Kapitel 22

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Als ich Zuhause angekommen war, schmiss ich mich sofort auf die Couch. Auch wenn sich die Schmerzen in Grenzen hielten, war ich doch recht schnell k.o.
Auf dem Rückweg, hatte ich die ganze Zeit überlegt was ich jetzt tun sollte. Sollte ich die Tage nochmal zu Lila gehen? Oder sollte ich das Gespräch mit Alex suchen? Sie ging mir aus dem Weg und eigentlich war ich immernoch sehr sauer auf sie. Klar hatte ich mich eingemischt in Sachen die mich eigentlich nichts angingen und mich nicht zu interessieren hatten, aber einfach so Leuten Drogen unterjubeln war auch nicht ohne.

Vielleicht sollte ich da weiter machen, wo ich gestern aufgehört hatte. Ich brauchte Ablenkung. Fitnesstudio war offensichtlich raus und arbeiten auch. Da blieben mir ja noch Dutzende Möglichkeiten. Ich beschloss Brian anzurufen.

"Hey Prinzessin, bist du wieder Zuhause?", begrüßte er mich freundlich. "Ja, bin entlassen worden. Muss die Tage aber nochmal zur Kontrolle", antwortete ich ihm. "Und was machst du jetzt mit deiner neu gewonnen Freizeit?" "Tja, das ist eben das Problem. Ich hab keine Ahnung was ich machen könnte und mir ist total langweilig. Ich hasse krank sein!" Das ich nicht nur gedanklich noch bei Lila war, sagte ich ihm erstmal nicht.

"Okay, ich verstehe. Ich bin Zuhause, komm doch vorbei." "Hast du noch nicht die Schnauze voll von mir?", fragte ich ihn, aber es war eigentlich eher eine rhetorische Frage. "Niiieeemals", sagte er mit einem so breiten Grinsen, dass ich es durchs Handy hörte. "Gut, dann bis gleich", sagte ich schnell und legte auf. Vor meinem geistigen Auge, konnte ich sehen wie verdutzt er jetzt wohl aus der Wäsche guckte. Bei der Vorstellung wurde mein Grinsen noch breiter.

Ich fuhr dann zu Brian und hörte ihm beim Musik machen zu. Auch wenn das eigentlich sehr interessant war, so ganz konnte mein Kopf sich nicht sammeln. Brian hatte das schon gemerkt, und schaute mich skeptisch an.

"Ist alles in Ordnung? Hast du Schmerzen?", fragte er nach. "Ja alles gut", überspielte ich das kleine Chaos in meinen Gedanken. "Was ist eigentlich mit der Anzeige?", wollte Brian jetzt wissen und drehte sich nun ganz zu mir um. "Ich weiß nicht. Meinst du ich sollte ihn Anzeigen? Aber ich weiß ja gar nicht ob er das war und wenn ich keine Beweise habe, kann die Polizei ja auch nichts machen".

Ich wollte und konnte Brian nicht sagen, dass mich Polizisten immer an Max erinnerten und dann auch sein Tot wieder präsent war. Eigentlich wollte ich diesen Arsch schon gerne Anzeigen, aber ich hatte Angst auf der Wache würden mich die ganzen Erinnerungen wieder einholen und das konnte ich jetzt echt nicht gebrauchen. Ich meine da war sowieso schon so viel los in meinem Kopf, dass würde mir den Rest geben.

"Wenn du nicht willst, dann musst du das auch nicht", sprach Brian ruhig auf mich ein und legte einen Arm um mich. Er hatte wohl gemerkt wie sehr mich das Thema mitnahm. "Danke", nuschelte ich leise.

"Aber jetzt will ich mal über dich und Fee reden", lenkte ich von mir ab. Ich sah wie Brian seine Augen verdrehte, als er sich in seinem Stuhl zurücklehnte. "Und was willst du wissen?", fragte er genervt. "Naja, was willst du denn jetzt machen? Vielleicht solltest du mal mit ihr ausgehen oder so." "Ach, ich weiß nicht. Denkst du sie würde überhaupt Ja sagen?" "Wenn du es nicht versuchst, wirst du es nicht herausfinden", sagte ich und zuckte mit den Schultern. "Es könnte aber alles zerstören zwischen uns. Wenn sie Nein sagt, dann wäre es immer komisch zwischen uns."

Oh man, der Arme wirkte echt sehr verzweifelt. Irgendwie musste ich ihm doch helfen können. "Weißt du was? Ich frag einfach mal unauffällig bei ihr so nach", sagte ich beschwingt und schaute Brian auffordernd an. "Wie du meinst", kam nur knapp zurück.

Dann wandte er sich wieder seiner Musik zu und ich kramte mein Handy aus meiner Hosentasche. Ich suchte Fee's Nummer, und summte dabei ein wenig vor mich her. Brian Musik inspirierte mich irgendwie. "Ach, ich schreibe Fee doch nicht", überlegte ich laut. "Doch keine so gute Idee?", Brian klang erleichtert darüber. "Doch, aber ich geh einfach zu ihr hin", sagte ich und stand auf. "Sie ist bestimmt oben im Büro", fuhr ich fort, als ich langsam in Richtung Wohnungstür ging. "Aber wehe du sagst ihr, dass ich auf sie stehe", rief mir Brian noch in einem strengen Ton hinterher.

Wenig später klopfte ich an der Bürotür. "Ja, herein", kam es dumpf aus dem Raum. Auf dem Weg nach oben, hatte ich mir überlegt, erstmal über die Arbeit zu reden und auch nach Alex wollte ich fragen.

"Hi Fee, stör ich grade?", fragte ich sie, während ich langsam auf den Schreibtisch zuging. "Oh, hi Cara. Nein du störst nicht", sagte sie mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Dann stand sie auf und deutete auf die Couch.

Als erstes fragte sie mich, wie es mir ging und wünschte mir gute Besserung. Sie meinte auch, ich sollte mir keinen Stress machen, dass ich jetzt krank sei, dafür konnte ich ja nichts. Tatsächlich hatte ich den Gedanken schon gehabt, ob Fee jetzt sauer war, weil ich auf der Arbeit ausfiel. Wir quatschen über viele belanglose Themen, aber irgendwann hatte ich meinen Mut zusammengenommen und fragte sie nach Alex.

"Sie hat sich irgendwie total abgekapselt von mir", sagte Fee nachdenklich. "Nachdem sie den Abend abgehauen war, hab ich sie gefragt was an der Sache mit den Drogen dran sei und daraufhin hatten wir einen Streit. Ich meine, wenn man mal kifft oder so, dann hab ich damit kein Problem. Aber es ist was anderes, wenn sie Lila irgendwelche Pillen unterjubelt. Außerdem macht sie das in meinem Club, da versteh ich erst recht keinen Spaß." "Ja ich versteh dich. Ich hab auch so ein Problem mit dem Thema. Also weißt du nicht ob sie immer noch sauer auf mich ist?", fragte ich nach. "Nein das weiß ich nicht, aber anscheinend ist sie zu einer Freundin nach Hamburg gefahren. Wenn sich das alles beruhigt hat, dann kommt sie schon wieder", sagte sie in einem ruhigen Ton.

Dann leuchtete hier Handy auf, welches neben ihr auf der Couch lag. Sie blickte rüber und lächelte. "Na, gute Nachrichten?", fragte ich und hoffte ich würde nicht zu neugierig klingen. "Ja, kann man so sagen", grinste sie. "Sagen wir, wir werden Kilian wohl in Zukunft öfter sehen", grinste sie.

"Hab ich da was verpasst? Seid ihr jetzt zusammen?", fragte ich neugierig. Das musste ich jetzt wissen. "Was? Nein!", lachte sie. "Ich kenne Kilian schon länger und er ist auch sehr nett aber ich will nichts von ihm. Er ist auch gar nicht mein Typ", erklärte sie. "Und was ist so dein Typ?", das war die ideale Gelegenheit Brians Chancen zu erhöhen. "Weiß nicht. Humor ist mir auf jeden Fall sehr wichtig und loyal sollte er sein. Jemand der mit anpacken kann und immer für einen da ist", schwärmte sie. "Also so wie Brian?", hackte ich nach.
Und antworten musste sie mir gar nicht, denn sie wurde rot und das reichte mir. "Aha, also stehst du etwa auf Brian?", fragte ich jetzt grade raus. "Naja, also, attraktiv ist er ja schon", brachte sie stammelnd raus.

So kleinlaut und vorsichtig kannte ich die taffe Fee sonst gar nicht. Aber jetzt hatte ich wenigsten die Information die ich haben wollte. Innerlich machte ich einen Freudentanz. Ich musste unbedingt mit Brian reden.

Black StarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt