Kapitel 4

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Stabler

Es war kurz nach acht Uhr abends. Ich saß vor unserem Haus im Wagen und starrte auf die geschlossene Haustür. In der Küche brannte Licht und ich konnte sehen, wie Kathy sich bemühte, die Kinder dazu zu bringen den Tisch abzuräumen. 

Ich hatte mich nach einer Sozialwohnung für Lou erkundigt, nachdem klar geworden war, dass ihre Großeltern sie nicht würden zu sich nehmen können und sie wollte zuerst die Schule beenden, bevor sie die Stadt verlässt. Ich hatte mich noch ein wenig mit ihr unterhalten, aber außer Belanglosigkeiten hatte ich nichts aus ihr raus bekommen. Lediglich als ich erlaubt hatte, dass sie eine weitere Nacht auf dem Revier übernachtet, hatte ich kurz so etwas wie Dankbarkeit in ihrem scheuen Blick aufblitzen sehen.

Ich zog den Schlüssel aus der Zündung und stieg aus dem Wagen aus. Ich ging auf die Haustür zu, aber noch bevor ich die Gelegenheit bekam, sie aufzuschließen, wurde sie von innen aufgerissen und mein Sohn Dickie sprang mir entgegen. Er und seine Zwillingsschwester Lizzie waren sieben Jahre alt und nicht zu bändigen. Ich fing ihn geistesgegenwärtig auf und hob ihn hoch in die Luft, während er vor Freude quietschte.

"Dad!", Lizzie kam durch den Flur auf mich zu gerannt und prallte gegen meine Schienbeine, als sie sich einfach gegen mich warf. Ich lächelte, als ich sah, dass ihre Brille verrutscht war und setzte sie ihr wieder gerade auf die Nase, nachdem ich Dickie wieder auf den Boden gestellt hatte.

"Lasst euren Vater doch erstmal die Schuhe ausziehen", Kathy war am anderen Ende des Flurs erschienen und schenkte mir ein erschöpftes Lächeln. Sie hatte Eli unseren zweijährigen Sohn auf dem Arm und bedeutete den Zwillingen ins Wohnzimmer zu verschwinden. Ich schlüpfte aus meinen Schuhen und hängte meine Jacke an einen Haken.

"Hey Dad", Maureen kam gefolgt von ihrer jüngeren Schwester Kathleen aus der Küche und nahm ihrer Mutter ihren kleinen Bruder aus den Armen, bevor die beiden ebenfalls ins Wohnzimmer verschwanden. Kathy musterte mich mit vor der Brust verschränkten Armen: "Du hast das Abendessen verpasst. Schon wieder."

Ich seufzte und ging zu ihr. Ich gab ihr einen Kuss: "Ich weiß. Und es tut mir leid. Auf dem Revier war wieder die Hölle los."

Wir gingen in die Küche und Kathy machte sich daran, mir einen Teller mit Auflauf aufzuwärmen. Dankbar nahm ich die dampfende Mahlzeit entgegen.

"Ein neuer Fall?"

Ich nickte mit vollem Mund. Wir beide schwiegen, bis ich fertig gegessen hatte, aber ich spürte, das Kathy mich die ganze Zeit über beobachtete. Also wischte ich mir den Mund mit einer Serviette ab und meinte dann wage: "Die Adoptiveltern einer achtzehnjährigen wurden ermordet und sie will nicht mit uns reden."

Kathy sah mir tief in die Augen und kam um den Tisch herum. Sanft begann sie meinen Nacken zu massieren und sagte leise: "Da ist doch noch mehr... Was nimmt dich so mit?"

Ich zögerte. Ich redete mit Kathy nicht gerne über den Job. Das waren meine Dämonen. Ich wollte nicht, dass sie auch darunter leiden musste.

"Wir haben bei einem der Opfer die DNA eines Mannes gefunden, der damals in... Alice' Entführung ein Verdächtiger war."

Kathys Finger hielten inne und sie setzte sich neben mich auf einen Stuhl.

"Wie kommt Olivia damit klar?", fragte sie besorgt. Ich seufzte: "Sie gibt es nicht zu, aber nicht gut. Sie ist wie ausgetauscht..."

"Und du?", fragte sie sanft. Ich schluckte und erwiderte Kathys ernsten Blick. Ich betrachtete ihre blauen Augen und schluckte, bevor ich mich zu einem Lächeln zwang: "Ich habe eine wundervolle Familie..."

Sie lächelte leicht, aber ich merkte trotzdem, dass sie es mir nicht ganz abkaufte. Sie gab mir einen Kuss auf die Wange und stand auf: "Ich bringe dir Kinder ins Bett. Wir reden nachher weiter."

Law & Order SVU -Obsession- (Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt