The Bright Love BTS FF (Abgeschlossen)

Kapitel 61

Madisons POV:

,,Hörst du immer noch diesen Schrott?" fragte mich Kathie. Hinter ihr standen zwei weitere Mädchen deren Namen ich nicht kannte. Vereinfachungshalber nannte ich sie Liedstrich eins und zwei, da der Eyeliner von den Beiden fast genau so dick wie ihre Augenbrauen aufgetragen war. Alle drei trugen Jeans mit Löchern an allen möglichen stellen und Shirts mit einem Ausschnitt der an anderen Schulen sicher verboten war.

Sie hatte mir den Kopfhörer abgenommen uns selbst auf ihre blonde Haarpracht gesetzt. Dabei hätte sie gar nichts hören können, weil sie die Kopfhörer sofort wieder abnahm. Mit angewidertem Gesicht drückt sie mir die Kopfhörer grob gegen die Brust. ,,Wenn du weiterhin so etwas hörst dann wirst du wirklich niemals Freunde finden und immer der Loser der Schule bleiben." höhnte sie.

Ihre Freundinnen lachten, obwohl sich das Lachen gar nicht echt angehört hat. Es war genau so Fake wie die Wimpern der drei. Zum Glück war ich nicht all zu lange ,,interessant" für sie denn sobald Jake, der damalige Football Kapitän an uns vorbei lief wechselten sie auch schon wieder die Richtung um ihm hinterher zu schmachten. Seufzend rückte ich meine Brille wieder zurecht und bückte mich um das Buch aufzuheben dass bei unsere Konfrontation runtergefallen war.

,,Der Wind des Glücks" hieß das Bild. Es war eines der Bücher dass mein Vater mir aus der Firma mitgebracht hatte. Fürsorglich strich ich über den schönen Einband mit den orientalischen Mustern. Als ich mich wieder aufrichtete sah ich nochmal in die Richtung in die die Mädchen gegangen waren und schüttelte den Kopf.

Ich verstand nicht wie man so sein konnte. Wieso musste man sich in das Leben anderer einmischen und über deren Interessen beurteilen. Ich finde ihre Musik ja auch nicht schön und beschwert habe ich mich auch nie. Vor nicht weniger als einem Jahr war Kathie noch meine einzige enge Freundin auf der High-School. Seit dem neuen Jahr hatte sie mich aber gekonnt ignoriert und gehört jetzt diesem Zicken Clan an.

Der Grund ihrer plötzlichen Veränderung war mir nicht bekannt und es interessierte mich auch nicht mehr. Solche Menschen brauchte ich nicht in meinem Leben. Wenn das Ideal war so viele Freunde zu haben wollte ich lieber keine Freunde haben. Statt falschen freunden gar keine. Ich verstand nicht nur die Mädchen hier nicht auch war mir die Sichtweise in vielerlei Hinsicht hier zu wieder.

Wenn ich sah wie respektlos jüngere gegenüber Älteren sind, wie die Älteren die Jüngeren verprügelten, die Mädchen lieber auf strohdumm und süß machen wollten um einen Jungen zu beeindrucken, obwohl diese doch nur einmal mit dieser Person schlafen wollen um sie dann einfach durch die nächste Einzutauschen. Zumindest war Jake vom Footballteam so einer.

Dabei stimmte die Tatsache mit meinen Freunden gar nicht. Ja ich hatte vielleicht keine Freunde in der High-School, aber in dem Theaterkurs den ich in der Uni in meiner Nähe machte, oder meine Freunde die ich in der Bibliothek kennen gelernt habe. Sie waren alle etwas älter als ich aber damit hatte niemand ein Problem.

Schon in der High-School wusste ich dass ich nicht für immer in Kanada bleiben würde. Ich gehörte nicht in diese Gesellschaft. Dies war nie mein Zuhause, sondern einfach nur der Ort an dem ich zwar geboren wurde aber bis zu meinem Abschluss auch leben musste.

,,Hallo Seoul" flüsterte ich leise, als ich endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Ich wollte zwar mich nicht heulend nieder werfen um den nassen und vermutlich auch mit Schadstoffen verseuchten Asphalt zu küssen, trotzdem musste ich gestehen dass mir jetzt erst so richtig bewusst wurde wie sehr ich meine Heimat eigentlich vermisst habe.

Der Wind bläst mir durchs Haar. Es war nicht so kalt wie in Russland aber auch hier wurde es immer kälter. Es war fast November. Auch hier musste es jetzt Weihnachtstee zu kaufen geben. Der Smok war zu dieser Jahreszeit nicht so schlimm so dass das Atmen leichter erschien. Die Bäume um den Flugplatz waren alle bereits kahl und warteten auf den Winter. Die bunten Blätter lagen nun auf dem Boden. Sie waren alle mittlerweile braun.

Vielleicht würde es bald auch hier schneien? Ich mochte Schnee auch wenn ich kein großer Fan von Kälte war. Ich kuschelte mich dann lieber unter eine warme Decke und trank ein warmes Getränk. Trotzdem konnte ich Schneeballschlachten und das Bauen eines Schneemanns noch nie widerstehen, auch wenn mir danach immer die Hände vor kälte schmerzten.

Der letzte Winter an dem ich an einer Schneeballschlacht teilgenommen habe war tatsächlich schon sechs Jahre her. Die Jungs hatte eine veranstaltet. Als ich Hobi einen Schneeball in den Nacken gesteckt habe, war ich plötzlich ein Teil von dem Spiel. Erst als ich einen Ball ins Gesicht bekam hörten wir auf zu spielen. Obwohl mir nichts weh getan hat haben die Jungs alle Jungkook attackiert während Namjoon mich ins warme Auto zog mich aufzuwärmen. Es war eine schöne Erinnerung.

Jungkook betrachtet mein Gesicht mit zufriedener Miene. Ich fragte gar nicht er nach wieso er so schaute, da ich die Antwort schon kannte. Er hat bemerkt dass ich mich hier plötzlich viel wohler fühlte und genau dies erleichterte ihn so sehr. Vermutlich hatte er bis jetzt immer noch Angst gehabt dass ich es mir doch anders überlegen und den nächsten Bus zurück nach Russland nehmen würde.

Meine Vermutung war dass Jungkooks Sorge auf den vielen Briefen baute die ich in den letzten Jahren geschrieben hatte. Er hatte plötzlich meine verletzliche Seite gesehen um die ich mich so bemüht habe zu verstecken. Sicher war er nicht der einzige der Jungs die so dachten. Naja außer Jin der mir all die Zeit ja Trost gesendet hatte.

Die gesamte Stimmung lockert sich aber relativ schnell. Um genau zu sein als IU aus dem Flieger kam. Sie gluckst laut vor Freude auf und streckte sich erst mal. ,,Wow habe ich Korea vermisst!" schrie sie schon fast entzückt, woraufhin sowohl Jungkook als auch ich gleichzeitig lachen mussten.

Am liebsten hätte ich die Beiden gefragt wo sie denn vor Russland waren und ob sie die gemeinsame Zeit genossen haben, aber die Zeit für das Liebesleben anderer würde ich mir an einem anderem Tag nehmen. Jetzt musste ich einfach ein paar Dinge klären.