Kapitel 32

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Als ich am nächsten Morgen wach wurde, war der Platz neben mir leer. Aber es roch nach Kaffee und Brötchen und als ich mich in meiner Wohnung umschaute, sah ich Lila in der Küche stehen. Sie hatte den Rücken zu mir gedreht und trug noch ihr viel zu großes Schlafshirt mit der kurzen Hose und einem zerzausten Dutt. Es war ein wunderschöner Anblick. Am liebsten wäre ich jetzt aufgestanden, hätte meine Arme von hinten um sie gelegt und sie fest an mich gedrückt. Meine Lippen hätten ein leises guten Morgen geflüstert und direkt danach federleichte Küsse auf ihrem Hals, bis runter zu ihren Schultern, auf ihrer weichen Haut verteilt. Lilas Lächeln wäre deutlich zu spüren gewesen und dann hätte sie sich umgedreht und meine suchenden Lippen gefunden und ihre rechte Hand würde in meinem Nacken liegen, während der linke Arm sich um meinen Körper schlingt. Wir drücken unsere Körper so dich aneinander wie es nur geht und aus dem anfänglichen liebevollen Kuss, würde schnell eine leidenschaftliche Knutscherei werden. In jeder Berührung unserer Lippen, könnte man die Liebe und unsere Anziehung so deutlich fühlen, das jeder Kuss mich ein Stück süchtiger nach ihren Lippen und ihrem Körper machen würde. 

"Na du Träumerin? Du bist wohl noch nicht richtig wach, was?". Und so plötzlich wie ich in diesen wunderschönen Traum geraten war, so schnell zerplatze diese Traumblase grade. Erschrocken drehte ich mich zu Lila, die sich mittlerweile neben mich auf das Bett gesetzt hatte. Mit einem breitem Grinsen schaute sie mich an, während mir die Röte und die Hitze ins Gesicht schossen. "Guten Morgen", stammelte ich ein wenig. "War wohl ein guter Traum", scherzte Lila, woraufhin ich mich ein wenig von ihr weg drehte, wenn sie bloß wüsste was sich vor meinen Augen grade abgespielt hatte. "Ich hab Frühstück für uns gemacht", fuhr sie fort und stand wieder auf. "Danke, aber das wäre doch nicht nötig gewesen", antwortete ich und versuchte so normal wie möglich zu sein. "Ich geh nur schnell duschen, dann können wir Frühstücken", ergänzte ich und sprang vom Bett auf. Ich brauchte jetzt dringend eine kalte Dusche. 

Knappe Zehn Minuten später saßen wir dann an dem gedeckten Tisch und besprachen den anstehenden Tag. Es waren grade mal kurz nach 9, also hatten wir noch alle Zeit der Welt. Ich musste zur letzten Nachsorgeuntersuchung und wollte danach mit Fee den Dienstplan besprechen. Außerdem musste ich auch noch mit Brian reden, er bombardierte mich zwar nicht mehr mit Nachrichten, aber ich musste ihn trotzdem mal auf den neusten Stand bringen. Lila wollte endlich nochmal zum Tanzen und vorher eine lange Runde mit Ruby drehen. Dafür das Morgen ihre letzte Abiprüfung stattfand, war sie echt entspannt und sie hatte auch keine Sachen zum Lernen mitgenommen. Die Ruhe hätte ich vor meinen Prüfungen auch mal gebraucht. 

"Sag mal, willst du Leo eigentlich noch Anzeigen?", fragte mich Lila, als wir auf dem Weg zu Bahn waren. "Eigentlich schon, aber ich weiß nicht ob ich das kann", antwortete ich zögerlich. "Wieso?" "Ich hab Angst, dass bei der Polizei die ganzen Erinnerungen an meinen Bruder und den Unfall wieder hochkommen. Das würde ich nicht packen", antwortete ich, meinen Blick stur nach vorne gerichtet. Ich konnte in meinem Augenwinkel erkennen, dass Lila mich ansah. "Mh, ja das kann ich verstehen. Und was ist wenn wir alle mitkommen?" "Ich weiß nicht, ich muss mir das mal überlegen. Aber was ist mit dir? Zeigst du Leo an?, fragte ich Lila und traute mich wieder sie anzusehen. "Ich glaube nicht das die mir glauben wenn ich das erzähle. Es ist ja auch nichts passiert eigentlich". Jetzt war Lila diejenige die den Augenkontakt meidete.

"Wer weiß was gewesen wäre, wenn ich nicht zufällig da gewesen wäre. Ich will es mir gar nicht vorstellen", sagte ich mit aufkommender Wut. "Ich  meine, der Typ hat so viel angestellt, der darfnicht einfach so davon kommen", fuhr ich fort, woraufhin Lila nur nickte. 
Bevor wir weiterreden konnte, trennten sich schon unsere Wege. Ich stieg in die Bahn und Lila ging noch weiter mit Ruby Gassi. 

Die Untersuchung verlief unkompliziert und schnell und arbeiten durfte ich in ein paar Tagen dann auch endlich wieder. Die blauen Flecken waren kaum noch zu sehen und mein Arm war auch wieder schmerzfrei. Auch der Arzt fragte wie es mit einer Anzeigen aussehe würde. Ich musste das ganze mal mit Brian besprechen. Er war ja auch Zeuge in meinem Fall und ich war Zeugin bei Lila. Alles sehr verworren miteinander. Und zuletzt hatte Leo mich ja auch noch beleidigt, also die Liste seiner Taten wurde immer länger. Ich musste ihn Anzeigen. 

Ein wenig später stand ich vor Brians Wohnungstür und klingelte. Diesmal war ich nicht so nervös, wie beim letzten Besuch. Schnell ging die Tür auf und, ein wie immer verschlafener Brian, öffnete mir. Ich glaube das würde sich nie ändern. "Guten Morgen Brian", begrüßte ich ihn und als er mich sah, wurde er schlagartig wach. "Wird ja auch Zeit", sagte Brian und versuchte böse zu gucken. "Jaja ich weiß. Aber jetzt bin ich ja hier. Und glaub mir, wir haben einiges zu besprechen", sagte ich und betrat die Wohnung. Grade als ich mich auf die Couch werfen wollte, tauchte eine ebenso verschlafene Fee aus dem Schlafzimmer auf. "Brian, wer war denn an der Tür?", fragte sie, während sie sich verschlafen über die Stirn rieb. Doch bevor Brian was sagen konnte, hatte sie mich schon entdeckt. 

"Oh guten Morgen Cara", sagte sie erschrocken. "Ich geh mal wieder", ergänzte sie und war dann auch schon wieder weg. Ihr war das definitiv sehr peinlich gewesen, und auch Brian guckte nervös umher. "Aha, du hast mir also auch was zu erzählen", grinste ich. 

Als Brian sich dann zu mir setzte, erzählte ich ihm was alles so passiert war, seit sie  Lila und mich bei mir abgesetzt hatte. Dann sprach ich das Thema Leo an und erzählte ihm von Max und warum ich noch nicht bei der Polizei gewesen war. Er verstand mich und bot seine und auch Fee's Unterstützung an. Immerhin hatte sie ja auch schon Erfahrungen mit Leo gesammelt. Nachdem wir uns dazu entschieden hatten alle gemeinsam zur Polizei zu gehen, musste Brian mir Rede und Antwort stehen. Er erzählte mir, das er ein Date mit Fee hatte und das sie sich da direkt geküsst hatten. Und jetzt waren sie mehr oder weniger ein Paar. So ganz hatten sie das wohl noch nicht besprochen, sagte zumindest Brian. Typisch Mann. 

Irgendwann tauchte auch Fee wieder auf. Sie wollte zum Club und da ich ja auch noch mit ihr was zu besprechen hatte, ging ich mit ihr. Wir besprachen, dass ich Freitag wieder langsam anfangen sollte hinter der Bar. Samstag würde die nächste Rooftop-Party stattfinden und da brauchte sie definitiv meine Hilfe. Ich freute mich endlich wieder hinter der Bar stehen zu können und die gannze Crew wieder zu sehen.  Außerdem fragte ich sie, ob sie auch mit zur Polizei kommen würde, und wie Brian es schon vorhergesagt hatte, stimmte sie sofort mit ein. Leider kam ich nicht mehr dazu, sie nach der Sache mit Brian zu fragen, weil wir durch ein Klopfen unterbrochen wurden. Kilian war der Störenfried, er wollte auch noch was  mit Fee besprechen. Und als ich Kilian sah, kam mir noch eine Idee, die ich mit ihm besprechen musste. 

Black StarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt