Reinigung

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Als alle Anderen wohl schon eingeschlafen sind, liege ich immer noch hellwach im Bett. Die Geschehnisse nerven mich einfach. Nicht mal die Sache mit Max, sondern eher das Verhalten von Julian. Ich drehe mich im Bett um und greife zum Handy. Bereits kurz nach 7 Uhr am Morgen und meine Augen tränen vor Müdigkeit, aber einschlafen lässt sich einfach nicht. Genervt atme ich aus. Soll ich nun weiterhin dumm rumliegen? Ich erhebe mich und setze mich auf meine Fensterbank. Der Garten sieht ziemlich chaotisch aus von der Party - Mama wird sich freuen. Ich sitze einige Minuten tatenlos da und blicke in die Ferne, aber auch das bringt mir nichts. Wie kann ein Mensch so übermüdet sein und trotzdem nicht schlafen können?
Ich lege mich zurück ins Bett und vielleicht dauert es eine Stunde, bis ich nun doch endlich eingeschlafen bin.
Gegen 16 Uhr klopft es an der Tür. Die knappen 7-8 Stunden habe ich wenigstens ruhig durch schlafen können. „Na, Madame, willst du nicht auch mal aufstehen?", blickt Mama mich an. „Ne..", gebe ich leise zurück. „Jetzt komm, euer Frühstück wartet nicht auf dich. Die Anderen sitzen schon am Tisch.", wirft sie mich mit einem Kissen ab. Ich atme genervt aus, als sie weg ist. Aber Mama muss nicht wissen, was los ist. Ich bleibe noch einige Minuten liegen, bevor ich mich frisch mache und nach unten gehe. Meine Freunde haben bereits angefangen zu frühstücken, daher setze ich mich bloß dazu. „Toast oder Brötchen?", fragt Leyla mich, während sie zur Brotschale greift. „Gar nichts..", erwidere ich und exe nur mein Glas Wasser. „Halt die Klappe, irgendwas musst du essen.", greift sie sich ein Brötchen, bestreicht es mit Butter und belegt es mit Käse, Gurke und Paprika. So wie ich es mag. Dann hält sie mir es vors Gesicht: „Abbeißen.", grinst sie. Ich verdrehe die Augen und entnehme ihr das Brötchen, um es auf meinen Teller zu legen. „Jetzt komm schon. Wenigstens einen Biss.", zwingt sie mich fast. Ich blicke sie an, als ich vom Brötchen abbeiße. „Zufrieden?", frage ich sie, als wäre sie diejenige, auf die ich sauer bin. „Ja. Und jetzt hör auf, mich anzuzicken, Bitch.", gibt sie zurück, sodass ich lachen muss. „Tut mir leid.", beiße ich erneut ab und bedanke mich dafür.

Nach dem Frühstück hat Julian sich noch immer nicht gemeldet. Genervt verdrehe ich die Augen, als es an der Tür klingelt. Hoffnungsvoll öffne ich die Tür, aber statt Julian stehen nur zwei Damen vor mir. Fragend blicke ich sie an, als Mama zu uns rüber kommt. „Super, dass Sie so pünktlich sind. Hier entlang bitte.", führt Mama sie ins Haus, als ich auf dem Rücken der Beiden sehe, dass es sich um eine Reinigungsfirma handelt. Ich schüttle den Kopf. „Das hätten wir doch machen können.", gucke ich Mama an, die den beiden Damen etwas zu trinken anbietet. „Ich glaube, ihr seid zu kaputt dafür.", zeigt sie rüber auf Marvin, der am Tisch schon wieder fast einschläft. Ach, Mama..

Während Leyla und Armin sich gegen Abend auf den Heimweg machen, beschließen Marvin und ich joggen zu gehen. „Fährst du eigentlich nochmal zurück nach Bremen vor Dienstag?", frage ich ihn, als wir die Schuhe anziehen. Er schüttelt den Kopf „Hatte ich eigentlich geplant, aber Mama lässt mir meine Koffer herbringen. Hab den Flug von Bremen nach Dortmund storniert, bin ja schon hier.", grinst er. Ich lache, während ich die Tür öffne. „Kannst du überhaupt mithalten? Eure Leistung war diese Saison ja nicht so pralle..", gehen wir ein paar Schritte. Marvin lacht. „Ja, nicht jeder kann Meister werden.", zwinkert er, bevor wir los joggen.
Mein Handy habe ich zuhause gelassen. Abgesehen vom Haustürschlüssel habe ich nichts dabei. Aber das hätte wohl auch keinen Unterschied gemacht, denn als wir nach knapp 2 Stunden wieder bei mir ankommen, hat Julian sich immer noch nicht gemeldet. „Was für ein Arschloch.", werfe ich mein Handy auf den Tisch, als Marvin mir Wasser reicht. „Was ist denn los?", fragt er. „In Bremen kriegt man nicht mal mit, dass ihr zusammen seid und kaum ist man hier, hasst du ihn schon wieder.", setzt Marvin sich hin. „Wir sind nicht zusammen. Oder was weiß ich, was wir sind. Aber so wie er sich verhält, hätte ich ihn wohl niemals kennenlernen sollen.", setze ich mich sauer dazu, während er mich weiterhin anschaut. Ich erzähle ihm kurz von Anfang bis Ende, was zwischen Julian und mir Sache ist, bevor ich mich über die gestrige Sache aufrege. „Weißt du, als ich ihm von der Party erzählt hab, war er so eifersüchtig, dass ich die Jungs einlade, mit denen ich nun mal zusammen spiele. Und dann sind es seine Freunde, die mir dumm kommen und er macht nicht mal was dagegen? Sagt nichts dazu, spielt die Sache runter, verschwindet plötzlich nachdem ihn jemand angerufen hat. Angeblich seine Mutter. Wenn das nicht Max war, heiße ich nicht Aleyna. Und dann meldet er sich den ganzen Tag nicht. Ich will nicht mehr, dass die mit den Urlaub kommen..", blicke ich Marvin an, der mich nur mitleidig anschaut.
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Ich hasse Wattpad langsam. Immer, wenn ich neue Parts schreibe und speichern/veröffentlichen will, lädt Wattpad nur die Hälfte hoch und dann muss ich den Rest neu schreiben. Obwohl ich spontan schreibe und nichts plane - woher soll ich mir merken, was ich eben geschrieben habe?
Fehler dürft ihr ausnahmsweise wieder behalten. Ich hasse Wattpad und hab keine Lust mehr.

Sondergenehmigung (mit Julian Draxler)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt