„Ist sie da? Kann ich mit ihr sprechen?" Suchend blickte Lennox sich im Flur um, versuchte sogar, einen Blick ins Wohnzimmer zu werfen.
Ausgesprochen dankbar war ich ihm dafür, dass sein Blick nicht die Treppe nach oben wanderte und er mich am Ende dieser entdeckte. Mein Kopf war wie leergefegt und ich hätte nicht versprechen können, auch nur ein Wort hervorzubringen. Mein Instinkt sagte mir, dass ich gehen sollte. Ich sollte mich in meinem Zimmer einschließen oder mich unter die Dusche stellen, um die Stimmen verstummen und Ryan die Angelegenheit regeln zu lassen.
Aber meine Beine verweigerten mir jeglichen Dienst. Sie zwangen mich dazu, auf der letzten Stufe zu verharren und zu beobachten, wie ein Schatten über Lennox' Gesicht fiel.
Die Augenringe stellten seine markanten und wunderschönen Gesichtszüge in den Schatten, nahmen ihnen die Schönheit und ließe mich glauben, dass er in der vergangenen Nacht ebenso wenig geschlafen hatte wie ich.
„Sie wird nicht mit dir sprechen, Lennox", erklärte mein Cousin mit gesenkter Stimme. Er legte die Hand auf die Brust des Mannes, in den ich mich verliebt hatte und versuchte, ihn wieder auf die andere Seite der Türschwelle zu befördern.
„Dann lass mich sie wenigstens sehen, Mann. Ich muss wissen, wie es ihr geht. Bitte." Er senkte die Lider und faltete die Hände, um meinen Ryan zu symbolisieren, dass er es ernst meinte. Leider war dieser auch nicht von seinem Vorhaben abzubringen.
„Das kannst du vergessen. Nachdem was du ihr angetan hast, werde ich dich mit Sicherheit nicht mehr in ihre Nähe lassen. Das Beste, was du jetzt für sie tun kannst, ist zu gehen. Hau ab und lass sie in Ruhe." Ryan stellte sich ihm ein weiteres Mal in den Weg, doch trotz der ernsten Worte schien Lennox nicht locker lassen zu wollen.
„Ich meine es ernst. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie wütend ich auf dich und das bin, was du meiner Cousine angetan hast. Solltest du dich nicht in den nächsten Sekunden zum Gehen entscheiden, wirst du diese Wut zu spüren bekommen." Ryan hatte die Hände zu Fäusten geballt und beherrschte sich sichtlich, nicht auf seinen Gegenüber loszugehen und seine Fäuste in dessen Gesicht tanzen zu lassen.
„Ryan." Meine Stimme überraschte nicht nur die beiden Männer in unserem Flur, sondern auch mich. Mit einem Mal waren beide Augenpaare auf mich gerichtet und die Luft um uns herum wurde noch stickiger. Ich schluckte schwer und trotz meinem Plan, nur Ryan anzusehen, glitt mein Blick zu Lennox.
Seine Beine steckten in einer dunklen Jeans, die tief auf seiner Hüfte saß. In sie hatte er einen dünnen Pullover geschoben, der unter seinem Wintermantel hervorblitzte.
Ich hatte den Plan verfolgt, Ryan die Sache klären zu lassen, mich einer Konfrontation zu entziehen und das Gespräch mit Lennox frühstens in ein paar Wochen zu suchen. Aber ich kannte die beiden gut genug um zu wissen, dass sie nicht nachgeben würden. Wenn ich wollte, dass sie sich an diesem Tag noch von der Tür entfernten, war mein Einschreiten von Nöten.
Ryan war wirklich ein geduldiger und gutmütiger Mensch - wenn es um seine Familie ging, mochte man ihn nicht als Feind haben. Trotz meiner Wut auf Lennox, trotz der Tatsache, dass er mich zutiefst verletzt hatte, wollte ich ihm keinen körperlichen Schaden zukommen lassen.
Ryan war der erste von den beiden, der den Blick wieder abwandte und seine Aufmerksamkeit von mir losriss. Er baute sich vor Lennox auf und legte die Hand erneut an die Tür.
„Jetzt hast du sie gesehen. Also mach dich hier raus", zischte er. Lennox erwiderte nichts auf die verbissenen Worte meines Cousins und starrte mich stattdessen nur so unbeholfen an, wie ich ihn anstarrte. Mein Körper begann zu zittern.
„Kann ich bitte mit dir sprechen, Cartia? Nur eine Minute und unter vier Augen." Ich war versucht, den Kopf zu schütteln und ihm zu demonstrieren, dass er das nicht konnte. Ryan nahm mir aber die Entscheidung ab und drängte den Schwimmer wieder nach draußen. „Du bekommst nicht einmal eine Sekunde", klärte er ihn auf.
DU LIEST GERADE
Paralyzed | ✓
Novela Juvenil𝑺𝒆𝒊𝒕 𝑾𝒐𝒄𝒉𝒆𝒏 𝒃𝒆𝒇𝒊𝒏𝒅𝒆𝒕 𝒔𝒊𝒆 𝒔𝒊𝒄𝒉 𝒊𝒎 𝒇𝒓𝒆𝒊𝒆𝒏 𝑭𝒂𝒍𝒍 - 𝒆𝒓 𝒉𝒂𝒕 𝒆𝒔 𝒔𝒊𝒄𝒉 𝒛𝒖𝒓 𝑨𝒖𝒇𝒈𝒂𝒃𝒆 𝒈𝒆𝒎𝒂𝒄𝒉𝒕, 𝒔𝒊𝒆 𝒂𝒖𝒇𝒛𝒖𝒇𝒂𝒏𝒈𝒆𝒏. Cartia hatte in ihrem Leben alles, was sie sich wünschen konnte, bis d...