Sondergenehmigung (mit Julian Draxler)

Zukünftige Weltfußballerin

"Das lasse ich mir keinesfalls entgehen. Vor Allem nicht, wenn du mich auch noch persönlich einlädst. Ich freu mich. 😄", schreibt Julian. Du freust dich? DU FREUST DICH? Meine Gedanken spielen gerade komplett verrückt. "Die Freude ist ganz meinerseits.", antworte ich noch. Dann verabschiedet sich Julian auch schon in den Schlaf und wünscht mir eine gute Nacht. So fröhlich und gut geschlafen habe ich in der letzten Zeit schon lange nicht mehr.

Am nächsten Morgen werde ich bereits gegen kurz nach 8 wach. Mama ist bereits los zur Kanzlei und da ich noch einige Stunden Zeit habe bis zum Abschlusstraining um 14 Uhr, beschließe ich, mir einen Shake zu mixen und anschließend joggen zu gehen. Noch bevor ich mich aus dem Bett erhebe, blinkt mein Handy auf. Natürlich checke ich erst ab, wer mir geschrieben hat, bevor ich aufstehe. "Guten Morgen, Profi. Gut geschlafen?", lese ich von Julian. Mein Herz klopft stärker als gestern Abend. Er schreibt mich also wieder an und fragt, ob ich gut geschlafen habe. Wenn das so weiter geht, muss ich meine Schwärmereien wirklich in den Griff kriegen. Ich atme durch und öffne die Nachricht. "Bestens, danke der Nachfrage. Und du, gut erholt?", hake ich nach, bevor ich ins Bad husche. Ich mache mich schon mal etwas frisch und ziehe mir Laufklamotten an, bevor ich nach unten gehe, um mir meinen Shake zu mixen. "Sehr gut, danke dir. Was steht heute auf dem Plan der zukünftigen Weltfußballerin?", fragt er. Ich muss lachen und verdrehe die Augen, als ob er es sehen könnte. "Erstmal ne Runde joggen und später Abschlusstraining. Was steht bei dem verletzten Weltmeister an?", hake ich nach, während ich den Shake runterspüle und mir die Schuhe zubinde. Schnell noch 'ne Story erstellen mit den Worten: "Von Nichts kommt Nichts - vor dem Abschlusstraining heute noch eine Laufeinheit einlegen." - und schon ist sie gepostet. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es halb 9 ist, als ich das Haus verlasse. Ich laufe meine Standardstrecke in einem angemessenen, lockeren Tempo und genieße die frische Sommermorgenluft. Um die Uhrzeit ist relativ wenig auf den Straßen los, sodass ich bereits nach knapp 40 Minuten am See ankomme, wo ich den gewohnten Stop einlege, um mich zu dehnen. Es ist immer wieder ein schönes Gefühl, so früh auf den Beinen zu sein.

Gegen kurz vor 10 komme ich wieder zuhause an. Knapp 1,5 Stunden, wenn man es hochrechnet. Ich schnappe mir eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank und gehe nach oben. Noch bevor ich in die Dusche springe, schenke ich Julian meine vollste Aufmerksamkeit, indem ich auf seine Nachricht antworte. So gesprächig und charmant, dieser Mann..