„Cartia möchte nicht-" Mit einer einfachen Handbewegung schnitt ich Alaia das Wort ab. Keane hatte mich.
Er hatte meinen Plan durchschaut und seine letzte Chance für diesen Tag am Schopf gegriffen. In mir sträubte sich alles.
Ich hatte Angst davor, erneut von seinen Worten verletzt zu werden, oder mir die vergangenen Zeiten herbei zu wünschen. Aber ich wusste, dass ich ihm meine Aufmerksamkeit schenken musste, wenn ich dieses Schuljahr nicht damit verbringen wollte, mich vor ihm zu verstecken.
„Ist schon gut. Geh' bitte schon mal vor und halte mir einen Platz frei. Es wird nicht lange dauern", versicherte ich Alaia. Ich zwang mich zu einem Lächeln und deutete mit einem Kopfnicken in die Richtung der anderen Schüler.„Wie du willst", stimmte sie etwas missmutig zu. Noch einmal ließ sie den Blick über Keane gleiten, ehe sie auf dem Absatz kehrt machte und sich zurückzog.
„Seit wann ist sie bitte so drauf? War sie nicht vor den Ferien noch das schüchterne Mädchen und nicht das nervige, das sich nicht aus den Angelegenheiten anderer heraushalten kann?", fragte er kopfschüttelnd.
Ein Grinsen umspielte seine Lippen, als hätte er einen Witz gemacht und seine Hand glitt durch seine Haare, bevor sie für einen Moment in seinem Nacken verweilte.
Ich biss die Zähne so fest zusammen, dass ich glaubte, ein Knirschen von ihnen zu hören.
Mich mit seinen Taten und unehrlichen Worten zu verletzen, war eine Sache. Aber in dieser Weise über meine beste Freundin zu sprechen, brachte das Fass zum Überlaufen und mich dazu, die Stimme gegen ihn zu erheben.
„Seit ich ihr wichtig bin und sie mich liebt, Keane. Die Art, die du gerade versucht hast zu beschreiben, nennt sich beschützend und sie ist weder nervig, noch kindisch oder sonst etwas. Für die Menschen die sie liebt springt sie über ihren Schatten, koste es, was es wolle. Wenn ich mich nicht recht entsinne, ging es dir mal genauso. Du hast dich auch mal für die Menschen eingesetzt, die dir wichtig waren. Für mich."
Gegen Ende wurde meine Stimme immer leiser und ich spürte, wie der gesammelte Mut meinen Körper verließ und wieder Platz für die Unsicherheit und meine verletzte Seite machte. Aber ich würde nicht nachgeben. Nicht jetzt, wo ich mich getraut hatte, einem der wichtigsten Personen meiner Vergangenheit die Meinung zu sagen.Die ungeschönte, ehrliche und längst überfällige Meinung.
„Aber das war, bevor du zu einem gefühlskalten Arschloch geworden bist, der sich für niemanden zu interessieren scheint." Ich konnte nicht glauben, dass ihm von dem einen auf den anderen Tag alles egal geworden war. Seine Abschottung hatte mir nur nichts anderes übrig gelassen, als diesen Bruch zu akzeptieren.
Es war nicht meine Aufgabe herauszufinden, was für eine Laus ihm über die Leber gelaufen war. Vor allem jetzt nicht mehr.
Seine Augen wurden dunkler und er senkte den Blick. Mehrmals blinzelte er, ließ die Hand sinken und ich beobachtete, wie sich die Lippen, die mich vor zwei Tagen geküsst hatten, teilten.
„Du weißt rein gar nichts über mich, Cartia. Also verurteile mich nicht für die wenigen Seiten, die du an mir zu sehen bekommst", knurrte er wütend und machte damit die Sekunden, in denen er keine Antwort gefunden hatte, wett.
„Richtig, ich weiß nichts über dich. Nicht mehr." Ich konnte es einfach nicht lassen.Es viel mir verhältnismäßig leicht ihm unter die Nase zu reiben, was wir alles verloren hatten. Und ich begrüßte diese Leichtigkeit und die Sicherheit, die diese Worte mit sich brachten und die die schweren weiter herauszögerten.
Außerdem wollte ich, dass ihm klar wurde, dass ich ihm seine Entscheidung, mich fallen zu lassen, nicht verziehen hatte.
„Was auch immer du mir mitteilen wolltest, lass es. Ich will nichts mehr hören." Ich schüttelte eisern den Kopf und machte auf dem Absatz kehrt.
DU LIEST GERADE
Paralyzed | ✓
Ficção Adolescente𝑺𝒆𝒊𝒕 𝑾𝒐𝒄𝒉𝒆𝒏 𝒃𝒆𝒇𝒊𝒏𝒅𝒆𝒕 𝒔𝒊𝒆 𝒔𝒊𝒄𝒉 𝒊𝒎 𝒇𝒓𝒆𝒊𝒆𝒏 𝑭𝒂𝒍𝒍 - 𝒆𝒓 𝒉𝒂𝒕 𝒆𝒔 𝒔𝒊𝒄𝒉 𝒛𝒖𝒓 𝑨𝒖𝒇𝒈𝒂𝒃𝒆 𝒈𝒆𝒎𝒂𝒄𝒉𝒕, 𝒔𝒊𝒆 𝒂𝒖𝒇𝒛𝒖𝒇𝒂𝒏𝒈𝒆𝒏. Cartia hatte in ihrem Leben alles, was sie sich wünschen konnte, bis d...