Kapitel 33

133 3 0
                                    

Ally

Ich machte mir Sorgen um Mom. Sie hatte vollkommen abwesend gewirkt, als sie uns an der Wohnung rausgelassen hatte. Ken versuchte mich aufzuheitern, aber es gelang ihm nicht so richtig. Wir bestellten uns Pizza und machten es uns dann auf dem Sofa gemütlich. Eine Weile kauten wir beide still vor uns hin, aber dann unterbrach mein Handy die Stille. Ich ging ran: "Hallo?"

"Ich bin's", meldete Mom sich. Ihre Stimme klang merkwürdig erstickt. So als hätte sie geweint.

"Alles in Ordnung?", fragte ich alarmiert. Ich hörte sie leise lachen. Das trug nicht unbedingt zu meiner Beruhigung bei.

"Ja... wir reden später, okay? Ich treffe die anderen noch in einer Bar und komme dann nachhause, ja?"

Ich runzelte die Stirn: "Klar... aber meld' dich nochmal, okay?"

"Naürlich, mein Schatz. Wir sehen uns nachher."

"Bye Mom."

Sie legte auf und ich legte mein Handy auf den Couchtisch, um stattdessen nach einem weiteren Stück Pizza greifen zu können.

"Deine Mom?", fragte Ken, "Ist sie okay?"

Ich zuckte mit den Achseln: "Sie klang irgendwie merkwürdig. Aber sie hat gesagt, dass sie sich mit den anderen trifft... also ist sie immerhin nicht allein."

Er nickte und lächelte dann: "Sieht so aus, als müsstest du dann noch eine Weile mit mir Vorliebe nehmen."

Augenblicklich wurde mir warm: "Damit habe ich absolut gar kein Problem."

Er drückte meine Hand, nur um sich dann ebenfalls ein weiteres Stück Pizza zu nehmen. Wir unterhielten uns eine Weile über dies und das, bevor ich langsam fragte: "Ken? Weißt du, seit wann dein Dad bei der SVU ist?"

Er nahm einen Schluck von seiner Cola und schien zu überlegen: "Ich glaube, etwa zwölf Jahre, warum?"

"Hat... Hat er je irgendwas über meine Eltern erzählt? Ich meine... wie sie so als Partner waren? Ich hab' sie schließlich nur kurz zusammen erlebt und da war es meinetwegen ziemlich kompliziert... ich... ich würde einfach gerne wissen...", ich brach ab. Er sah mich verwirrt an: "Sag' schon, Ally."

"Ob ich dran Schuld bin, dass alles zwischen ihnen so kompliziert geworden ist."

Ken richtete seinen Blick nachdenklich auf den ausgeschalteten Fernseher und meinte schließlich: "Weißt du, ich habe ihnen mal bei einem Fall als Zeuge geholfen, weil eine Freundin von mir vergewaltigt worden ist... Dad erzählt nicht besonders viel von der Arbeit, aber ich hab' ein bisschen mitbekommen, wie es dort lief. Wenn du mich fragst, dann hat es zwischen den beiden auch damals schon gekrieselt. Nicht, weil sie nicht miteinander auskommen oder weil sie sich nicht mögen. Im Gegenteil... ich glaube, dass ihnen viel zu viel aneinander liegt."

Ich dachte über das nach, was er gerade gesagt hatte. Klang ganz nach dem, was ich mir auch schon zusammen gereimt hatte.

"Versuch' mal dich in die beiden hinein zu versetzen", fuhr er fort, "Es kann nicht einfach sein mit jemandem zusammen zu arbeiten, der einem so viel bedeutet. Man muss den Job an erste Stelle stellen. Gerade bei der SVU, sagt Dad immer. Ich glaube nur, dass deine Eltern sich immer füreinander entscheiden würden, anstatt für den Job. Ganz egal auf welche Weise."

Ich befeuchtete meine Lippen mit der Zungenspitze.

"Wenn  ich mir meine Eltern ansehe, dann weiß ich sofort, wo der Unterschied zwischen ihnen und deinen Eltern liegt. Ich meine, sie sind auch nicht mehr zusammen, aber die beiden haben sich absolut nichts mehr zu sagen. Es passt einfach nicht mehr. Ich glaube nicht, dass das bei Olivia und Elliot das Problem ist."

Law & Order SVU -Obsession- (Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt