Kapitel 67

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Madisons POV:

Die letzten Jahre war er die Person bei der ich mich nicht unwohl fühlen musste wenn ich auf ihn traf. Im Gegenteil ich freute mich jedes Mal ihn zu sehen. Diesmal aber fühlte mich Jin gegenüber schuldig. Er sah so schön aus wie immer. Ein Ebenbild eines koreanischen Engels und das Ideal eines jeden Landesmann. Doch statt seinem gewohnten Lächeln war sein Gesicht verzogen.

Er wirkte nicht fröhlich, auch hatte er keine seiner Posen eingenommen in der er wusste dass er am besten aussehen würde. Seine Augenzeigte keinen Zweifel, er wusste dass er mich hier finden würde. Seine Augenbrauen standen tief, die Lippen standen leicht offen als konnte er trotzdem nicht glauben wen er vor sich hatte.

,,Jin-Oppa

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,,Jin-Oppa..." flüsterte ich leise. Ich wollte ihn nicht reizen. Sicher war er wütend. Ich hatte ihm Sorgen bereitet, obwohl ich wusste wie sehr es ihn jedes mal mitnimmt. Zuerst dachte ich dass er mich anschreien würde, vermutlich hätte er es auch getan, doch nachdem er mich von oben bis unten gemustert hatte seufzte er auf und schlang seine Arme um mich. Obwohl Jin einer der anhänglichsten von den Jungs war hatten wir uns in den letzten Jahren nur sehr selten umarmt.

,,Gott sei dank." murmelte er gegen mein Haar. ,,Mi-ahn-hae-yo...Mi-ahn-hae-yo Kim Seokjin..." ,,Er löste sich von mir um mich wieder zu betrachten. ,,Du hast schon wieder abgenommen." bemerkte er und schnalzte tadelnd mit der Zunge. Jin gefiel sowas nicht. Schon immer war er eher der der für gutes Essen zu haben war als zu hungern um eine gute Figur zu bekommen. (Die er nebenbei gesagt trotzdem immer hat)

,,Musstest du zu einem so einem schlechten Zeitpunkt abhauen?" ,,Du meinst nach einer gescheiterten Ehe noch vor der Hochzeit?" fragte ich sarkastisch. Meinen Sarkasmus fand er in dem Moment aber in keiner Weise amüsant. ,,Nein nachdem die anderen die Briefe gelesen haben." erwiderte er, woraufhin meine Selbstsicherheit sich wieder verabschiedete. ,,Sie kennen wirklich alle die Wahrheit?" fragte ich obwohl ich die Antwort doch schon kannte.

,,Es wurde Zeit oder? Bist du nicht erleichtert? Das Versteckspiel hat ein Ende." Ich wusste das er recht hatte trotzdem plagte mich immer noch dieses quälende Gefühl. Das Gefühl der Unsicherheit und des Verrates. ,,Lass uns jetzt endlich zu den anderen Fragen." Er lief voraus in Richtung Tür, blieb aber stehen als er merkte dass ich ihm nicht folgte. ,,Maddie?" fragte er, seine Stimme klang schon eine Stufe gereizter.

Ich versuchte wieder eine gewisse Sicherheit zu finden in dem ich meine Arme verschränkte, doch trotzdem fühlte ich mich so schwach in dem Moment. Es war das Thema. Dieses gesamte Thema hatte mich in den letzten Jahren schwach gemacht. ,,Ich weiß ich sollte erleichtert sein. War es nicht sogar das was ich mir in den letzten Jahren insgeheim gewünscht habe?" es war nicht direkt eine Frage.

Er drehte sich wieder zu mir um. ,,Ja ich bin erleichtert nicht mehr Lügen zu müssen, nichts zu verheimlichen aber der Klos in meiner Brust ist nicht weg Jin. Was soll ich denn sagen? Ich weiß nicht was ich ihnen sagen soll. Ich habe den Jungs allen etwas vorgetäuscht, ich habe schreckliche Dinge zu Namjoon gesagt. Ich hab, ich hab so-" Jin zog mich am Handgelenk aus der Wohnung.

,,Bist du verrückt? Was machst du da? HEY JIN!" schrie ich ihn an nachdem er mich immer noch nicht losgelassen hat. ,,Ich habe dich in den letzten Jahren zu nichts gezwungen Maddie aber in diesem Fall werde ich dir keine andere Wahl lassen." Jins Geduld hatte nach den sechs Jahren ein Ende gefunden. Er war sauer. Aber nicht direkt auf mich, sondern auf die Situation, vermutlich sogar auf sich selbst, weil er dies nicht schon lange getan hatte.

,,Es tut mir leid dass ich als Hyung...als auch als Oppa nicht eher gehandelt habe Madison." Selbst im Auto blieb ich weiterhin angespannt, obwohl dies mich meist etwas beruhigen konnte. Mein Herz raste ganz furchtbar. Ich kannte den Weg zum BTS Loft. Gott ich kannte diesen verdammten Weg in uns auswendig. Wie würden die Jungs reagieren? Wie hatten sie auf die Briefe reagiert?

Wut? Enttäuschung? Vielleicht sogar Erleichterung? Würde Jimin aufhören mich mit diesem verächtlichen Blick anzusehen? Wurde Tae endlich aufhören so zutun dass ich nicht da bin? Würde Hobi mit mir in einem Raum sein können ohne sein Lächeln zu verlieren und es durch ein Naserümpfen einzutauschen? Könnte es auch nur ansatzweise so wie früher werden?

Könnte Namjoon mich wieder so lieben wie früher? Könnte er mich wieder als seine Maddie sehen, statt der gefühlskalten Madison die ihm das Herz gebrochen hat? Was ist mit seiner Freundin? Vielleicht würde er mich gar nicht mehr zurück wollen sondern sie heiraten? Schließlich gab ich ihm an unserem letzten Gespräch meinen Segen.

Ich weiß nicht wieso ich darüber so wenig nachgedacht hatte? Wollte ich es verdrängen. Diese Frau an seiner Seite? Sie war eine gute Partie. Anstelle von mir tauchte sie nur positiv in den Medien auf. Sie würde ihm vermutlich besser tun als ich, auch wenn mir der Gedanke das Messer in meiner Brust noch einmal rumdrehte. Namjoon...was fühlst du noch für mich?

Meine Gedanken brachten mich fast um. Es schien so als bekam ich immer weniger Luft. Die Luft war dünn. Es war fast wie eine meiner Panikattacken nur dass mir völlig bewusst war was ich tat. In der Einfahrt des Lofts spürte ich meine Glieder schon nicht mehr. Wie sah ich überhaupt aus? Konnte ich ihnen so gegenübertreten? ich blickte an mir herab um zu sehen was ich trug. Zu meiner Erleichterung war es ein einfaches Outfit. Ein heller Pulli mit einem Rock. Der dunkle Mantel schien mir nicht ganz dazu zu passen aber ich konnte auf die Schnelle nichts anderes finden.

Meine Augen glitten nervös hin und her

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Meine Augen glitten nervös hin und her. Ich merkte gar nicht dass Jin mir die Tür öffnete bis er nach meinem Arm griff. Er wollte nicht grob sein, aber auch nicht so direkt dass er meine Hand nahm. ,,Lass uns rein gehen und endlich Klarheit schaffen." Ich wusste nicht ob ich es schaffen würde, aber ich musste. Ich hatte viel eingesteckt in den letzten Jahren...dann musste ich das jetzt auch schaffen.

Ich ging diesen Satz wie ein Mantra durch während Jin mich langsam die Treppe hoch führte aus Angst ich würde jede Sekunde zusammenbrechen, denn meine Beine zitterten wie Espenlaub und ich fühlte mich so schwach. Ich näherte mich meinem Schwachpunkt. Dem Schwachpunkt den ich für den Rest meines Lebens beibehalten und beschützen würde.

The Bright Love BTS FF (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt