Ich sank förmlich in das rote Polster der Bank ein und stellte mit freudigen Gedanken fest, dass es genauso gemütlich war, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Ohne meinem Gegenüber einen Blick zuzuwerfen, löste ich mich von dem Träger meiner Tasche und legte diese neben mir ab, um nicht die gesamte Zeit über auf sie achten zu müssen.
Lennox öffnete eine der beiden Karten und legte diese vor mir auf den schwarzen Tisch, ehe er sich die andere nahm. Zwar blätterte er sie zeitgleich mit mir durch, verharrte immer wieder an der ein oder anderen Zeile, ehe er sich weiter umsah, doch machte er nicht den Eindruck, als würde ihm die Auswahl sonderlich schwer fallen. So, wie er von dem Essen geschwärmt hatte glaubte ich, dass er seine Lieblingsspeise bereits gefunden hatte.„Wenn ich dir etwas raten darf, nimm die Pommes mit dem Cheeseburger. Damit kannst du nichts falsch machen und ich verspreche dir, es wird dir schmecken." Über den Rand meiner Karte blickte ich zu ihm auf. Inzwischen hatte er seine schon wieder geschlossen und in die dafür vorgesehene Halterung gesteckt, um die Hände auf dem Tisch ablegen zu können.
Skeptisch hob ich eine Augenbraue. „Woher möchtest du wissen, was mir schmeckt?", fragte ich argwöhnisch, ohne dabei zu erwähnen, dass ich dieses Essen bereits selbst ins Auge gefasst hatte.
„Pommes mag jeder und ein Cheeseburgerist ein guter Anfang", erklärte er selbstsicher. Langsam nickte ich und musste mir Mühe geben, ein Lächeln zu unterdrücken.„Dann nehme ich das und beschwere mich bei dir, wenn es mir nicht zusagt", versicherte ich ihm. Ich senkte meinen Blick erneut auf die Karte und blätterte die Seite mit den Getränken auf. Mein Finger glitt über die einzelnen Zeilen und schließlich entschied ich mich für einen Milkshake und ein Glas Wasser.
Die Kellnerin ließ nicht lange auf sich warten und ehe ich mich versah, hatte sie unsere Bestellung schon aufgenommen und war wieder Richtung Tresen geeilt.
„Ich habe heute gehofft, dass du das Shirt fängst, Cartia." Seine Worte ließen mich stutzig werden und ich lehnte mich nach vorne, nachdem ich meine Karte zu seiner gesteckt hatte.„Achja? Dann wusstest du auch schon vor mir, dass ich heute Abend überhaupt in der Schwimmhalle auftauchen würde?", hakte ich neugierig nach.
Bis einer Stunde vor Anpfiff war mir selbst nicht einmal bewusst gewesen, dass ich dort sein würde. Ich hatte vergessen, dass es heute soweit war, und ich hätte meinen Laptop darauf verwettet, dass mich niemand von der Couch bekam.
„In der Schule habe ich mitbekommen, wie deine Freunde einen Plan ausheckten, um dich zu dem Wettkampf zu bewegen. Und da ich mitbekommen habe, wie engagiert Alaia ist, wenn sie etwas möchte, habe ich darauf gewettet, dass du kommen würdest", antwortete er.Ich verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf, während ich die Arme vor der Brust verschränkte. Lennox' Augen musterten mich, lange und ausführlich. Ich war mir sicher, dass ihm bewusst war, dass ich seine verstohlenen Blicke bemerkte, aber das hinderte ihn nicht daran, genauer hinzusehen.
„Und das Trikot steht dir wirklich ausgezeichnet", fügte er unverblümt hinzu.
Ich kniff die Augen zusammen „Ich würde es dir trotzdem am liebsten wieder zurückgeben", versicherte ich ihm, ohne über meine Worte nachzudenken. Es fiel mir nicht ein, mich für sein Kompliment zu bedanken, wenn es denn wirklich ernst gemeint war.Ich konnte mich nicht daran erinnern, je ein Kompliment von einer männlichen Person erhalten zu haben, die nicht mit mir verwandt war. Niemand hatte mir beigebracht, wie ich damit umzugehen hatte.Also war Ablenkung die beste Taktik, die ich wählen konnte.
Die Kellnerin, welche erst vor wenigen Minuten unsere Bestellung aufgenommen hatte, schob ihren Arm in mein Blickfeld, als sie mir meinen Milkshake und mein Wasser auf den Tisch stelle. Lennox' Bier platzierte sie schmunzelnd vor seiner Nase. Mit einem leisen: „Das Essen dauert noch einen Moment", verschwand sie auch schon wieder Richtung Tresen.
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Paralyzed | ✓
Novela Juvenil𝑺𝒆𝒊𝒕 𝑾𝒐𝒄𝒉𝒆𝒏 𝒃𝒆𝒇𝒊𝒏𝒅𝒆𝒕 𝒔𝒊𝒆 𝒔𝒊𝒄𝒉 𝒊𝒎 𝒇𝒓𝒆𝒊𝒆𝒏 𝑭𝒂𝒍𝒍 - 𝒆𝒓 𝒉𝒂𝒕 𝒆𝒔 𝒔𝒊𝒄𝒉 𝒛𝒖𝒓 𝑨𝒖𝒇𝒈𝒂𝒃𝒆 𝒈𝒆𝒎𝒂𝒄𝒉𝒕, 𝒔𝒊𝒆 𝒂𝒖𝒇𝒛𝒖𝒇𝒂𝒏𝒈𝒆𝒏. Cartia hatte in ihrem Leben alles, was sie sich wünschen konnte, bis d...