Kapitel #21

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Die Schmetterlinge in meinem Bauch begannen zu rasen, als ich den schwarzen Range Rover sah. Ich lief über den schönen Kies zur Haustür.  Schwungvoll öffnete ich diese und trat ein. Sofort stieg mir wieder dieser angenehme Geruch in die Nase. Nur diesmal war er noch intensiver. Ich folgte dem Geruch ins Wohnzimmer, in der Hoffnung endlich die Quelle dafür zu finden.

Ich entdeckte Harry welcher auf der Couch lag. Auf dem kleinen Wohnzimmertisch vor ihm stand eine cremefarbene Kerze, die brannte.

„Du stehst auf Duftkerzen?" Harry drehte seinen Kopf zu mir. Seine Locken waren zu einem man bun zusammengebunden. Es war ein interessanter Look und stand ihm gut, aber dennoch machte es mich etwas traurig. Seine Locken waren so schön, ich freute mich immer wenn ich sie sah.

„Naja wenn man den ganzen Tag in einem Krankenhaus arbeitet und ständig den Geruch von Desinfektionsmittel und Tod in der Nase hat, ist man echt froh wenn man nachhause kommt und mal von einem anderen Duft umhüllt wird."

Ich setzte mich neben ihn auf die Couch.

„Wie war dein Tag?" Fragte er mich so gleich.

„Die Vorlesung war okay und wie war deiner? Konntest du etwas Schlaf finden?"

„Ja ungefähr 4 Stunden, dann kam Alice und wollte meine Meinung zu ihrem Outfit haben, weil sie ein Date hat." Er griff sich mit Daumen und Zeigefinger auf den Nasenrücken. Es entging mir nicht, dass er das Wort Date herablassend betonte.

Ich musterte sein Gesicht.

„Ich mags nicht wenn sie auf Dates geht. Diese Typen sind alles Idioten" schnaubte er und beantwortete so meine ungestellte Frage.

„Du musst einfach auf Alice' Urteilsvermögen vertrauen" versuchte ich ihn zu beruhigen.

„Das ist es ja, sie hat keines" er verdrehte die Augen, aber ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen.

„Ich mag Alice" sagte ich ohne wirklich darüber nachzudenken.

„Ja, weil du sie ja auch erst seit Kurzem kennst. Glaub mir, ist man länger mit ihr im selben Raum, dann willst du sie mit Klebeband an der Wand befestigen." Harry begann zu lachen. Sein Lachen war neben dem Klang seiner Stimme mittlerweile zu einem meiner Lieblingsgeräusche geworden. Verdammt, womöglich hatte Jodie recht und ich war am besten Wege mich in den Lockenkopf zu verlieben. Schnell strich ich den Gedanken wieder aus meinem Kopf, ich wollte jetzt nicht über so etwas nachdenken.

Stattdessen rutschte ich etwas näher an ihn heran, sofort konnte ich wieder die wohlige Wärme fühlen, die von ihm ausging. Ich sah ihm tief in die  Augen, die grün leuchteten, bevor ich meine Lippen auf die seinen legte. Es war ein zärtlicher Kuss, voller Unschuld. Seine Hand ruhte auf meinem Bein. Ich legte meine obendrauf. Ich konnte die Ringe erfühlen, die seine langen Finger schmückten. Ich spielte mit einem, welchen er am Mittelfinger trug.

Ich löste mich von ihm. „Wie wärs, magst du mit mir ins Pool gehen?"

Schlagartig versteifte er sich, ich konnte fühlen wie sich seine Muskeln anspannten.

„Nein lieber nicht" wieder huschte ein Lächeln über sein Gesicht, aber diesmal erreichte es seine Augen nicht.

„Warum denn nicht? Es ist doch noch so schön angenehm warm draußen?" versuchte ich ihn zu überzeugen.

„Ich bin ziemlich müde, ich würde vermutlich untergehen und ertrinken."

„Ich kann dich ja halten" verschmitzt grinste ich ihn an.

Seine Gesichtszüge blieben versteinert.

„Louis, ich sagte Nein!"

Ich schreckte zurück. In seiner Stimme lag auf einmal Wut. Hatte ich etwas Falsches gesagt? Ich hatte ihn doch lediglich gefragt ob er mit mir schwimmen gehen möchte. Kein Grund mich gleich so anzufahren.

Er schien zu bemerkten, dass er mich mit der Aussage getroffen hatte. Schlagartig entspannte er sich wieder neben mir. Auch seine Gesichtszüge wurden weicher.

„Es tut mir leid, ich wollte dich nicht so anfauchen. Ich bin nur etwas übermüdet und sollte vermutlich einfach schlafen gehen." Er erhob sich, pustete die Duftkerze aus und ohne mich nochmal eines Blickes zu würden, verließ er den Raum.

Da er mir scheinbar nicht sagen will, was sein Problem ist, beschloss ich einfach alleine ins Pool zu gehen. Die Sonne war bereits untergegangen. Der Mond trat nun an ihre Stelle. Er tauchte Arizona in ein himmlisches Licht. Ich blickte in den Sternenhimmel. Das warme Wasser fühlte sich herrlich auf meiner Haut an. Arizona machte es mir schwer, England überhaupt zu vermissen. Es fühlte sich bereits so an, als wär es meine zweite Heimat.

A mysterious one || Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt