Brief #1

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Hey,
Ich weiß du wirst diesen Brief nie lesen und ich werde ihn nie abschicken können, aber trotzdem fühl ich mich dir so wieder ein Stück näher. Ich will dir von meinem Leben erzählen, dir sagen wie ich mich fühle und ich möchte dir sagen, wie sehr du mir fehlst. Du bist immer noch der wichtigste Mensch in meinem Leben, auch wenn du nicht mehr bei mir bist. Ich denke jeden Tag an dich und ich vermisse dich schrecklich.

Aber jetzt hab ich erstmal genug gejammert. Seit ungefähr einer Woche bin ich jetzt in Berlin und mein Leben hat sich in so kurzer Zeit echt rasant geändert, einfach alles hat sich um 180° gedreht. Ich hab eine eigene kleine Wohnung, in die habe ich mich sofort verliebt. Außerdem habe ich sogar schon Freunde gefunden. Am ersten Abend war ich direkt feiern und habe dabei Brian kennengelernt. Brian ist so ein typischer Macho und so ein Aufreißer, aber er sieht halt auch echt gut aus. Er ist groß und muskulös, hat braun gebrannte Haut, braune Haare und blaue Augen. Halt so ein typischer Surferboy. Sein Vater ist Amerikaner, er hat wohl viel von ihm geerbt. Er hat angefangen BWL zu studieren, aber er arbeitet jetzt in einer Kneipe als Barkeeper und in einem Club als DJ. Der Club gehört einer Freundin von ihm, Fee. Sie heißt eigentlich Felicitas, aber Fee passt besser zu ihr. Sie wuselt immer umher und schmeißt den Club irgendwie alleine, aber ihre kleine Schwester Alex hilft ihr. Fee hat auch BWL studiert und dabei Brain kennengelernt. Im Gegensatz zu Brian, hat sie das Studium erfolgreich abgeschlossen. Alex ist zwei Jahre älter als ich und wenn sie ihrer Schwester nicht aushelfen muss, dann arbeitet sie Vormittags in einem Fitnessstudio und gibt dort Kurse. Außerdem arbeitet sie auch als Tatoowierererin, beziehungsweise sie erlernt das grade noch. Sie meinte sie will mir mal unbedingt eins Stechen und ich glaube ich mach das auch. Auf jeden Fall sind alle drei echt nett und haben mich sofort in ihre Gruppe aufgenommen. An einem Abend hab ich auch im Club an der Bar ausgeholfen, und weil ich das wohl so gut gemacht habe, hat mir Fee einen Job angeboten. Ich hab den natürlich angenommen und jetzt werde ich Barkeeperin. Aber ich werde auch andere Aufgaben im Club übernehmen. Teilweise finden da nämlich auch andere Veranstaltungen statt, und dann werde ich auch mal Kellnern oder so.

Ich bin echt froh hier gut angekommen zu sein und mein altes Leben hinter mir lassen zu können. Der Abschied von Zuhause fiel mir zwar echt schwer, aber ich musste diesen Schritt gehen. Jetzt kann ich das Leben führen, was ich immer haben wollte. Aber an dieses Großstadtleben muss man sich auch erstmal gewöhnen. Aber mir gefällt es echt gut hier. Nur Schade das du kein Teil meines neuen Lebens sein kannst. Du bist immer in meinem Herzen und ich denke jeden Tag an dich. Der Gedanke dich nie wieder sehen zu können, bricht mir immer wieder das Herz. Du wirst nie sehen was für ein Mensch ich geworden bin, wie ich die Frau meines Lebens Kennenlernen werde, mich in sie verliebe, heirate und irgendwann vielleicht sogar Kinder haben werde. All das wirst du nicht miterleben können und das macht mich immer noch so unendlich traurig. Aber ich weiß, du wirst bei jedem meiner Schritte bei mir sein und mich immer beschützen und eines Tages werden wir uns wiedersehen. Das weiß ich. Und so lange bis wir uns wiedersehen, werde ich dir halt Briefe schreiben und dir alles aus meinem Leben erzählen.

In Liebe, deine kleine Schwester. 

Black StarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt