Kapitel 1

1.9K 81 0
                                    

Wow. Das war sie also, meine erste eigene Wohnung. Stolz erfüllte meinen müden Körper, ermüdet von den ganzen anstrengenden Monaten. Endlich war ich an meinem ersehnten Neustart angekommen.

Die Wohnung war zwar klein und hatte nur ein Zimmer, aber trotzdem gab sie mir die Freiheit die ich jetzt so sehr brauchte. Es gab ein kleines, aber schönes Badezimmer und ein großes Wohn/Schlaf/Esszimmer und in einer Ecke war eine kleine Nische in der sich eine kleine Küche befand. Durch die weißen Wände, den hellen Laminat Boden und die wenigen Möbel die sich in dem Zimmer befanden, wirkte die Wohnung gar nicht so klein. Die zwei fast bodentiefen Fenster sorgten für viel Licht und es gab sogar einen kleinen Balkon der zum Innenhof führte.

Genau dort stand ich grade und atmete tief ein. "So meine kleine, ich muss jetzt wieder zurück". Mike tauchte hinter mir auf und ich drehte mich zu ihm um. Sofort lagen seine starken Arme um meinen, so zerbrechlich wirkenden, Körper. "Pass auf dich auf, und wenn du Hilfe brauchst, du weißt wie du mich erreichen kannst", flüsterte Mike mir ins Ohr und sofort stiegen mir Tränen in die Augen. Dies war kein Auf Wiedersehen, dies war ein Abschied. Selbst wenn ich irgendwann wieder zurück wollen würde, es ging nicht mehr.

Vorsichtig löste sich Mike von mir und wischte die Tränen aus meinem Gesicht. "Du kannst hier von Vorne anfangen, und genau das hast du auch verdient. Du bist stark Cara, vergess das niemals". "Danke, Mike. Danke für alles. Ohne dich hätte ich das alles nicht geschafft". Er schenkte mir ein letztes Lächeln und dann ging er. Wahrscheinlich für immer.

Müde ließ ich mich auf das große Bett fallen. Während der langen Autofahrt hatte ich keine fünf Minuten schlafen können. Ich war viel zu nervös und aufgeregt gewesen, doch jetzt erschlug mich die Müdigkeit und ich war augenblicklich in einen, zum Glück traumlosen, Schlaf gefallen.

Am frühen Nachmittag wurde ich wach. Langsam tapste ich ins Bad und erschrak, als ich mein Spiegelbild sah. Mein Gesicht war blass und eingefallen. Mein ganzer Körper wirkte kraftlos und meine schwarzen kurzen Haare fielen einfach platt nach unten. Von meinem eigentlichen Sidecut war nichts mehr zu sehen. Ich brauchte eine Duschen und musste mich wieder auf trapp bringen.

~~

Ein paar Stunden später, sah die Welt schon etwas besser aus. Nach einer ausgiebigen Dusche, bin ich noch nach draußen gegangen, um meine neue Wohngegend etwas zu erkunden. Außerdem musste ich noch einige Sachen besorgen, ansonsten würde ich nicht lange überleben können. Jetzt war es schon Abend und ich stand schon wieder vor dem Spiegel im Bad. Diesmal aber um etwas Makeup aufzutragen. Auch meine Haare wurden etwas gestylt und ich hatte mich in ein schwarzes Shirt und eine Jeans Hotpan geworfen. Ich bin nämlich zu dem Entschluss gekommen noch in einen Club zu gehen. Schließlich war Freitagabend und es gab einen Einstand zu feiern.

Kurze Zeit später, stand ich in einer Bar. Für einen Club war es noch zu früh und außerdem wollte ich noch was essen. In der Bar war wenig los, es waren nur ein paar ältere Männer da die Fußball guckten.

Zielsicher ging ich in Richtung Tresen und setzte mich. Der Barkeeper schaute nur skeptisch und musterte mich. "Also wenn du fertig bist mit glotzen, dann würde ich gerne bestellen", fuhr ich den großen blonden Typ vor mir an. " Als Antwort zog er nur eine Augenbraue nach oben und lehnte sich dann über den Tresen, zu mir rüber. "Okay Prinzessin, was darf ich dir denn bringen? Maniküre ist heute leider schon ausgebucht". Oh ein guter Kerl, dachte ich mir nur.

"Gut das ich keine Maniküre brauch. Aber du könntest mir einen Burger und ein Bier bringen. Damit wäre ich dann auch zufrieden" antwortete ich meinem arroganten gegenüber. Zum Glück kamen keine Widerworte von ihm und bis mein Burger fertig war, hatte ich Ruhe vor ihm. Dann verschwand er und ein neuer Barkeeper tauchte auf. In Gegensatz zu dem blonden, breit gebauten Macho Aufreißer, wirkte der neue mit seinen kurzen verwuschelten braunen Haaren und seiner Brille auf der Nase eher wie der nette Nachbar von nebenan.

"Hast du mich schon vermisst?" Ruckartig schaute ich zu dem Hocker neben mir, und sah den namenlosen Macho neben mit sitzen. "Ne eigentlich nicht" gab ich genervt von mir. "Schade, ich wollte dir grade nen Drink ausgeben", traurig blickte er dabei zu seinem Kollegen. "Ich will gar nicht wissen, wie viele Mädels auf dich rein fallen und wie viele Kerben dein Bett schon hat", lachte ich auf und fuhr fort: "aber bei mir brauchst du das gar nicht erst probieren. Ist sinnlos". Schulterzuckend drehte ich mich weg von ihm und trank mein Bier aus. "Oh du brichst mir mein Herz", kam es theatralisch zurück. "Du siehst aus als würdest du noch weiter wollen, wahrscheinlich in einen Club. Ich mach dir einen Vorschlag: wir gehen zusammen feiern und wenn du dann keinen Bock mehr auf mich hast, dann lass ich dich auch in Ruhe. Versprochen".

Ich überlegte, eigentlich hatte ich nichts zu verlieren. Ich wollte noch feiern, wusste aber nicht wo, da könnte er mir helfen. Und wenn er wirklich so nervig war, dann konnte ich immer noch gehen.

"Okay, deal", ich wandte mich zu meinem neuen Begleiter und hielt ihm die Hand hin. "Schön, ich bin übrigens Brian", antwortete er und gab mir seine Hand. "Ich bin Cara. Auf einen guten Abend" sagte ich und hielt ihm einen meiner shots hin. Was das wohl noch für ein Abend werden würde.

Black StarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt