Es dauert nicht lange, bis wir beim Restaurant ankommen. Wir werden sehr freundlich begrüßt und anschließend in einen etwas abgegrenzten Abteil begleitet, wo wir uns an den Tisch setzen. Bevor wir uns über die Speisekarten hermachen, plaudern wir noch etwas untereinander, bis unser Trainer das Wort ergreift. Ich schlucke, als ich realisiere, dass der Zeitpunkt gekommen ist. Nun folgt die Abschlussrede, vor der ich mich leicht gefürchtet habe. Es ging von damals bis heute einfach alles viel zu schnell. Am Liebsten würde ich die Zeit zurückdrehen - so weit wie möglich und auch dann würde ich alles genauso machen, wie bisher. Einfach nur, um all das nochmal zu erleben, was ich erleben durfte..
Durch die Worte meines Trainers werde ich aus den Gedanken gerissen. "Hach, Kinder.", fängt er an. Ohne die Jungs anzuschauen weiß ich, dass nun auf allen Gesichtern dieser 'Kinder' ein Lächeln liegt. Anfangs fanden wir es belustigend, mittlerweile würde es uns fehlen, wenn er uns nicht mehr Kinder nennen würde. "Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.. Ich möchte so viel sagen und so viel direkt loswerden.", lächelt er uns nach und nach an und atmet kurz durch. "Ich hoffe, ihr erinnert euch noch an unser erstes gemeinsames Training. Ihr standet da ruhig in einem Kreis, alle Augen auf mich gerichtet und habt gewartet, bis ich anfing zu sprechen. Ihr saht so süß aus, wirklich wie kleine Kinder, dass ich wirklich anfing zu lachen. Verdutzt schautet ihr mich an, wie verwirrt ihr wart.", schüttelt er in Erinnerung den Kopf. Ein kleiner Lacher geht durch den Raum, während alle an die Situation zurückdenken. "Ihr wusstet nicht, warum ich so lachen musste, wenn ich mich daran zurück erinnere, dass das die darauffolgenden 7 Trainingseinheiten weiterhin genau so ablief. Ihr stelltet euch jedes Mal im Kreis um mich und schautet mich wie kleine Kinder an - bis Papa erlaubt, dass ihr euch doch ein Eis kaufen dürftet." Er unterbricht sich selbst mit einem Lacher. "Irgendwann habe ich euch dann gefragt, wer euch dazu verdonnert hat, gerade vor mir zu stehen - als wären wir bei der Armee. Verwirrt schautet ihr mich an, ich habe immer noch jedes einzelne Gesicht im Kopf. Aber dann habt ihr endlich verstanden, was ich meine. Endlich hattet ihr verstanden, dass ich nicht einer der normalen DFB-Trainer bin, für die es nur trainieren, trainieren, trainieren gibt. Ich wollte Spaß im Training haben - nur so kann man herausfinden, wo Stärken und Schwächen sind. Und ihr habt doch selbst gemerkt: Plötzlich war es für uns alle leichter. Wir konnten uns gegenseitig auf den Arm nehmen und uns gegenseitig anschreien, wenn mal ein Fehler passierte und wussten, dass man das nur tat, um einander zu helfen, sich zu verbessern." Er sprach ungefähr eine Stunde lang von unseren Hochpunkten zusammen. Unsere tollen Spiele erwähnte er, den fast unbeschreiblichen Zusammenhalt unter uns, dem Teamgeist und der Hilfsbereitschaft. Aber auch unsere Tiefpunkte ließ er nicht aus - als sich 4 unserer Spieler verletzten, wie wir uns stritten und uns für besser hielten, und und und.. - er hatte wirklich nichts ausgelassen, was in diesem Jahr passiert ist. "Ich hoffe, ihr hattet ein genau so schönes Jahr, wie ich das hatte und ich hoffe, dass ihr es genau so genossen habt. Ich möchte euch für dieses Jahr danken. Ich werde euch wirklich vermissen und kann daher nur hoffen, dass unsere Zusammenarbeit in gewisserweise auch ausschlaggebend für eure Karriere gewesen ist. Bleibt genau die tollen Persönlichkeiten, die ihr seid und hört niemals auf, an eure Ziele zu glauben. Jeder Einzelne von euch hat das Potenzial, den Sport zu verändern. Und das wisst ihr. Und ihr wisst auch, dass ich auch nach unserer Zeit zusammen immer für euch da sein werde. Vergesst das niemals - und vergesst niemals, wer ihr seid. Denn so, wie ihr seid, seid ihr unschlagbar. Danke für Alles, Kinder!", beendet er seine Ansprache. Als er sein Glas erhebt, applaudieren zuerst alle und ich muss mir ehrlich gesagt auch ein, zwei Tränen wegstreichen, bevor wir uns auch bei ihm und dem Trainer- so wie Betreuerstab bedanken können und gemeinsam anstoßen können. Mit der Bestellung unseres Essens fängt ein toller Abschlussfeierabend statt, den ich niemals vergessen will.
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Sondergenehmigung (mit Julian Draxler)
FanfictionAleyna ist ein 19-jähriges Mädchen, das in der U20-Jungsmannschaft beim DFB sowie beim Bvb spielt. Bald fängt die neue Saison an und es steht noch nicht fest, ob Aleyna eine Sondergenehmigung für die U21-Junioren bekommt. Ihr Leben besteht größtente...