Kapitel 6

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"So Leute, das war's für heute. Ich hoffe ihr hattet viel Spaß und wir sehen uns nächste Woche wieder". Mit den Worten beendete Lila die Stunde und ich ließ mich sofort auf den Boden fallen. "Hahah, na bist du k.o?", das lachende Gesicht von Alex tauchte über mir auf. "Ach quatsch, ich bin topfit", grinste ich zurück. "Hat es dir denn gefallen?", fragte mich Alex, als sie mir ihre Hand reichte und mich nach oben zog. "Ja, es war echt cool. Danke für die Überraschung", bedankte ich mich bei meiner Tanzpartnerin. Wir unterhielten uns noch kurz über die vergangenen 45 Minuten, bis Lila zu unserer Runde dazu kam.

"Hat mega Spaß gemacht und du kannst echt voll gut tanzen", sprudelte die Begeisterung aus mir heraus. "Danke", erwiderte Lila geschmeichelt, sie wurde sogar ein wenig rot. "Cara, wie würdest du es finden, wenn Lila mit uns heute Abend Party machen würde?", wandte sich Alex an mich. "Das fände ich eine sehr gute Idee, Alex. Dann machen wir so einen richtigen Mädelsabend", antwortete ich immer noch begeistert. "Ach ne, ich will euch nicht stören", erteilte Lila uns eine Abfuhr. "Du störst doch nicht, das ist doch Unsinn", fuhr Alex Lila nun an. "Nein ich will euer Date nicht stören."

Alex und ich schauten uns an, ein Date? Das war doch kein Date, oder doch? Und was ich dachte sprach Alex dann aus: "Das ist kein Date, Lila. Wir sind einfach nur Freunde, also komm heute Abend mit uns in den Club. Bitte", versuchte Alex ihre beste Freundin zu überreden.

Nach ein wenig Überredungskunst, sagte Lila tatsächlich zu. Wir verabredeten uns für 22 Uhr bei Alex und zogen uns anschließend wieder um. Danach gingen auch Alex und ich erstmal getrennte Wege. Ich fuhr nach Hause und sprang unter die Dusche. Draußen war es wieder sehr heiß und das Tanzen war auch anstrengender gewesen als gedacht. Ich hatte jetzt noch einige Stunden Zeit, bis ich mich auf den Weg zu Alex machen musste und so entschied ich mich, noch ein bisschen auf meinem kleinen Balkon die Sonne zu genießen.

Gegen Abend hin, kochte ich mir eine Kleinigkeit zu Essen und suchte ein gutes Outfit für den Abend raus. Ich entschied mich für eine kurze Jeans und ein einfaches schwarzes Crop-Top, dafür gab ich mir bei meinem Make-up etwas mehr Mühe. Um 21:30 Uhr machte ich mich schließlich auf den Weg zu Alex.

"So Ladies, seid ihr bereit für Paaarttyyyy?", fragte, beziehungsweise, schrie Alex, als wir im Aufzug standen und nach oben zum Club fuhren. Da wir alle schon ein wenig Alkohol getrunken hatten, waren wir mehr als bereit. "Aber sowas von. Der Abend wird geil", antwortete ich Alex euphorisch."Oh ja, das wird Bombe. Ich freu mich mega, ich geh auch viel zu selten abends weg", gab Lila als Antwort. Im Club angekommen, gingen wir erst einmal zur Bar und begrüßten Fee und auch Brian kam zu uns rüber. "Na Mädels, ihr seht echt verdammt gut aus, wenn man das sagen darf", begrüßte uns Brain mit einem breiten Grinsen. Alex und ich verdrehten synchron unsere Augen und Lila lachte nur. Aber er hatte recht, Alex war mal wieder komplett in schwarz gekleidet und trug eine ziemlich kurze Hotpan und ein etwas längeres, aber weit ausgeschnittenes Top. Sie sah echt gut aus und ihre hellen grünen Augen kamen durch das schwarz ihre Kleidung sehr gut zur Geltung. Lila trug eine weiße Hotpan und eine blau-grau gestreifte, lockere Bluse dazu. Das Outfit stand ihr wirklich sehr gut. 

"Brian hör auf uns anzubaggern", setzte Alex genervt an, "Du weißt das du hier keine Chance hast. Lila hat nen Freund und von uns beiden bist du nicht der Typ", fuhr Alex fort und zog mich währenddessen an sich heran. "Spielverderber", antwortete Brian nur knapp und ging dann wieder.

Wir setzten uns erst ein wenig an die Bar, unterhielten uns und tranken Cocktails. Lila erzählte, dass sie bald mit ihrem Abi fertig wäre und dann Sportmedizin studieren wollte. Außerdem erzählten Alex und Lila viele lustige Geschichten, die die beiden schon zusammen erlebt hatten. Dann führte unser Weg aber endlich auf die Tanzfläche und wir gaben unsere Moves aus der Tanzstunde zum besten. "Ach deswegen wolltest du mit mir tanzen üben ja?", fragte ich spielerisch bei Alex nach. "Also so wie ich das sehe, hättest du gar keine Übung gebraucht", kam es mit einem verschmitzten Lächeln von Alex zurück.

"Ich komm gleich wieder", rief Lila uns zu und verschwand augenblicklich. Wir guckten uns nur verdattert an, tanzten aber dann weiter. Die Distanz zwischen uns wurde immer geringer, was auch mit der steigenden Anzahl an Menschen um uns herum zu tun hatte. Irgendwann tanzten wir recht eng zusammen und ich hatte alles um mich herum vergessen und gab mich einfach der Musik hin. Lag vielleicht auch daran, dass ich nicht mehr ganz nüchtern war aber trotzdem fühlte ich mich noch ganz klar. Nach einer Ewigkeit tauchte Lila wieder auf. Sie meinte nur sie müsste jetzt gehen, Leo, also ihr Freund, würde sie abholen.

Alex fand, dass dieser Leo ein totaler Spießer sei und gar keinen Spaß verstehen würde. Er hatte bestimmt was dagegen, dass Lila mit uns feiern war und hatte sie wohl überredet zu gehen. Anscheinend hatte er schon einmal so eine Scene im Club veranstaltet als Lila hier war, dass Fee im Hausverbot erteilt hatte. Der Typ war wohl echt krass. Schade das Lila gegangen war, ich hatte mich echt auf sie gefreut und ich war sogar ein wenig traurig als sie ging. Alex hatte meine leichte Traurigkeit wohl gemerkt und lehnte sich zu mir rüber. "Du musst nicht traurig sein das wir jetzt alleine sind. Das hat auch Vorteile", grinste sie mich an. Ich wusste worauf sie hinaus wollte, aber das würde bestimmt kein gutes Ende nehmen. Früher hätte ich keine Bedenken gehabt, aber jetzt schon. Ich wollte nicht die Verbindung zwischen Alex und mir wegen Sex zerstören. Dafür war mir das hier alles viel zu wichtig. 

Mit steigendem Alkoholpegel, wurden meine Bedenken jedoch immer geringer und ich konnte den Abend wieder genießen. Wir tanzten wieder ziemlich eng und Alex hatte ihre Hände auf meine Hüften gelegt. Ich schlang meine Arme als Antwort um ihren Hals und zog sie so noch näher. Mein Bein war jetzt zwischen ihren Beinen und unsere Nasen berührten sich fast. Ihre Berührungen machten mich wahnsinnig, so lange hatte mich schon Niemand mehr so berührt. Meine Haut prickelte und mein Herz beschleunigte als sich dann unsere Augen trafen. Kurz stand alles um mich, um uns herum still. Ich blickte zwischen ihren Augen und ihren Lippen hin und her und Alex machte es mir gleich. Dann beugte sie sich vor und ihre Lippen trafen auf meine. Sofort brach ein Sturm an Emotionen in mir aus. 

Es war ein wilder und stürmischer Kuss, der sofort noch leidenschaftlicher wurde. Keine von uns beiden war gerade zurückhaltend, wir ließen uns einfach fallen. Ihre Lippen waren weich und süß und ich genoss einfach den Moment. Irgendwann lösten wir uns und schnappten nach Luft. Wir grinsten uns an und ohne ein Wort zu sagen, wusste ich was sie wollte und nickte nur leicht. Daraufhin führte sie mich zum Ausgang und als die Tür vom Fahrstuhl zu ging, hing ich wieder an ihren Lippen.

Black StarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt