Kapitel #11

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Ich hielt den Atem an, als ich das Ende der Hausmauer erreichte und somit endlich in den Garten blicken konnte. Ich war mir nicht sicher, ob ich bereit dafür war, zu sehen was sich dort abspielte. Harry beim Sex zu erwischen ist vermutlich nicht ganz förderlich für unser weiteres zusammenwohnen. Aber ich war einfach schon immer ein viel zu neugieriger Mensch. Also lugte ich schüchtern um die Ecke.

Ich erkannte Jaydon, welcher mit einer zierlichen dunkelhaarigen Frau im Pool war und Wasserball spielte. Ich beschloss auf sie zu zugehen.

„Verdammt" hörte ich nun eine dritte Person zischen, welche ich vorher noch gar nicht wahrgenommen hatte.

Es war Harry, welcher sich mit beiden Armen am Poolrand abstütze und sich so leichthändig aus dem Wasser zog. Schnellen Schrittes verschwand er im Inneren des Hauses. Ich konnte nicht viel erkennen, lediglich seine gelbe Badehose und weitere Tattoos auf seinem linken Arm stachen mir ins Auge.

„Harry, wo willst du hin?" rief ihm die zierliche Frau hinterher. Doch sie bekam keine Antwort.

„Hallo Louis" sagte nun Jaydon an mich gewandt, woraufhin sich nun auch die Frau nach mir umdrehte.

„Oh ich verstehe" gab sie kaum merklich von sich und warf Jaydon einen vielsagenden Blick zu.

„Hallo Louis, ich bin Alice, freut mich dich auch endlich mal kennenzulernen" trällerte sie drauf los als sie aus dem Wasser stieg und auf mich zukam. Sie war überdurchschnittlich attraktiv. Anscheinend war wirklich jeder dieser Familie ein verdammtes Model. Ihr dunkles Haar reichte ihr bis zu den zarten Schultern. Durch ihre riesigen, nahezu Pechschwarzen Augen, wirkte sie wie eine Puppe. Sie zog mich sofort in eine innige Umarmung. Dabei fiel mir auf, dass sie ein ganzes Stück kleiner war als ich. „Oh Gott tut mir leid, ich habe ganz vergessen, dass ich ja nass bin" sie lies mich los, schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn und grinste mich entschuldigend an. Immerhin war ich mir jetzt zu 100% sicher darüber, dass ich schwul war. Denn es umarmte mich eine attraktive und nur im Bikini bekleidete Frau und alles woran ich dachte, war ihr Bruder, welcher gerade aus seinem eigenen Garten geflüchtet war.

„Ach macht nichts, mir war ohnehin viel zu heiß" gab ich ebenfalls grinsend zurück.

„Na dann solltest du unbedingt mit uns Wasserball spielen" trällerte Alice fröhlich. „Harry hat ja ohnehin gerade seine 5 Minuten." Alice nickte mit ihrem Kopf Richtung Haus, in dem der Lockenkopf gerade verschunden war. Sie wartete nicht mal mehr meine Antwort ab, sondern zog mich sofort kichernd mit sich.

„Lass ihn doch vorher wenigstens noch eine Badehose anziehen" kam es von dem Blonden, welcher sich nach wie vor im Wasser befand.

„Ach ja oops" sagte Alice und begann zu lachen, in welches ich sofort miteinstieg.

Schnell lief ich ins Haus. Ich erwischte mich dabei, wie ich die Räumlichkeiten auf der Suche nach dem grünäugigen Lockenkopf scannte. Doch er war wie immer nirgendwo zu sehen. Ich war frustriert, da er sicher verdammt gut in Badehose aussah. Das wär meine Chance gewesen endlich mal mehr von ihm zu sehen. Immerhin hatte er sonst nur langärmlige Klamotten an. Lediglich die obersten Knöpfe seiner Hemden, die immer lässig aufgeknöpft waren, zeigten ein bisschen von seiner makellosen Haut. Aber vermutlich war es besser so. Harry in Badehose zusehen, wie das Wasser von seinen gebräunten Muskeln abperlt, die tättowierte Haut...Ich schüttelte meinen Kopf, um den Gedanken los zu werden. Zog meine Badehose an und war wenige Minuten später bereits wieder auf dem Weg nach draußen zu dem Blonden und der Dunkelhaarigen. Ich hielt mein Badetuch vor meiner Körpermitte um zu verhindern, dass Jaydon und Alice eventuell mein halbsteifes Glied durch meine Badehose sehen konnten.

Es machte unheimlich Spaß. Alice ist eine wirkliche Frohnatur, ständig musste sie über alle möglichen Dinge lachen, wodurch auch Jaydon und ich nicht anders konnten als mitzulachen. Alice war so viel anders als ihre Brüder. Sie plapperte nahezu pausenlos und wirkte dadurch regelrecht hyperaktiv. Aber da sie so klein und schmächtig war, war es unglaublich herzig, was vermutlich der Grund war, warum man sie einfach mögen musste. Sie versprühe so viel Freude und Leben. Durch sie fiel mir noch mehr auf wie unterschiedlich sich die Geschwister doch waren und das nicht nur optisch.

Nach einiger Zeit vergaß ich sogar fast vollkommen, dass Harry wohl wirklich um keinen Preis in meiner Nähe sein wollte und das obwohl ich dachte, dass wir uns durch unser letztes Gespräch im Garten nun besser verstehen würden.

A mysterious one || Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt