Kapitel #10

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Am nächsten Morgen wachte ich ausgeruht auf, doch als ich mich strecken wollte, brannte mein gesamter Oberkörper. Schnell sah ich an mir herab und musste feststellen, dass ich krebsrot war.

Ich versuchte mit dem geringsten Bewegungsaufwand wie nur irgendwie möglich aus meinem Bett zu kommen, was sich noch schwieriger gestaltete als gedacht. Sorgsam zog ich mir mein T-Shirt an, was auf meiner verbrannten Haut sofort Schmerzen auslöste. Ich biss die Zähne zusammen und sog die Luft scharf ein. Wie ein Roboter, um so wenig Hautreizung wie möglich zu verursachen, lief ich die Treppe nach unten. Ich wollte vor der Uni noch schnelles etwas frühstücken, weshalb ich in die Küche lief. Mittlerweile vermisste ich meinen morgentlichen Tee, aber bei 40°C Außentemperatur Tee zu trinken, erschien sogar mir ziemlich dumm.

Ich wollte gerade auf den großen Kühlschrank zugehen, als etwas, dass auf dem Küchentisch lag meine Aufmerksamkeit beanspruchte. Es war eine kleine Tube Salbe. Darunter lag ein sorgfältig gefalteter Zettel. Ich öffnete ihn. In elegant geschwungener Handschrift war zu lesen:

Für deinen Sonnenbrand.
- H.

Ein unerklärliches Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus. Ich nahm die Salbe und verteilte etwas davon auf meiner schmerzenden Haut. Ein leises Stöhnen verlässt meine Kehle.

Der heutige Unitag ging schnell vorüber, worüber ich unheimlich froh war. Als ich zuhause ankam, zog ich mir sofort das T-Shirt von den schmerzenden Schultern um diese nochmals einzucremen.

Eigentlich hatte ich gehofft, dass Harry sich mal wieder blicken lassen würde, damit ich mich bei ihm bedanken konnte. Doch ich wurde enttäuscht. Das Haus war mal wieder vollkommen leer. Lediglich der angenehme Duft, denn ich noch immer nicht zuordnen konnte, begrüßte mich.

Ich verbrachte den Rest des Tages damit, auf Harrys Couch herumzugammeln und Filme zu schauen.

Am nächsten Morgen, war mein Sonnenbrand bereits um einiges besser, was ich vermutlich der Salbe zu verdanken hatte die mir der junge Arzt auf den Tisch gelegt hatte.

Fertig für die Uni lief ich nach unten. Wieder gähnende Leere. Ob er wohl wirklich rund um die Uhr im Krankenhaus war oder vielleicht hatte er ja eine Freundin? – Schnell schob ich den Gedanken von mir, immerhin geht mich das alles nichts an. Harry hat keine Interesse daran, mich an seinem Leben teilhaben zu lassen. Warum auch... Er war immerhin Doktor Harry Styles, der Sohn des bekannten Doktor Carlayh Styles, jeder kannte ihn. Jeder wollte ihn. Er hatte einfach alles. Und ich? Ich bin nur einer Typ aus England ohne besondere Talente, ohne Geld und besonders klug war ich auch nicht. Nicht wie Harry, der in Harvard studiert hat und sich mit Geld den Arsch auswischen könnte, aber vermutlich muss jemand wie Harry Styles nicht mal auf die Toilette...

Heute vergingen meine Kurse nur schleppend. Brittany und Jodie unterhielten sich den gesamten Tag über eine bevorstehende Klausur. Ich versuchte nicht einmal mich an dem Gespräch zu beteiligen und war ziemlich froh, als auch endlich die letzte Minute verstrichen war und ich somit nach Hause durfte.

Ich lief gerade auf die Eingangstür von Harrys Anwesen zu, als ich das Stöhnen einer Frau vernahm, welches aus dem Garten zu kommen schien. Kurz darauf hallte nun auch das tiefe Stöhnen eines Mannes durch die Luft.

Meine Beine trugen mich nahezu automatisch von der Tür weg, zu dem kleinen Weg der rings um die Hausmauer in den Garten führte.

„Man, du hast mir voll ins Gesicht gespritzt" hörte ich die Frau sich beklagen.

A mysterious one || Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt