Ally
Ich hatte es geschafft meinen neuen, unerwünschten Begleiter davon zu überzeugen, dass er vor dem Café, in dem ich mich mit Ken traf, im Wagen warten sollte. Ich wollte ihn nicht dabei haben. Nachdem ich ihn mit meinem finstersten Blick angestarrt hatte, hatte er schließlich widerwillig zugestimmt. Sowohl Nick, als auch Fin und der Captain hatten Mom und mich eindringlich gebeten, im Haus zu bleiben. Aber ich hatte es nicht mehr ausgehalten. Ich konnte nicht still sitzen. Und Mom war es ähnlich ergangen. Also war sie mit ihrem Begleitschutz zurück aufs Revier gefahren, um zu schauen, wo sie helfen konnte und hatte mir erlaubt mich mit Ken zu treffen.
Fins Sohn wartete bereits in einer Sitznische auf mich und stand auf, als ich rein kam. Er nahm mich fest in den Arm und wie immer schlug mein Herz ein wenig schneller. Kurz schloss ich die Augen und gönnte mir den Luxus einfach seinen beruhigenden Duft einzuatmen.
"Wie geht's dir, Ally? Dad hat mich angerufen und mir erzählt, was los ist..."
Ich setzte mich ihm gegenüber hin und schlüpfte aus meiner Jacke.
"Naja, man hört nicht gerne, dass der Mann, dessen Vater einen jahrelang gefangen gehalten hat, aus dem Gefängnis ausgebrochen ist", versuchte ich es abzutun. Er sah mich mit seinen dunklen Augen ernst an: "Wie steckt deine Mom es weg?"
Ich seufzte und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr: "Sie war ziemlich geschockt, aber jetzt stürzt sie sich in die Arbeit. Ich glaube, das hilft ihr dabei nicht durch zu drehen."
Er sah mich weiter aufmerksam an. Das mochte ich so an ihm. Er bedrängte mich nicht. Er war ein guter Zuhörer. Also fuhr ich fort: "Die haben Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um Billy zu finden. Ich galube, Cragen hat sogar das FBI eingeschaltet."
"Oh man", Ken stieß die Luft zwischen den Zähnen aus, "Das darf doch alles einfach nicht war sein."
Ich nickte abwesend. Ich griff über den Tisch hinweg nach meiner Hand und brachte mich dazu, ihn anzusehen. Er lächelte leicht: "Ich glaube, ich weiß, was dir helfen wird."
Er winkte die Bedienung heran: "Eine große heiße Schokolade bitte."
Die Frau nickte und ging zum Thresen, um die Bestellung weiter zu geben. Meine Lippen formten unwillkürlich ein Lächeln. Sein Daumen streichelte über meinen Handrücken: "Im Ernst, wenn ich irgendetwas tun kann, dann sag' es einfach, okay?"
Ich schluckte, während ich das Zittern meiner Unterlippe zu unterdrücken versuchte. Seine Fürsorge erwischte mich eiskalt und sorgte gleichzeitig dafür, dass mir ganz warm wurde: "Geh' einfach nicht weg, ja?"
Er drückte meine Hand: "Um nichts in der Welt."
Meine heiße Schokolade kam und wir unterhielten uns eine gute Stunde lang, bevor ich mich entschuldigte, um auf die Toilette zu gehen. Als ich wieder aus der Kabine kam, ging ich zum Waschbecken und wusch mir die Hände ich sah mein eigenes Gesicht im Spiegel an und registrierte dann, dass die Tür der Kabine neben der, in der ich gewesen war, ebenfalls verschlossen war. Komisch. Ich hatte gar kein Geräusch gehört. Nicht den leistesten Mucks. Dann hörte ich ein zischendes Einatmen. Zögernd trat ich näher an die Kabine und ich klopfte sachte mit den Fingerknöcheln an die Tür: "Alles in Ordnung da drinnen?"
Das Schloss wurde entriegelt und im nächsten Moment blickte ich in zwei mir nur all zu gut bekannte Augen. Noch bevor ich schreien konnte, legte sich eine Hand über meinen Mund und ich spürte, wie ein Nadel durch die Haut an meinem Hals gestoßen wurde. Augenblicklich begann mein Sichtfeld an den Rändern dunkler zu werden und ich sackte in William Archers Arme. Das letzte was ich sah, bevor mir ganz schwarz vor Augen wurde, war Billys zufriedenes Grinsen.
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Law & Order SVU -Obsession- (Fanfiction)
FanfictionBei Polizei und Staatsanwaltschaft gelten Sexualverbrechen als besonders abscheulich. In New York City gehören die engagierten Detectives, die in diesen brutalen Fällen ermitteln, zur Sondereinheit für Sexualdelikte. Dies sind ihre Geschichten. Ein...