Telefonate..

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Noch bevor ich unten ankomme, hat Mama schon die Tür geöffnet, um Armin herein zu lassen. "Wo ist der Brief?", ist seine erste Frage, als er mich erblickt. "Oben..", erwidere ich, als er auch schon an mir vorbei joggt. Ich schaue Mama an, die nur lächelt. "Er ist so ein guter Freund.", blickt sie mich an. Ich nicke. "Der Beste, den man haben kann.", gebe ich zurück und gehe die Treppen wieder hoch, zu meinem Zimmer. "Ruf die sofort an. Du hast Rückfragen.", drückt Armin mir sauer den Brief in die Hand, als ich ankomme. "Warum soll es jetzt Probleme geben, weil wir eine Klasse höher spielen? Kabine? Kannst dich nach oder vor uns umziehen, wenn denen das Umstände macht, dir eine Extra-Kabine zu organisieren. Hotelzimmer? Wen juckt's, ob wir uns eins teilen oder wir dein Zimmer als Mannschaft bezahlen, wenn der DFB sich zu fein dafür ist?", fragt er sauer. "Ich will richtige Gründe, ich will wissen, warum die den Mist abgelehnt haben.", ist er schon kurz vorm Ausrasten. "Armin.." - "Was? Was soll der Scheiß? Du kannst dich nicht damit zufrieden geben, das hast du nie getan. Du hast so hart gekämpft bis hierhin und du willst das jetzt alles wegschmeißen, weil die sich zu fein sind? So kenne ich dich nicht, Aleyna - und wenn du das nicht machst, dann tu ich das.", reißt er mir den Brief aus der Hand und zückt sein Handy, was ich ihm schnell wieder entnehme. "Beruhig dich mal, Habub.", versuche ich ihn, zu beruhigen. "Bestimmt nicht. Was fällt denen ein? Ruf da jetzt an oder ich mache es.", ist er weiterhin auf 180. Ich muss kurz lächeln - einen besseren besten Freund gibt es doch einfach garnicht. "Womit hab ich dich nur verdient?", frage ich, während ich mein Handy zücke. Ich tippe die Nummer ein und warte, bis jemand abhebt. Nach 3 erfolglosen Klingeln, blicke ich auf die Uhr. 18.54 Uhr. "Da geht safe niemand mehr ran..", blicke ich Armin an, als doch jemand abhebt. "Koch.", meldet sich ganz stumpf einer der Vizepräsidenten, nachdem Grindel im März zurückgetreten war. Ich schlucke. "Schönen guten Tag, Herr Koch. Aleyna Aljareau hier.", suche ich Armins Blick. Er grinst, weil er weiß, wie nervös ich bei Telefonaten immer werde. "Hallo, Aleyna. Ich kann mir schon denken, warum ich die Ehre habe, dich am Telefon zu haben..", lacht Rainer Koch. Ich streiche mir nervös über die Haare, als ich darauf antworten will. "Aleyna, ich kann dein Besorgnis und deinen Frust verstehen, kann dir nun zum Feierabend aber keine ausführliche Antwort geben. Komm' doch am Besten morgen um 17.30 Uhr nach Frankfurt, dann besprechen wir das persönlich.", antwortet er mir, als ob ich die Frage in meinem Kopf ausgesprochen hätte. Ich fange mich wieder, da ich nun nichts mehr sagen brauche. "Alles klar, Herr Koch. Danke für den kurzfristigen Termin, dann sehen wir uns morgen.", blicke ich Armin erneut an. "Bis morgen, Aleyna.", beendet Rainer das Gespräch. Armin schaut mich fragend an. "Morgen, 17.30 Uhr nach Frankfurt.", erzähle ich ihm. "Gut, dass ich trainingsfrei hab.", zieht er die Augenbrauen hoch. "Ich nicht.", gebe ich zurück, als ich auch schon den nächsten Anruf starte, um meinen Trainer beim Bvb zu informieren..

Sondergenehmigung (mit Julian Draxler)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt