58. Sich selbst verzeihen?

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Es waren ein paar Tage vergangen und ich war Zuhause, allein mit mir. Ich konnte nicht aufhören zu weinen und ließ auch gar keinen an mich heran. Ich wollte niemanden mehr in Mitleidenschaft ziehen und wenn ich dafür meine sozialen Kontakte abkappseln musste, dann musste ich das tun. Ich saß auf meiner Couch und meditierte. Plötzlich war ich bei Ares und er sagte ernst: "So traurig habe ich dich schon lange nicht mehr gesehen.", ich schnaubte und sagte nichts dazu, denn das war wirklich ziemlich verletzend. Er seufzte und sagte dann: "Ich habe eine Sache die dich aufmuntern könnte... Es wird bald auf dich zu kommen...", ich seufzte und landete dann wieder auf meiner Couch. Ich schaute mich um und meine dunkle Wohnung erdrückte mich. Ich nahm mir meine Jacke und wusste was ich jetzt machte. Ich ging aus meiner Wohnung und ging in Timothy's und meine Lagerhalle. Es war lange her, dass ich hier war und hatte fast schon vergessen, dass es das hier gab. Ich holte mir eine Leinwand und ein Bleistift und fing an Mutter und Vater zu zeichnen. Ich versuchte damit mein Schmerz zu verarbeiten und wollte für meinen Sohn da sein, doch ich wollte auch nicht, dass er mich so sah. Meine Hand zitterte etwas, während ich zeichnete, doch wurde es eine gute Vorlage. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie hier ist, Großvater...", hörte ich Timothy sagen und nahm den Pinsel von der Leinwand. Kurz darauf spürte ich eine Hand auf meiner Schulter und Tim sagte: "Es fasziniert mich immer wieder wie gut du sowas kannst.", ich legte meine Hand auf seine und schloss meine Augen. Ich lehnte mich an ihn und er umarmte mich einfach. "Meine kleinen.", hörte ich Aberforth sagen und er umarmte uns beide. "Was führt euch her?", fragte ich nach einer Weile und malte weiter am Bild. Beide holten sich ein Stuhl und setzten sich neben mich. "Du warst nicht Zuhause und ich glaube, es ist gut, wenn wir uns als Familie einfach die Zeit nehmen zusammen zu trauern.", sagte Tim und ich seufzte nur, denn ich wollte ihn nicht auch noch verlieren. "Lern dir selbst zu verzeihen, Tiana...", sagte Aberforth und ich schaute ihn nur unbeeindruckt an. Ich legte mein Pinsel nieder und er sagte: "Ich weiß, dass du dir die Verantwortung dafür gibst. Aber...", ich ließ ihn nicht ausreden und sagte kühl: "Es ist aber meine Schuld, Großvater. Die Person, die Mutter und Vater umgebracht hat, hat es getan, um mich zu schädigen, weil sie mich nicht töten kann...", ich ließ mein Kopf hängen und verschränkte meine Arme. "Und warum erledigst du diese Person nicht?", fragte Aberforth und ich schaute zu Tim. Ich wusste nicht mal mehr, wer überhaupt wusste, dass Sabrina Nagini war, doch ich riskierte es und sagte ernst: "Weil es Nagini ist... Ein Schlangenmensch. Sie war Voldemorts Schlange und hatte sich wieder zu einen Menschen verwandelt und Severus und mich entführt. Und siehe da, nach Jahren kommt sie als Sabrina an Severus Seite her und jeder ist Okay mit ihr... Wie soll ich sie bitte umbringen, wodurch ich Severus wiederbekommen würde und weiter leben könnte...", ich wollte weiterreden, doch Timothy unterbrach mich und sagte: "Dann beweisen wir es...", ich seufzte und sagte: "Albus und ich wollen es ja, aber unser einziger Zeuge außer mir ist Severus, der sich ja nicht erinnern kann...", er seufzte und Aberforth sagte ernst: "Dann lass es wie ein Unfall aussehen...", ich schaute ihn nur wortlos an und sagte dann: "Ich male dann mal weiter...", er lachte und sagte: "Ich wollte nur behilflich sein.", ich nickte nur und er schaute mir still über die Schulter. Timothy schaute Aberforth nachdenklich an und sagte nach einer Weile: "Apropos, wir müssen uns noch über die Beerdigung unterhalten...", ich hielt kurz inne und sagte dann: "Bitte, macht ihr das beide...", sie nickten und Tim fragte: "Wusstest du, dass Severus Alex erklärt hat, dass unsere Eltern tot sind?", ich schaute ihn kurz an und sagte ehrlich: "Genau wusste ich es nicht... Aber ich konnte es mir schon vorstellen... Er war doch schon immer in unserer Beziehung der Part, der für die Erklärungen war, während ich einfach gemacht habe...", er nickte und ich versuchte zu verstecken, dass ich nicht mal darüber reden konnte... Es dauerte keine drei Stunden, da waren Aberforth und Timothy schon wieder verschwunden und ich stellte das Bild fertig, doch ich war nicht zufrieden. Ich nahm mir noch eine Leinwand und zeichnete Mutter allein auf eine. Es vergingen Stunden, die ich damit verbrachte, um die perfekte Vorzeichnung zu haben, was ihr gerecht wurde. Mutter war immer davon überzeugt gewesen, dass ich meinen Weg finden würde und auch alleine klar kam, doch damit hatte sie nicht ganz recht. Ich war allein oft hoffnungslos verloren und wusste oft nicht, was ich tun sollte. Im Endeffekt hatte sie in mir sehr viel mehr gesehen, als da war. Aber dafür war ich ihr immer dankbar, denn ich forderte mich damit immer zum besten auf, was mich meistens weiter brachte, aber sie forderte nichts von mir.

Ares - In den letzten KampfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt