Dame des Hauses

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Später fährt Armin mich wie versprochen zum Training. Er lässt mich vor dem Trainingszentrum ab, begrüßt durch das Fenster die Jungs und zieht dann davon. "Wo ist'n dein Wagen?", grinst Bilal. "Zuhause. Julian holt mich später ab.", gebe ich zurück. "Aber warum immer diese Schalker?", schüttelt er den Kopf im Bezug auf Julian und meinen besten Freund. "Keine Ahnung. Gegensätze ziehen sich an oder so.", ziehe ich die Schultern lachend hoch. Die Jungs schütteln nur den Kopf, als wir auch schon rein gehen.

Als ich nach dem Training in die Kabine komme, sehe ich auf dem Handy, dass Julian bereits vor dem Zentrum wartet. Schnell springe ich also unter die Dusche und schlüpfe in meine Klamotten. Meine Haare föhne ich nun nicht, daher binde ich sie schnell zu einem Dutt zusammen, räume meine Sachen ein und gehe nach draußen. Schnell von den Jungs verabschiedet, laufe ich rüber zu Julian, der an seinem Wagen lehnt. Er öffnet mir die Tür und nimmt mir die Tasche ab, die er dann auf den Rücksitz wirft. Ich blicke ihn kaum an, als er neben mir Platz nimmt und sich anschnallt. "Wohin geht's?", fragt er mich und startet den Wagen. "Muss kurz heim.", gebe ich stumpf zurück. Er atmet etwas lauter aus, was ich allerdings ignoriere, bevor wir uns auf den Weg zu mir machen. Auf der Fahrt dorthin reden wir kaum. Ich blicke aus dem Fenster, während er der Musik zuhört, als wir bei mir ankommen. "Willst du mit rein oder warten? Kann einen Augenblick dauern, muss meine Haare föhnen und mich umziehen.", entnehme ich meine Tasche aus seinen Händen, als er die Wagentür schließt. "Wie es dir passt.", blickt er mich an. Ohne zu antworten gehe ich voran und checke im Augenwinkel, ob er verstanden hat, dass er mir folgen soll. Ich schließe die Haustür auf, ohne drüber nachzudenken, dass meine Mutter zuhause sein könnte, als sie uns auch schon entgegen kommt. Julian schluckt und zieht die Augenbrauen hoch, sucht überfordert meinen Blick. "Darf man die Dame des Hauses auch Mal wieder sehen?", entgegne ich meiner Mutter in einem leicht genervten Ton. Sie blickt mich an. "Ja, und eigentlich hab ich auch das Wort darüber, wer in mein Haus rein kommt und wer nicht.", blickt sie Julian an. "Ich kann auch draußen warten..", schluckt Julian nervös und will kehrt machen, doch ich halte ihn fest. "Brauchst du nicht.", blicke ich ihn an. "Das ist Julian, das ist meine Mutter. Cool, jetzt kennt ihr euch, wir gehen nach oben.", will ich Julian an ihr vorbeiziehen, aber so schnell komm ich nicht davon. "Fräulein.", hält sie mich auf. Ich blicke sie entnervt an, als sie mir einen fast schon tödlichen Blick schickt. Dann streift ihr Blick rüber zu Julian, der gerade noch tödliche Gesichtsausdruck verwandelt sich fast schon in überfreundlich. "Du bist also Julian.", lächelt sie und streckt ihm die Hand hin. Wollte sie ihn nicht gerade noch rauswerfen? "Ja. Freut mich, Sie kennenzulernen. Ich wollte nicht einfach reinplatzen, verzeihen Sie mir..", gibt Julian respektvoll und gleichzeitig schüchtern zurück. Ich muss fast grinsen, so süß sieht er aus, wenn er nervös ist. Aber mir ist gerade nicht nach grinsen - ich bin sauer auf Julian und auch auf meine Mutter und das verwerfe ich definitiv nicht so schnell..

Sondergenehmigung (mit Julian Draxler)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt