Benson
Captain Cragen war nicht sonderlich überrascht, als ich an diesem Morgen gegen den Türrahmen seines Büros klopfte und dann die Tür hinter mir schloss.
"Captain? Haben Sie kurz Zeit?"
Cragen legte einen Antrag beiseite und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, bevor er mich mit erhobenen Augenbrauen musterte: "Kommen Sie rein, Benson. Ich nehme an, Sie sind hier, um mir zu erklären, was gestern vor Gericht vorgefallen ist?"
Ich ließ mich auf einen der Stühle vor seinem Schreibtisch sinken und fuhr mit meinen Händen über meine Oberschenkel. Ich war nervös.
"Ich... Elliot und ich bekommen ein Baby."
Anscheinend hatte ich meine Schwangerschaft doch besser verheimlicht, als Ally mir hatte weiß machen wollen, den Cragens Gesichtszüge verrieten deutlich, wie unvorbereitet ihn diese Nachricht traf.
"Olivia... Das... Wie weit sind Sie?", stammelte er.
"Fünfter Monat", erwiderte ich und zog unwillkürlich ein wenig den Kopf ein. Er runzelte die Stirn: "Und da sind Sie noch mit auf Außeneinsätze gegangen? Wir hätten das längst melden müssen."
"Ich weiß, Captain. Aber... nach allem... ich hab' einfach ein bisschen Normalität gebraucht."
Er betrachtete mich eine Weile lang stumm, dann sah er mich eindringlich an: "Ab sofort haben Sie Innendienst, haben Sie verstanden?"
Ich nickte eilig und stand auf, um aus seinem Büro zu flüchten, bevor er es sich anders überlegte und mich doch noch zusammenstauchte, weil ich meine Schwangerschaft geheim gehalten hatte.
"Ich bin noch nicht fertig", bestätigte er meine Befürchtungen. Ich drehte mich zu ihm.
"Sie werden die Zeit außerdem sinnvoll nutzen, in dem Sie lernen."
Ich runzelte verwirrt die Stirn: "Captain?"
Cragen sah mich ernst an: "Munch ist im Ruhestand... ich brauche eine neue Nummer zwei. Das Präsidium nervt mich jeden Tag damit, dass ich jemanden aussuchen soll."
Ich sah ihn verblüfft an. Ich hatte mit vielem gerechnet, aber nicht damit.
"Dafür müssen Sie die Sergeant-Prüfung ablegen", teilte er mir mit, "und ich erwarte, dass Sie ihre Sache gut machen."
Ich schüttelte mich kurz, um meine Sprache wiederzufinden: "Na... Natürlich..."
Er lächelte und nickte. Ich wandte mich erneut der Tür zu, während mein Verstand versuchte zu verarbeiten, was ich gerade gehört hatte.
"Liv?", hielt mich seine Stimme noch einmal zurück. Ich drehte mich um und rechnete damit, dass er noch etwas an seine Anweisungen anfügen würde, aber stattdessen sah er mich gerührt an: "Herzlichen Glückwunsch. Ich freue mich wirklich für Sie."
Meine Mundwinkel hoben sich von ganz allein: "Danke Captain."
Am Abend parkten Elliot und ich vor dem Gebäude, in dem sich Fins Wohnung befand. Der Afroamerikaner hatte das Team zu sich nachhause zum Abendessen eingeladen, auch wenn ich noch ein wenig skeptisch war, ob wir nicht doch lieber etwas bestellen sollten. Fin öffnete uns gut gelaunt die Tür und ich drückte ihm eine Flasche Wein in die Hand, die wir mitgebracht hatten, bevor ich zu Nick und Amanda ging, die bereits am Tisch saßen, um sie zu begrüßen. Auch Munch war da. Er schloss mich in eine warme Umarmung.
Ally passte gemeinsam mit Ken auf Zara auf, weshalb eine losgelöste und ungezwungene Stimmung herrschte. Mit einem Grinsen beobachtete ich, wie Nick und Elliot einen kurzen Handschlag austauschten. Sie liebten sich noch immer nicht, aber sie kamen immerhin miteinander aus.
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Law & Order SVU -Obsession- (Fanfiction)
FanfictionBei Polizei und Staatsanwaltschaft gelten Sexualverbrechen als besonders abscheulich. In New York City gehören die engagierten Detectives, die in diesen brutalen Fällen ermitteln, zur Sondereinheit für Sexualdelikte. Dies sind ihre Geschichten. Ein...