Kapitel 57

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Madisons POV:

Lesend saß ich in einem Café in Nowosibirsk. Mit einem gutem Buch in der Hand und die Beine so dicht an meine Brust gezogen dass ich mein Kinn auf meine Knie hätte ablegen können. Ich hatte einige Bücher mitgenommen die mein Vater mir in den letzten Jahren von der Arbeit mitgebracht hatte. Die Büche für die ich bis jetzt keine Zeit gefunden hatte sie zu lesen. Auf dem Tisch vor mir stand ein dampfender Darjeeling mit Sahne und Zucker, so wie man ihn in England trinken würde.

Normal wäre dieses Getränk ein komplettes No-Go für meinen Ernährungsplan aber der gilt für mich in Russland ja nicht. Trotzdem habe ich seit dem ich hier bin nicht besonders viel zugenommen. Meine Getränke bestanden zwar meist aus einer heißen Schokolade, schwarzen Tee mit Sahne oder gesüßtem Tee, doch ich ließ ich immer wieder Mahlzeiten aus. Einfach kein Hungergefühl.

Seit einem Monat sahen meine Tage immer wieder gleich aus. Ich stand auf, machte etwas Sport und ging dann unter der Dusche. Meistens begab ich mich dann schon in dieses Café dass mir Viktor empfohlen hatte und bestellte ein süßes Getränke dass ich während des Lesens zu mir nahm. Das war auch schon das aufregendste in meinem Alltag.

Oft blieb ich Stunden in dem Café, manchmal sogar bis es schloss. Der Wärter hatte kein Problem damit, denn ich gab  ihm großzügiges Trinkgeld. Aber ich nutzte auch die Zeit in Russland um die Stadt etwas zu erkunden. Die Bauwerke waren reine Kunst. Ich verstand nicht wieso ich nicht schon früher hier gewesen war.

Mein Tag endete dann mit einem täglichen Videoanruf zu dem meine Eltern mich zwangen. Ich schloss das Buch, dass ich gerade fertig gelesen hatte und versuchte mich an das gestrige Gespräch mit meinen Eltern zu erinnern. Es war anders als dass in den letzten Wochen. Normal lief es immer relativ gleich ab. Meine Eltern fragten mich was ich den Tag über gemacht habe, fragen wie es mir geht und wann ich endlich wieder nach Hause komme.

Vor allem meine Mutter wollte wissen wo ich überhaupt bin. Doch das letzte Gespräch war anders denn meine Eltern erzählten mir etwas unerwartetes. ,,Namjoon war diese Woche bei mir im Café und auch bei deinem Vater im Büro." erzählte meine Mutter aufgeregt. Dass Namjoon ihr altbekanntes Lieblingsthema ist war ja nichts neues, auch nicht dass er hin und wieder in ihrem Café auftauchte.

Dass er allerdings auch meinen Vater in der Firma besuchte war jedoch etwas komplett anderes und stimmte mich neugierig obwohl ich von diesem ganzen Thema eigentlich abstand suchte. ,,Es schein so als suche er dich." bestätigte mein Vater. Langsam schüttelte ich den Kopf. Das ist unmöglich. Dass hat sicher einen anderen Grund.

Ich lenkte schnell wieder vom Thema ab weil ich keine Lust hatte darüber zu reden. Namjoon war auf jedenfalls verboten in Russland. Naja um ehrlich zu sein hatte ich einfach Angst mir zu große Hoffnungen zu machen. Vermutlich hatte er nur gefragt weil Jin und Jungkook sich mittlerweile Sorgen machte. Ja genau dass musste es sein. Einen anderen Grund konnte es dafür nicht geben.

In den Medien war ich immer noch nach einem Monat ein heißes Thema. Es gibt alle möglichen Theorien. Dass ich von jemandem anderem schwanger war und Eun-Woo dies herausgefunden hatte bevor er mich heiraten musste, dass ich mit Jong-Suk durchgebrannt war oder meiner Meinung nach das schlimmste, von allem dem Druck nicht mehr stand gehalten konnte und dort hin zurück gegangen war wo ich herkomme.

Das schlimme daran war dass es fast sogar stimmte. Ich kam mit dem Druck in Korea nicht klar und wollte deswegen einfach nur weg aus Korea. Von Russland aus hatte ich eine Mail an den Regisseur geschrieben dass ich an dem nächsten K-Drama nicht teilnehmen würde. Dass war auch das einzige mal dass ich in meine Mails schaute.

Doch ich war auch nicht untätig gewesen. Ich hatte endlich die Zeit gefunden um nachzudenken. Nachzudenken und zu verarbeitet. An den dunkelsten Tagen verging mir nicht nur der Appetit an normalem Essen oder den Zimtwaffeln nach dem Rezept meiner Mutter sondern auch die ganzen Weihnachtstees, Kakao und vielem mehr. Tzuyu war froh wenn ich überhaupt etwas getrunken habe.

The Bright Love BTS FF (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt