ja in England auch nicht wirklich.." Oh Gott, was laberte ich da nur. Harry sah mich mit einem undefinierbaren Blick an. Weshalb ich beschloss schnell zur Sache zu kommen, immerhin halte ich ihn hier gerade von der Arbeit ab. Und die Arbeit eines Arztes durfte wichtig sein.

Ich räusperte mich, „also was ich dich eigentlich fragen wollte war, ob du mir vielleicht sagen könntest, mit welcher Buslinie ich ins Stadtinnere komme?"

Er blickte mich ausdruckslos an, schien zu überlegen. „Warte" er erhob sich aus seinem Stuhl, kramte nach etwas und als er es endlich fand, warf er es quer durch den Raum zu mir. Ich schaffte es sogar, den fliegenden Gegenstand zu fangen, zwar etwas unbeholfen, aber immerhin klatschte er nicht klirren zu Boden. Ich öffnete meine Hand um zu sehen, was ich da gerade gefangen hatte. Es war ein Autoschlüssel.

„Du kannst den Audi nehmen" sagte er beiläufig, als er meinen verwirrten Blick sah.

Ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass Harry mich mit einem seiner Autos fahren lassen würde.

„Du hast doch einen Führerschein, oder?" fragend hob er eine Augenbraue.

„J-Ja sch-schon, aber noch nicht so lange und außerdem... macht mir der Rechtsverkehr etwas Angst. Ich bin bis jetzt nur in England gefahren und da fährt man ja auf der anderen Seite" brachte ich stotternd hervor.

„Hm okay, ich verstehe" sagte er, bevor er seinen Laptop zuklappte, auf mich zu ging und mir den Autoschlüssel wieder aus der Hand nahm. „Dann fahre ich dich eben"

Verwundert über seine Aussage, riss ich meine Augen auf.

„A-aber ich kann dich doch nicht von deiner Arbeit abhalten." Mit großen Augen starrte ich zu Harry hinauf, welcher nun unmittelbar vor mir stand. „Ich kann die Akten eh schon nicht mehr sehen." Er schob sich an mir vorbei aus dem Raum und lief nach unten. „Na kommst du oder soll ich dich ins Auto tragen?" rief er mir zu, als er schon fast unten angekommen war. Immer noch leicht verdattert, setzte auch ich mich endlich in Bewegung, auch wenn ich seinem Angebot mich zu tragen nur zu gerne zugestimmt hätte, wusste ich, dass es sich dabei nur um einen Witz handelte.

„Hast du vor viel zu kaufen?" fragte er mich als ich auch endlich bei ihm unten ankam.

„Ähm ich weiß nicht."

„Dann nehmen wir lieber den Range Rover." Ich verstand nicht. „Größerer Kofferraum" beantwortete Harry mir meine Frage, die ich noch gar nicht stellen konnte. Mit einer schnellen Handbewegung legte er den Autoschlüssel des Audis beiseite und kramte den des Range Rovers aus der Hosentasche seiner Skinny Jeans. Er öffnete mir die Tür und ließ mich vor sich aus dem palastartigem Haus treten. Die Blinker des Wagens leuchteten kurz auf und zeigten mir somit, dass Harry ihn gerade geöffnet hatte. So verpeilt wie ich nunmal eben war, wäre ich fast auf der falschen Seite eingestiegen, da ich schon wieder den Grund vergessen hatte, warum der junge Amerikaner mich fuhr. Schnell lief ich auf die andere Seite, um dort Platz zu nehmen, wo in England eigentlich der Fahrer sitzt.

A mysterious one || Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt