Kapitel 71

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Madisons POV:

Namjoon,

erinnerst du dich an wie viel Zeit wir damit verbrachten ohne zu reden. Wie oft wir an den Abenden nebeneinander auf dem Sofa lagen um unsere Bücher weiter zu lesen? Wie viele Bücher wie wohl gemeinsam in unserer Zeit gelesen haben? Sicher waren es bei mir weniger als bei dir. Der Grund ist etwas kindisch, doch ich möchte ihn dir verraten. Während du Murakamis beobachtete ich dich oft hinter meinem Buch.

Um nicht aufzufallen blätterte ich oft Seiten um ohne sie gelesen zu haben

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Um nicht aufzufallen blätterte ich oft Seiten um ohne sie gelesen zu haben. Eine vor und dann wieder eine zurück. Oft brauchte ich Wochen um eines zu lesen, wenn du in der Nähe warst. Oft erinnere ich mich an diesen Anblick zurück. Du hattest die merkwürdige Angewohnheit barfuß sein zu wollen wenn die ließt. Dein Gesicht war weich, deine Augen lagen konzertiert auf den bedruckten Worten.

Aus deinem Gesicht konnte ich nie erraten an welcher Stelle du in deinem Buch warst. Das einzige bei dem ich mir sicher sein konnte war wenn sich deine Augenbrauen zusammen zogen. Dann wusste ich dass du mit etwas nicht zufrieden warst was du da ließt. Wenn aber nur noch ei Teil deiner Lippen für mich sichtbar waren wusste ich dass es ein gutes Buch war dass du in deiner Hand hattest.

 Wenn aber nur noch ei Teil deiner Lippen für mich sichtbar waren wusste ich dass es ein gutes Buch war dass du in deiner Hand hattest

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In der Hinsicht warst du ganz anders als ich. In meinem Gesicht konnte man sämtliche Emotionen erkennen in die der Autor seine Leser versetzen wollte. Oft lachtest du wenn ich wegen eines Buches weinte. Früher empfand ich diese Augenblicke immer so wunderschön. Im Nachhinein denke ich immer noch so darüber, doch bereute ich es auch fast etwas dir in dieser Zeit nicht öfter gesagt zu haben was ich für dich empfinde.

Es schien mir viel zu selten dass ich ,,Ich liebe dich" zu dir sagte obwohl ich es doch so meinte. ,,Ich renne und renne doch ich komme nicht weiter." Namjoon es ist als laufe ich auf einer Stelle. Ich renne obwohl ich nicht einmal weiß wie mein Ziel aussieht. ,,Renne, renne, renne wieder es ist okay wenn man sich verletzt. Mir geht es gut, auch wenn ich dich nicht haben kann." Mit den Worten treibst du mich trotzdem an.

Seit dem ich klein bin las ich Bücher. Man dachte nie dass ich besonders romanisch war, schließlich zeigte ich dies nie, doch heimlich wartete ich auf meinen Märchenprinzen Prinzen. Als Kind dachte man sehr unschuldig gar naiv über die Liebe. Es gab immer ein Happy End, wenn es dies nicht gab ,wusste man ,dass in einem weiterem Band das Ende stand.

Doch ich wurde erwachsen und der Band mit dem Happy Endings blieb aus. Immer mehr Geschichten endeten ohne ein glückliches Paar. Manchmal starben die Charaktere, heirateten jemanden anderen oder empfanden Dinge für wichtiger als ihr Liebesglück. So wie Jane Austen die in ihrem Buch ,,Geliebte Jane" über ihr eigenes Leben schrieb. Sie verzichtete auf die Liebe und folgte ihrer Leidenschaft, dem Schreiben.

Obwohl es verschiedene Arten von Enden einer Geschichte gab glaubte ich immer noch an die große Liebe. Ich glaubte an meinen Märchenprinzen. Mein Herz hatte mich auch nicht getrügt. Ich hatte einen Märchenprinzen gefunden. Meinen ganz persönlichen Märchenprinzen, nur eben viel früher als ich erwartet hatte. Du hast mich fast schon überrumpelt. Wortwörtlich hast du mich an unserem erstem Abend umgeworfen.

Erinnerst du dich an meinen ersten Abend in Seoul? Nachdem du wusstest dass ich ein offizielles Twice Member war? Seit dem gab es nur dich in meinem Leben Namjoon. Auch wenn ich dich anfangs echt zum kotzen fand. Du gabst dem Wort Liebe eine ganz andere Bedeutung. Es erschien mir als wusste ich nicht was es bedeutet. Wir waren so albern. Wir haben es so kompliziert gemacht.

Aber was sage ich da? War es nicht immer so kompliziert? In den letzten Jahren dachte ich dass wir in einem Drama lebten. Ich befürchtete in einem Drama festzusitzen. Doch bis jetzt gibt es kein Ende. Vielleicht ist noch keines Vorgesehen?

Mein Traum war immer die Musik. Ich habe meinen Traum erreicht. Hab ihn hingeworfen. Stattdessen habe ich einen neuen Traum von dem ich weiß dass er unerreichbar war, wie die Sterne an einer klaren Nacht. Mein Traum bist du. Mein Traum sind wir. Ich hoffe dass ich mir den Traum in einem anderem Leben vielleicht erfüllen kann. Wenn das Schicksal nicht mehr gegen uns ist.

Ich liebe dich.

Maddie



Der Park war still. Sicher war eine ganze Weile vergangen seit dem ich hier saß. Das Caffé hatte lange geschlossen. Zu der Uhrzeit und zu diesen Temperaturen würde kein Mensch mehr freiwillig einen Spaziergang wagen. Meine Knöchel waren ganz taub vor Kälte, meine Hände lagen verkrampft auf meinen Knien. Wie lange sollte ich noch hier sitzen? Wie lange sollte ich ihn noch warten lassen?

Für mich wirkte es fast so als wäre dieser Moment in der Zeit stehen geblieben. Nur die fallenden Schneeflocken erinnern mich daran dass die Zeit weiter ging. Sie würde nicht stehen bleibe. Sie hatte mir schon fünf Jahre genommen. Sie sollte mir keine weitere Minute mehr weg nehmen. Ich würde es nicht mehr aushalten. Ich durfte nicht länger warten. Mit der Entschlossenheit stellte ich mich wieder auf.

Mit zitternden Beinen folgte ich meinem Herzen. Der Kies knirschte unter meinen Schuhen. Das näher kommende Geräusch schien Namjoon zu bemerken. Er vermutete wahrscheinlich Jin. Schließlich würde es ihm gar nicht gefallen wenn er wüsste das Namjoon bei dem Wetter auf einer Parkbank saß und sich zuschneien ließ. ,,Ich komme gleich mit hyung. Nur noch eine Minute." sagte er als ich hinter ihm stehen geblieben war.

Seine Stimme klang heißer, doch nicht weil ich befürchtete dass er krank werden würde. Es gab etwas das ihm plagte und dieses etwas war ich. Meine Unterlippe bebte, heiße Tränen liefen meine Wangen herunter, doch ich unterdrückte mir ein schluchzen. Es wirkte so unreal ihn so nah bei mir zu fühlen. Konnte er mein Herz nicht schreien hören? Konnte ich das? Nein ich durfte jetzt keinen Rückzieher machen.

Ich nahm beide Hände in die Tasche. Die linke ballte sich zu einer Faust um Mut zu sammeln. Die rechte führte ich nach oben, Zittern hing sie eine Zeit lang in der Luft. Es war nicht schnell doch so schnell es mir in dem Moment nötig war und mit all meiner Kraft legte ich meine Hand vorsichtig auf seine Schulter.




The Bright Love BTS FF (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt