Sondergenehmigung (mit Julian Draxler)

Mannschaftsimage

Gerade so, als die Jungs sich auf den Weg zur Kabine machen, steige ich aus dem Wagen aus. Schnell greife ich mir meine Tasche und renne rüber, wo ich grinsend begrüßt werde. "Na, zu lange von Draxler geschwärmt und fast das Training vergessen?", zwickt Sinan mir in die Seite. Dass ich Draxlerverrückt bin, weiß eigentlich jeder, der mich kennt. Natürlich musste ich nach dem Post gestern mit solchen Kommentaren rechnen. Ich lache nur. "Vielleicht hat er ja von mir geschwärmt.", zwinkre ich und verschwinde in meiner Kabine. Mit einem Grinsen auf den Lippen ziehe ich mich um, bevor ich raus auf den Platz gehe und mich mit einem rumliegenden Ball ein wenig einspiele, bevor es auch schon losgeht.

Da morgen ein sehr wichtiges Spiel ansteht, hat Christian heute kein körperlich anstrengendes Training gestaltet, sondern eines, das sehr viel Konzentration fordert. Mit Vorfreude auf das morgige Spiel machen wir uns nach Trainingsende auf den Weg zu den Kabinen. "Meinst du, wir dürfen uns morgen als Meister betiteln?", grinst Sinan schwärmerisch. Für ihn wäre es die erste Meisterschaft, daher ist er noch heißer darauf, als jeder Andere von uns. "Natürlich. Wir können doch nicht zulassen, dass Einer von uns unser Image als einzige Mannschaft in der Liga, in der jeder Spieler schon mal Meister war, kaputt macht.", lache ich und die Jungs stimmen ein. Mehr Vorfreude auf morgen geht nicht, obwohl das Spiel wirklich hart werden wird, denn Gladbach ist der direkte Gegner um den Meistertitel. Zur Zeit haben wir 4 Punkte Vorsprung auf sie und es sind noch 2 Partien zu absolvieren. Würden wir gewinnen, hätten wir 7 Punkte Vorsprung und die wären im letzten Spiel nicht mehr aufzuholen. Selbst ein Unentschieden würde den Vorsprung von 4 Punkten beibehalten und auch das würde uns reichen, um bereits morgen Meister zu werden. Sollten wir aber verlieren, wird die Entscheidung erst nächste Woche fallen. Aber daran wollen wir gar nicht denken, denn wir sind entschlossen, das Ding morgen schon klarzumachen.

Den restlichen Tag über geschieht nichts. Da bereits am nächsten Morgen um 7.30 Uhr Treffen ist, musste ich mich früh von Julian in die Nacht verabschieden. Mit seinen letzten Worten: "Gute Nacht, Profi. Wir sehen uns morgen! 😘", ließ sich wirklich gut einschlafen.
Der Wecker klingelt am Morgen bereits um 6.15 Uhr. Stöhnend strecke ich mich und bleibe einige Minuten tatenlos liegen, als Mama schon in mein Zimmer kommt. "Aufstehen, Frühstück ist fertig.", grinst sie fröhlich. Ich verdrehe die Augen, sie ist um die Uhrzeit immer top gelaunt. Aber ich erhebe mich direkt, denn ich darf keinesfalls in Hektik geraten. Mama ist vor meinen Spielen immer früh wach, um mir Frühstück vorzubereiten, egal um welche Uhrzeit. Sie sagt immer, dass sie sonst wissen würde, dass ich nur einen Shake zu mir nehmen würde und denke, das würde für den ganzen Tag reichen. Obwohl ich ihr schon oft gesagt hab, dass ich es auch alleine hinkriege, zu essen und sie mal ausschlafen kann, muss sie sich immer versichern, dass ich ordentlich gestärkt für die Spiele bin. Mama ist halt einfach die Beste..