Kapitel 20

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Madisons POV:

Yoongi, schon jetzt weiß ich dass ich dir dieser Brief  nicht geben kann. Du würdest sonst verstehen. Verstehen was vor sich geht. Yoongi, ich habe das Gefühl dass meine Sehnsucht nach euch immer mehr zu nimmt. Verrückt oder? Dabei ist die Zeit zwischen Jimins Hochzeit  und jetzt doch gar nichts im Gegensatz zu den letzten drei Jahren. Yoongi, weißt du wieso ich so fühle?

Manchmal versteh ich mich selbst nicht. Vielleicht haben meine Eltern recht. Vielleicht habe ich mich verändert, vielleicht kenne ich mich ja selbst nicht mehr. Trotzdem sehe ich nicht wie ich hätte anders handeln wollen. Yoongi sag mir, waren meine Entscheidungen richtig?  War es richtig eure Karriere euren Gefühlen vorzuziehen?  Bis heute frage ich mich dies immer wieder.

Heute hatte ich das Gefühl dich gesehen zu haben. Vermutlich werde ich wirklich verrückt. Aber ich danke dir dass du mir meine Motivation zurück gegeben hast. Ich danke dir dass mich das Klavierspielen beruhigt. Ich danke dir für die Erinnerung vor dem Konzert , als wir die Songs aufgenommen haben.

Ich danke dir dass du mir in einer Welt in der ich nicht mit Worten sprechen darf einen anderen Weg gezeigt hast meine Gefühle zu zeigen. In der Welt in der ich als Lügnerin lebe und Taten bereue die ich für richtig halte. Ich entschuldige mich dafür dich angelogen zu haben, euch verraten zu haben. Yoongi, es tut mir leid dass ich nicht für dich da war als deine Mutter verstorben ist.

Es tut mir leid dass ich nie das zurückgeben konnte was ihr mir gegeben habt. Vermutlich werdet ihr mir nie verzeihen können. Ich habe mich darauf eingestellt mit dieser Schuld leben zu müssen, auch wenn die Schuld Narben hinterlassen muss. Eigentlich glaube ich nicht an den Himmel, auch nicht an Wiedergeburt aber wenn wir uns wirklich eines Tages im Himmel oder in einem neuen Leben wieder sehen sollten hoffe ich dass ihr mir doch irgendwann meine Taten verzeihen könnt.

Yoongi, ich habe gehört du bist sehr glücklich mit deiner Freundin. Sie soll sehr nett sein. Zu gerne würde ich sie kennen lernen. Ist sie genau so verschlafen und oftmals so griesgrämig wie du? Vielleicht ist sie ja auch das Gegenteil? Ein Sonnenschein der immer gut gelaunt ist? Gegensätze ziehen sich an heißt es doch oder?

Ich wünsche dir dass sie ein gutes Mädchen ist und dass du mir ihr glücklich werden kannst. Ich hoffe ihr teilt nicht das selbe Schicksal wie Namjoon und ich. Wer weiß, vielleicht wirst du in ein paar Jahren sogar Vater. Die Vorstellung dich mit Kindern zu sehen ist irgendwie sehr witzig, aber ich bin mir sicher dass du ein guter Vater währst.

Früher wollte ich auch einmal Kinder haben. Irgendwann in der fernen Zukunft. Doch heute bin ich mir nicht mehr so sicher. Ich denke dass ich nicht das Vorbild sein kann, dass ich meinen Kindern wünschen würde, das Vorbild was meine Eltern für mich waren. Eun-Woo ist sicher ein guter Vater, sicher wünscht er sich auch Kinder. So richtig haben wir darüber aber noch nicht geredet.

Yoongi, ich wünsche dir wie jedes Mal nur das beste. Ich wünsche dir weiterhin Erfolg, ich wünsche dir Gesundheit und auch dass du hin und wieder lachen kannst. Ich wünsche dir dass du glücklich wirst und nichts in deinem Leben bereust. Bitte tuh mir den Gefallen.  

~Madison


Mit zittrigen Händen legte ich den Brief zu den anderen in eine Schachtel. Die Schachtel existiert schon seit Jahren und liegt oft Wochen lang unberührt unter einer Decke in einem der Kleiderschränke. Im Laufe der Jahre haben sich viele Briefe dort angesammelt. Die Briefe die Jin nicht in seinem Namen hätte weitergeben können.

Ich schrieb oft an die Jungs, nur nicht alle Briefe landeten auch bei ihnen. Zu jedem Geburtstag und jedes Jahr an Weihnachten bekam jeder von ihnen einen Brief von mir. Briefe die es mir ermöglichen mit den Jungs zu reden ohne wirklich mit ihn geredet zu haben.

Jin meinte dass die Jungs am Anfang etwas verwirrt waren, weil er plötzlich Briefe schrieb. Doch sie gewöhnten sich ziemlich schnell daran, weil es ja dann häufiger vorkam. Oft frage ich mich ob sie die Briefe überhaupt lesen. Aber selbst wenn sie sie nicht lasen, beruhigte mich der Gedanke schon dass meine Worte bei ihnen waren, auch wenn nicht mein Name sondern Jins darunter stand.

„Wieso um drei Gottes Namen, wieso von allen Idolen die es in Korea gibt, wieso von allen Idolen die in dieser bescheuerten Show teilnehmen, wieso muss es ausgerechnet er sein?!" heulte ich mich bei Jin Zuhause aus

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„Wieso um drei Gottes Namen, wieso von allen Idolen die es in Korea gibt, wieso von allen Idolen die in dieser bescheuerten Show teilnehmen, wieso muss es ausgerechnet er sein?!" heulte ich mich bei Jin Zuhause aus. Diesmal war ich gekommen um ihn zu besuchen, natürlich mit Vorwarnung damit er überhaupt mal nach Hause kam.

„Vielleicht ist es Schicksal." meldete sich Jungkook zu Wort, der von der Aktion eher begeistert von dem allem als verstört war. „Es ist jetzt keine Zeit für Scherze Jungkook." Schimpfte ich. „Oppa bitte." Korrigierte er mich gleich. Das ich diesen Tag noch erleben würde an dem er freiwillig wollte, dass ich ihn Oppa nannte, erfüllte mein Noonaherz fast etwas mit Stolz. Naja wenn er jetzt die Klappe gehalten hätte.

„Aber was ist, wenn ich recht habe? Vielleicht will ja das Schicksal dir und Namjoon eine zweite Chance geben." Seufzend ließ ich mich auf das Sofa fallen. „Wenn wir mal davon abgesehen, dass ich verlobt bin, in wenigen Monaten heiraten werde und einen guten Grund für die Trennung hatte, steht auf der anderen Seite noch die Tatsache das Namjoon eine Freundin hat und mir die Aktion von damals niemals verzeihen wird. Habe ich noch etwas vergessen? Ach ja er hasst mich."

Jungkook lachte verächtlich auf. „Ich kann diese Diva echt nicht ausstehen. Am Anfang war sie ja noch ganz in Ordnung aber jetzt." „Sie ist ein Biest." Meldete sich Jin das erste Mal seit langem zu Wort. Er kam mit einem Tablett Tee ins Wohnzimmer und setzte sich zwischen uns. „Aber es ist schon irgendwie komisch, wenn es nicht Schicksal ist was ist es dann?"

Jungkook grinste bei Jins Worten und hielt die Daumen nach oben. „Du nicht auch noch." seufzte ich und legte mich nach hinten in die Kissen. ,,Hat es überhaupt geklappt? Also das Singen?" fragte Jin interessiert und reichte mir eine Tasse die ich dankend annahm. Er hatte es in den letzten Jahren immer wieder versucht mich zum singen zu bewegen. Vor allem nachdem sein Lied Mom damals raus kam, was mich zu tränen gerührt hatte, wollte er gemeinsam mit mir singen. Doch ich wollte einfach nicht.

Ich wusste nicht wieso es seit dem so war aber ich hatte keine Motivation mehr zum Singen gehabt. Werder für das Singen noch für das Klavierspielen. ,,Es hat geklappt." auf meine Lippen zauberte sich ein kleines Lächeln. Vorsichtit nippte ich bei dem heißen Tee. Jin sah mich erstaunt an. ,,Wie dass denn bitte?" Ich dachte kurz über meine Antwort nach. Ich musste nicht lange nachdenken. Es war nicht wegen Yunha, auch nicht wegen Namjoon. ,,Ich glaube Yoongi hat mir geholfen. Es war seine Methode und die Erinnerung daran."

Die Miene der Jungs wurde traurig. Fast sofort spürte ich dieses Badauern auch. ,,Ich vermisse die Jungs...wirklich sehr."

The Bright Love BTS FF (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt