Kapitel 7

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Stabler

Es passte mir ganz und gar nicht, wie herablassend und selbstsicher Billy vor uns auftrat. Und noch weniger gefiel es mir, wie sehr er Olivia damit verunsicherte. Ich wusste, dass sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen, aber sie hatte ihre Schultern so weit gestrafft, dass innerlich ein Sturm in ihr toben musste.

"Sie erinnern sich noch an mich?", fragte sie ungläubig. Er lachte: "Und ob. Sie haben damals ziemlich eindrücklich meinen Vater zur Entführung ihrer Tochter befragt. In seinem Wohnzimmer. Vor seinem zehnjährigen Sohn."

Olivia wurde blass. Ich wusste, worauf er anspielte. Wir hatten uns damals aufgeteilt und Liv war verständlicherweise nicht in bester Verfassung gewesen. Ich hatte also nicht verhindern können, dass sie auf den Verdächtigen eingeschlagen und ihn angeschrien hatte.

"Hat er Sie besucht, seit sie hier sind?", wiederholte ich meine ursprüngliche Frage. Er lächelte weiterhin undurchschaubar: "Möglicherweise."

"Und wann war das?", langsam ging mir die Geduld aus. Er wandte seinen Blick endlich von Liv ab und sah zu mir: "Was springt für mich dabei raus?"

Ich lachte: "Billy, das hier ist keine Verhandlung mit der Staatsanwaltschaft, bei der Sie einen Deal rausholen könnten. Zwei Menschen wurden ermordet. Entweder helfen Sie uns ihren Vater aufzuspüren oder wir verhaften Sie wegen Behinderung der Justiz."

"Tun Sie, was Sie für richtig halten. Ich habe keine Angst vor dem Knast. Mehr Gefängnis als das hier, kann es auch nicht sein."

Ich hielt seinem Blick eine weitere Sekunde lang stand, dann erhob ich mich: "Alles klar. Ich rede mit ihren Ärzten und sorge für ihre Verlegung nach Rikers."

Wir gingen zur Tür und hatten diese schon fast erreicht, als er belustigt fragte: "Ach übrigens... wie geht es Ihrer Tochter?"

Er hatte uns treffen wollen. Was bedeutete, dass er nicht wusste, dass wir Ally gefunden hatten. Ich sah zu ihm zurück: "Ausgezeichnet."

Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er so heftig reagieren würde. Einen Moment lang wirkte er ernsthaft erschüttert, dann sprang er blitzschnell auf und packte Olivia. Seine Finger umschlossen ihren Hals und er drückte zu, während blanker Hass sein Gesicht zu einer Fratze verzerrte: "Sie lügen! Sagen Sie, dass er lügt, Sie Schlampe! Ihre Tochter ist vor Jahren verreckt! Sie lügen!"

Speichel spritzte aus seinem Mund, während er schrie. Ich verpasste ihm einen ordentlichen Haken und riss ihn von Liv los. Sein Pfleger reagierte schnell und jagte ihm eine Spritze mit Beruhigungsmittel in den Oberarm. Zwei Sicherheitsbeamte und die Ärztin stürmten in den Raum und drückten ihn zu Boden. Ich legte Liv eine Hand auf den Rücken und führte sie aus dem Raum raus: "Bist du okay?"

Sie rieb sich über den Hals: "Ich denke schon."

Den ganzen Weg nach draußen konnten wir Billy weiter schreien hören.


Ally

Dr. Huang hatte uns beiden einen Becher Kaffee besorgt und nun saßen wir oben auf der Empore im Revier, um ein bisschen für uns zu sein.

"Wie war es gestern bei Olivia?", fragte er freundlich. Ich bemühte mich offen zu ihm zu sein. Ich wusste, dass er mir helfen wollte. Damit es mir besser ging.

"Wirklich schön. Sie hat sich sehr viel Mühe gegeben... aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie sich auch ein bisschen unwohl fühlt. Ich weiß ja, dass das alles ein ziemlicher Schock für sie gewesen sein muss, aber... ich mache mir einfach Sorgen, dass sie mich nicht mag..."

Huang lehnte sich zurück: "Du musst ihr ein bisschen Zeit geben. Ihr lernt euch gerade erst kennen. Interpretier' nicht zu viel in ihr Verhalten hinein. Für sie ist das alles genauso neu, wie für dich."

Law & Order SVU -Obsession- (Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt