Kapitel #24

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Harry würde heute erst gegen 21 Uhr Dienstschluss haben. Also eilte ich auf schnellstem Wege nachhause. Ich hatte noch 1 Stunde und 15 Minuten Zeit. Ich lief durch das große Haus, auf der Suche nach etwas bestimmten. Ich öffnete jede Schublade, blickte in jede Box und drehte jedes Kissen um. Wo war sie nur? Vielleicht in der Küche? - nein. Im Wohnzimmer? Ich suchte hektisch.

350 Schubladen später. Erleichtert atmete ich auch auf als ich endlich fand, was ich suchte.

Meine Uhr zeigte mir, dass ich nur mehr 25 Minuten hatte, bis Harry hier auf der Matte stand. Schnellen Schrittes rannte ich in den oberen Stock. Vor dem Zimmer am Ende des Flurs machte ich halt. Ich durchquerte den Raum und eilte zu den großen Fenstern. Mit dem Vorhang, der bis zum Boden reichte, verhinderte ich jegliche Lichteinwirkung von Außen. Harrys Duftkerze platzierte ich auf einer Kommode, welche sich gegenüber des Bettes befand. Ich zündete sie an. Die kleine Flamme spendete gerade so viel Licht, dass man einzelne Konturen und Umrisse erkennen konnte, aber nicht mehr.

Ich vernahm, das Öffnen der Haustüre. Man konnte Harrys Schritte auf dem Marmorboden hören. „Louis?" Seine tiefe Stimme drang wie flüssiger Honig an mein Ohr. Er näherte sich der Treppe.

„Ich bin hier oben" rief ich zurück.

„Und was ist 'hier oben'?" Ich hörte das Lächeln in seiner Stimme.

„Ich bin in deinem Schlafzimmer."

Ich hörte seine Schritte näher kommen. Adrenalin fährt durch meinen Körper. Mein Herz begann zu rasen, als sich endlich die Tür, die ich nur angelehnt hatte, öffnete. Der braune Lockenkopf kam zum Vorschein.

„W-was tust du denn hier?" Verwunderung lag in seiner Stimme.

„Ich habe nachgedacht" fing ich an. Der junge Arzt betrat den verdunkelten Raum. „Ich weiß, du willst diesen Gesichtsausdruck niemals auf meinem Gesicht sehen." fuhr ich zögernd fort. „Und...das wirst du auch nicht. Ich muss es nämlich gar nicht sehen." Im schwachen Licht der Kerze sah ich, wie Harry seine Stirn in Falten legte. Ich ging auf ihn zu. Wir standen uns, in der Mitte des Raumes, gegenüber. „Wir können klein anfangen."

„Ich versteh nicht ganz."

Langsam trat ich einen weiteren Schritt an ihn heran. „Lass.. lass es mich fühlen." Meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
„Ich weißt nicht so recht, Louis. Ich.." Harry wollte gerade wieder einen Schritt zurück weichen.
„Bitte Harry, lass mich dich berühren. Bitte. Ich werde auch sofort aufhören, wenn es dir zu viel wird."
Einen Nachteil hatte die Dunkelheit. Ich konnte keine Reaktion oder Gefühlsregung in Harrys Gesicht ausmachen. Weshalb ich unendlich froh war, als ich sah, wie er leicht zu nicken begann. Er wirkte nicht begeistert von meinem Vorschlag, aber immerhin ließ er sich darauf ein.

Ich stand nun unmittelbar vor ihm. Auf meiner Stirn, fühlte ich seinen warmen Atem. Ich stellte mich auf meine Zehenspitzen, um ihn einen Kuss auf die perfekt geformten Lippen zu drücken. Harry sagte nichts und bewegte sich auch nicht. Wie eine Statue stand er vor mir. Ich stellte mich wieder gerade hin und sah ihn nochmals fragen an. Seine Locken bewegten sich, als er erneut nickte.

Ich nahm den unteren Saum seines Hemdes zwischen meine Finger. Ich wollte sein Hemd nicht aufknöpfen. Es soll ihm Schutz bieten. Falls er beschloss, dass es ihm zu viel wird und er sich meinen Berührungen entziehen will, war er so immer noch vollständig angezogen.

Ich schob zuerst meine rechte Hand unter sein Oberteil. Meine Finger trafen auf seidenweiche Haut. Sie strahlte eine unglaubliche Wärme aus. Mit kreisenden Bewegungen begann ich ihn zärtlich zu streicheln. Er schien meine Berührungen zu genießen. Ein wohliges Brummen bestätigte meine Annahme. Ich ließ meine Hand an seiner Hüfte verweilen, ehe ich nun auch meine linke Hand nach ihm ausstreckte.

A mysterious one || Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt