Sondergenehmigung (mit Julian Draxler)

Eifersucht?

Ohne mir anmerken zu lassen, dass mich das Gespräch irgendwie getroffen hat, gehe ich wieder rein. Mein Handy vibriert in meiner Hand, denn Julian versucht erneut, mich anzurufen. Ich drücke ihn weg, doch er gibt nicht auf, daher lasse ich das Handy nun einfach vibrieren und ignoriere es. Da das scheiß Ding aber so laut dabei ist, bekommen meine besten Freunde es mit. Fragend blicken sie mich an, als ich mir die Notlüge einfallen lasse, dass mich irgendeine unbekannte Nummer nervt. Doch das war vielleicht der falsche Weg, denn prompt reißt Leyla mir das Handy weg - sie hat Spaß daran, fremde Menschen zu verarschen. Doch dann erblickt sie Julians Namen und sie blickt mich fragend an. "Er will nur nerven.", spiele ich das Thema mit einem Augenrollen runter und versuche, drüber zu lachen. Doch Beide schauen mich nur mit zusammengezogenen Augenbrauen an. Ich ignoriere es und fange an, die Einladungen zu gestalten, als Leyla den Laptop einfach zuklappt. "Aua!", schaue ich sie an, da sie meine Hand eingeklemmt hat. "Stell dich nicht so an. Was ist los?", fragt sie. "Nichts, er will mich nur überreden, später was essen zu gehen. Aber ich hab später Training und danach möchte ich nichts fettiges essen und allgemein nur noch ins Bett.", erkläre ich notgedrungen. Doch auch diese Lüge kaufen sie mir nicht ab, denn das klingt so gar nicht nach mir. "Jetzt sag, was los ist oder ich ruf ihn an.", zwingt Armin mich schon fast, die Wahrheit zu sagen. "Eigentlich nichts. Also keine Ahnung. Wir haben halt über die Party geredet und dann hat er so einen komischen Spruch abgelassen mit so einem blöden Unterton.", gebe ich nun zu. "Was für ein Spruch? Was für ein Unterton?", hakt mein bester Freund direkt nach. "Nichts schlimmes eigentlich. Glaube ich.. Ich denke, ich steigere mich nur zu sehr da rein.. Ist ja auch egal.", winke ich ab, doch damit komme ich gar nicht durch. "Jetzt sag schon!", drängt Leyla mich nun ebenfalls. "Ach.. Er sagte nur irgendwie was von wegen: "Wahrscheinlich werden auf deiner Party mehr Männer als Frauen sein, oder?", versuche ich Julians genervten und vorwurfsvollen Unterton nachzueifern. "Aber vielleicht meinte er das gar nicht so. Vielleicht war das ja wirklich nur so ein unüberlegter Gedanke..", will ich wieder vom Thema ablassen, aber scheinbar hatte ich doch Recht in meinen Bedenken. "Klingt nach Julian.", nickt Armin. "Wie? Was meinst du damit?", frage ich ihn. "Er ist.. sehr schnell sehr eifersüchtig.", gibt er mir zu wissen. "Daher weht der Wind, mehr nicht. Er wollte dir persönlich damit bestimmt nichts vorwerfen, ihn nervt es bestimmt nur, wenn so viele Männer um dich herum sind, die deine Aufmerksamkeit kriegen, weil sie halt eben deine Freunde, deine Kollegen sind. Er wird wirklich sehr schnell eifersüchtig, ich hätte nur nicht gedacht, dass er die Eifersuchts-Karte bei dir ausspielt. Schließlich besteht dein Leben daraus - und er findet es ja gut, dass du den Männern zeigst, was du kannst. Deswegen wundert es mich ein Wenig..", blickt mein bester Freund mich an. "Aber warum sollte er denn eifersüchtig sein? Zwischen uns ist doch nichts..", lehne ich mich nachdenklich in meinen Stuhl und verschränke die Arme vor der Brust..