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•Never trust a mirror, for a mirror always lies, it makes you think that all you're worth, can been seen from the outside.
Never trust a mirror, it only shows you what's  skin deep, you can't see how your eyelids flutter, when you're drifting up to sleep, it doesn't shows you what the world sees, when you only bring you, or how you're loving what you do and see, it doesn't capture when you're smiling, where no-one else can see.
Never trust a mirror.•

Taehyung

Stöhnend richtete ich mich auf und lehnte mich an die wand. Mein Körper war auch nicht der, der er einmal war. Mühsam nahm ich die Tasse entgegen die mir Hoseok entgegen hielt und führte sie behutsam zu meinen Lippen.

Vorsichtig nahm ich langsam Schluck für Schluck und spürte die kalte Flüssigkeit. Wie Eis fühlte sie sich in meinem erhitzten Körper an und durchflutete meine Venen mit ein wenig leben. Es war genug um vollständig die Augen zu öffnen und gegen die frühe Helligkeit anzublinzeln.

Ein husten Verlies meinen trotz des Getränks trockenen Hals und sofort eilte mir Jimin zu Hilfe, der bis dahin still an meiner Bettkante saß. Helfend griff er nach der Tasse und führt sie erneut zu meinen Lippen. Ich musste alles trinken, damit ich den Tag einigermaßen lebend überstand.

Ein heftiger Stich zog sich durch mein Herz und schnell schluckte ich das kühle hinunter, bevor ich mich keuchend zusammengrümte.

„Hey Tae du musst nur noch ein wenig trinken. Komm, dann lassen die Schmerzen auch ein wenig nach.", sprach Jimin sanft zu mir und eilig schüttete ich mir den Rest hinter.

Es war eine mühselige Tortur, die ich seit einer Woche durchführen musste. Aushalten, bis der Tag kam, an dem ich wieder der starke Dämon sein würde, der ich zumindest glaubte zu sein.

„In zehn Minuten gibt es was zuessen und dann kannst du erstmal wider schlafen.", sagte Hoseok zuletzt, bevor beide still schweigend, doch mit besorgten Blicken mein Zimmer verließen.

Es waren immer besorgte Blicke, mit denen die anderen mich ansahen. Besorgt, traurig und erschöpft, doch ich konnte es ihnen nicht übel nehmen. Ich war nicht mehr Taehyung, der Feuerdämon. Ich war schwach und zerbrechlich. Ein schmerzens Stich nach dem anderen jagte durch meinen Körper und riss mich auseinander.

Es war, als würde etwas an mir, in mir zerren, mich verzerren und an mir nagen. Wo war ich hin, wo war meine Kraft, meine kühle, mein Bewusstsein? Ich wusste es nicht, das einzige was ich sah war die verschwommene Welt und schmerzen. Schmerzen in den Augen der anderen.

Ich musste lange in meinen Gedanken gewesen sein, denn es öffnete sich erneut die Tür und Jin kam in das beleuchtete Zimmer. Ein Tablett mit Schalen und Bechern in der Hand.

„Hey Tae, geht es dir gut? Ich hab von Hobi schon gehört, dass du deine Medizin bekommen hast.", sagte er mit mütterlichen Ton und stellte das Tablett auf meine verdeckten Beine.

Medizin...es war keine Medizin. Allein wie er es sagte ließ mich wütend und traurig zu gleich werden. Dieses Gebräu, welches ich mittlerweile jeden Tag trinken musste, war nichts anderes als eine Kräuter Mixtur, den Hoseok auf die Schnelle zurecht gestellt hatte.

Weder wirklich wirken noch schmerzlindernd war er, aber besser als nichts allemal. Es zeigte nur einmal mehr, wie hoffnungslose wir waren.

Langsam und leise fing ich an zu essen. Jede Bewegung tat weh und bereitete mir mehr Sorgen. Ich war eine Bürde für meine Freunde, ein gefangenes fressen für unsere Feinde. Die brodelnde Wut über mich selber, zerfraß mich von innen und die endlos langen aber sinnlosen Gedankengänge machten es nicht besser.

•Black Angel• |VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt