Bis spät abends sitzen wir da und planen die Party ins letzte Detail durch. Genervt lasse ich mich im Stuhl sacken. "Junge, wie kann man so ein Spaß daran haben, Parties zu planen.", schüttle ich unverständlich den Kopf. Leyla lacht. "Vielleicht hätte ich lieber Eventmanagement studieren sollen oder so.", grinst sie und schaut stolz auf den Plan. "Päh, wenn die Party nicht mal zu krass wird.", quietscht sie schon fast. Ich lache und verdrehe die Augen. "Dann fehlt nur noch der Einkauf, oder?", frage ich sie, woraufhin sie zum 70. Mal nochmal alles durchgeht. Dann nickt sie. "Die Playlist ziehe ich gleich noch auf den Stick. Und dann nur noch der Einkauf. Und, wenn du Samstag als frischgekrönter Meister nachhause kommst, wird alles schon bereit sein. Abgesehen von deinem Make Up. UND DEINEM OUTFIT. UNSEREM OUTFIT. WIR MÜSSEN UNS OUTFITS BESORGEN!", fällt Leyla wieder in Panik. "Mädchen!", lache ich ermahnend. "Die können wir morgen besorgen. Oder übermorgen. Welcher Tag ist heute? Mittwoch. Also Morgen. Damn, das wird doch knapp. Also morgen auf nach Düsseldorf, Shoppiiiiiiiing ist angesagt.", grinse ich nun auch schon etwas aufgeregt.
Wir bleiben noch etwas sitzen, bevor ich mich auf den Heimweg mache. Als ich dort ankomme, sehe ich bereits einen zweiten Wagen vor der Tür stehen. Ungläubig schüttele ich den Kopf. "Jetzt bringt sie den auch noch her?", denke ich mir und schließe die Tür auf, als ich auch schon abgefangen werde. "Aleyna.", lächelt meine Mutter mich an. "Was?", frage ich genervt und ziehe meine Schuhe aus. "Ich würde dir gerne jemanden vorstellen. Richtig vorstellen.", kommt zurück. "Amir? Cool, kenne ich schon. Gute Nacht.", will ich an ihr vorbei, als Amir sich in die Quere stellt. Er nickt meiner Mutter kurz zu, als diese im Wohnzimmer verschwindet. Dann schaut er mich an. Ich verdrehe die Augen. "Was wird das jetzt? Denkt sie, wenn du mit mir redest, wird das irgendwie besser? Ich hätte mehr von ihr erwartet, damit hast du nichts zutun.", verschränke ich weiter genervt die Arme. "Gib' mir 5 Minuten.", bittet er mich nur. Ich stöhne verärgert auf, bevor er mich in die Küche weist. "Die Zeit läuft.", spiele ich weiterhin die Sture. "Du bist 'ne harte Nuss. Es ist blöd gelaufen, dass wir uns so kennengelernt haben. Das war nicht geplant und es ist meine Schuld, dass ich mich nicht vorher mal vernünftig vorgestellt habe. Aber ich bitte dich dennoch darum, mir überhaupt eine Chance zu geben. Ich weiß, dass du sehr stolz bist, aber vielleicht kannst du mal drüber hinweg sehen, deiner Mutter zuliebe. Schließlich scheint sie ja glücklich mit mir zu sein.", blickt er mich an. "Hoffe ich zumindest.", schmunzelt er, um die Situation aufzulockern, aber Fehlanzeige. "Ihr checkt das nicht, oder? Du juckst mich rein gar nicht. Wenn sie glücklich mit dir ist, freut mich. Aber wer behauptet, dass es mir um dich geht? Es geht darum, dass sie es verdammte 2 Jahre vor mir geheim gehalten hat. Was blickt ihr daran nicht? Ich bin kein gottverdammtes Kind, das ihr verarschen und belügen könnt. Vielleicht hättest du in den ersten Wochen mal vorbeikommen können und sagen: Hey, ich bin Amir. Ich bin der neue Freund deiner Mutter. Aber zwei Jahre später juckt mich das nicht mehr und es zeigt nur, wo die Verbindung mit meiner Mutter hin ist. Es geht rein gar nicht um dich, ich kenne dich nicht, und das ist eure Schuld, dass ich dich gar nicht mal mehr kennenlernen will. Sie soll ihr Leben leben und ich lebe meins, aber, dass ich ihr irgendwann mal wieder was erzähle, kann sie vergessen. Und reden braucht sie mit mir auch nicht mehr. Aber das tut sie ja eh nicht, deswegen sitzt du ja hier.", schüttle ich fassungslos den Kopf. "Aleyna.", schaut Amir mich streng an. "Ich verstehe, dass du sauer bist. Aber wieso lässt du denn nicht vernünftig mit dir reden, statt direkt sauer zu sein und solch eine Wortwahl zu nutzen. Klar, es ist blöd, dass wir dir zwei Jahre etwas verheimlicht haben, was sehr wichtig ist. Aber deine Mutter hatte Angst vor deiner Reaktion. Du warst damals 17, fast 18, und du warst nichts anderes gewöhnt, als Aleyna und Sara gegen den Rest der Welt. Ich weiß das alles und ich habe ihr oft gesagt, dass es Zeit ist, dir das zu sagen. Aber jedes Mal, wenn ich sie darauf angesprochen habe, fiel sie in leichte Panikattacken, so sehr hatte sie Angst vor deiner Reaktion. Sie will und wollte dich nie verlieren. Es gab sogar Tage, da wollte sie mich lieber verlassen, statt, dass du sauer auf sie bist. Sie wusste nicht, wie sie es handhaben sollte. Sie weiß selbst, dass sie einen Fehler getan hat. Einen sehr großen, wenn du sie fragst. Aber genau das, wie es gerade ist, wollte sie verhindern. Ich weiß, dass ich nicht der Grund bin für deine Wut, sondern die Tatsache, dass sie es dir nicht gesagt hat. Aber du kommst halt eben von deiner Mutter und deshalb habt ihr Beide die sture Art und Weise. Sara wollte nicht, dass ich mit dir rede. Sie wollte es trotz ihrer sturen Art und Weise selbst machen, sie wollte wirklich mit dir reden. Aber ich sagte ihr, dass ich das lieber machen würde, da ich weiß, dass du ein sehr respektvoller Mensch bist, du würdest mich aussprechen lassen und mir zuhören. Deswegen, wenn du auf jemanden sauer sein möchtest, dann auf mich. Ich hätte es nicht zulassen dürfen, dass sie dir zwei Jahre lang nichts erzählt. Sie wollte einfach nicht drüber nachdenken und hat es verdrängen wollen, hätte ich vorher ordentlich Druck gemacht, hätte ich sie dazu bringen können. Und es ist meine Schuld, dass nun ich vor dir sitze und versuche, mit dir zu reden und nicht sie.", erklärt er. Wieder verschränke ich die Arme und zucke mit den Schultern. "Ich hasse dich jetzt schon.", verdrehe ich gespielt die Augen. Amir lacht. "Wenn ich mich vorstellen darf, Amir. Ich bin Kanzleipartner deiner Mutter. Daher mein Überzeugungstalent.", hält er mir grinsend die Hand hin. "Kanzleipartner von meiner Mutter? Kanzlei Aljareau Rahman, du bist also Amir Rahman. Jetzt wird mir so einiges klar.", ziehe ich die Augen zusammen. Er grinst nur. "Gibst du mir 'ne Chance? Ich komm' auch Samstag zu deiner Meisterschaft!", lächelt er. "Wie gesagt, du warst nie derjenige, gegen den ich was hatte.", gebe ich zurück. "Gut, dann bin ich ja beruhigt. Für meine Seite zumindest.", erhebt er sich, als meine Mutter rein platzt. Ich schlucke. "Ich lass' euch dann mal alleine. Wenn was ist, schrei.", lacht er mich an und verlässt dir Küche. Ich muss grinsen. "Irgendwie ist er ja ganz nett.", denke ich mir, als meine Mutter Platz nimmt. Ich schaue sie an. "Ihr scheint euch ja gut zu verstehen.", stellt sie lächelnd fest. Ich nicke nur stur. "Aleyna, es tut mir leid. Du hast natürlich Recht mit dem, was du mir letztens vorgeworfen hast. Ich weiß es auch, aber ich hatte Angst, dir was zu sagen. Wir waren immer ein eingespieltes Team, ich wollte nicht diejenige sein, die das plötzlich kaputt macht. Als ich Amir kennengelernt habe, ging es um einen neuen Kanzleipartner. Wir verstanden uns damals schon auf privater und geschäftlicher Ebene blind. Es ging alles schneller, als ich mitdenken konnte. Es war nicht geplant, du weißt schließlich selbst, dass ich Arbeit und Privates immer gut trennen konnte. Aber nachdem ich Amir als Kanzleipartner einstellte, wurden aus geschäftlichen Treffen plötzlich private Treffen. Wir bekamen das beide nicht so wirklich mit, wie gut wir uns plötzlich verstanden. Kurz vor deinem 18. Geburtstag gab es doch diesen einen Fall, an dem ich 24/7 gearbeitet hatte, erinnerst du dich?", fragt sie mich. Ich nicke. "Amir und ich saßen wirklich Tag und Nacht zusammen, um den Fall zu gewinnen. Es gab keine Sekunde, in der wir nicht zusammen saßen, um eine Lösung zu finden. Und dann kam der Tag, an dem wir die Verhandlungen gewonnen hatten. Das war der einzige Fall, von dem ich niemals gedacht hätte, ihn zu gewinnen, weißt du noch? Auch Amir war damals am verzweifeln, aber wir gewannen den Fall und das musste gefeiert werden. Wir verabredeten uns zum Essen, gingen danach noch etwas trinken und irgendwie war es dann auch schon um uns geschehen. Wir wussten Beide nicht, wie ernst es war, als es schon zu spät war, um es zu beenden. Und so schleppte ich es dann 2 Jahre mit mir mit. Ich wusste nicht, wie ich es dir sagen sollte, Aleyna. Es tut mir leid und ich weiß, dass es falsch war. Das Letzte, was ich möchte, ist, dass nun unser Vertrauen gebrochen ist. Du bist mein Ein und Alles, Süße, das kann niemand kaputt machen, auch nicht Amir und ich hoffe, du weißt das. Es tut mir leid..", blickt sie mich an, sodass meine Augen schon etwas glasig geworden sind. Schnell blinzle ich die Tränen weg und atme durch, bevor ich meiner Mutter in die Arme falle. Fest schließt sie mich in diese ein und drückt mir einen Kuss auf den Kopf. "Ich liebe dich, meine Kleine.", lächelt sie, als ich mich löse. "Ich liebe dich auch, Mama.", erwidere ich es. Sie grinst mich an. "Und? Wie findest du ihn?", fragt sie dann. Ich muss lachen und nicke vor mich hin. "Ich glaube, du hast einen guten Fang gemacht.", gebe ich zurück. Sie lächelt nur, bevor wir zu Amir ins Wohnzimmer gehen. Wir lernen uns noch etwas besser kennen, bevor ich mich auf den Weg nach oben mache. Ich ziehe mich schnell um, putze mir die Zähne und falle dann ins Bett. Während ich noch darüber nachdenke, Julian anzurufen, scheint er sich schon dafür entschieden zu haben, denn plötzlich ruft er an.Okay, ich glaube, ich habe seit 5 Wochen oder so nicht mehr aktualisiert. I'm sorry (so wie immer lol), aber hab eine stressige Zeit hinter mir, die noch etwas anhält. Als Wiedergutmachung einen Part mit 1600 Wörtern! Ich hoffe, ihr seid zufrieden und vergibt mir :(
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Sondergenehmigung (mit Julian Draxler)
FanfictionAleyna ist ein 19-jähriges Mädchen, das in der U20-Jungsmannschaft beim DFB sowie beim Bvb spielt. Bald fängt die neue Saison an und es steht noch nicht fest, ob Aleyna eine Sondergenehmigung für die U21-Junioren bekommt. Ihr Leben besteht größtente...