Benson
"Du siehst verdammt heiß aus!", meinte Amanda, die mit einem Glas Sekt auf einem kleinen Sofa saß und mich kritisch musterte. Nebenbei bemerkt, war es nicht ihr erstes Glas. Sie war genauso wenig für das hier gemacht wie ich, weshalb Ally sie unaufhörlich mit Alkohol versorgte und sich über sie amüsierte. Ich verdrehte belustigt die Augen: "Wir heiraten kirchlich. Da ist heiß nicht das Wort, das ich über mein Kleid hören sollte."
Ich hatte Elliot zur Liebe zugestimmt, dass wir uns katholisch trauen lassen würden und war mir noch nicht so ganz sicher, was ich davon halten sollte.
"Ich tendiere zu dem rückenfreien, das du vorhin anhattest", ließ Melinda Warner vernehmen, während sie sich eines der kleinen Gebäckstücke, die auf dem Tisch standen, in den Mund schob. Alex Cabot kniff die Augen ein wenig zusammen: "Ich weiß nicht... kannst du das mit der Spitze nochmal anziehen?"
Ich verkniff mir ein Schmunzeln, als ich ihren Tonfall hörte, der mich sofort an ihre erbarmungslose Art im Gerichtssaal denken ließ. Ich wollte einen verschwörerischen Blick mit Ally tauschen, aber sie sah mich gar nicht an, sondern starrte abwesend ins Leere. Mir war heute schon ein paar Mal aufgefallen, dass sie mit ihren Gedanken wo anders zu sein schien.
"Wie wär's, wenn ihr eure Kleider mal anprobiert? Ich brauche eine kleine Pause. Ally, hilfst du mir aus dem Kleid?"
Sie schreckte auf, als sie ihren Namen hörte und nickte eilig: "Ja... ja, natürlich."
Amanda stöhnte unterdessen: "Kann ich nicht in Jeans kommen?"
"Du bist die andere Trauzeugin. Willst du wie ein Cop aussehen?", gab Cabot belustigt zurück.
"Soll das 'ne Beleidigung werden, Counsellor?", fragte die blonde Detective belustigt. Ich verließ mich darauf, dass Warner die Situation unter Kontrolle behielt und zog den schweren Samtvorhang hinter Ally zu, als sie mit in die Umkleide trat. Ich beobachtete sie im Spiegel, während sie die Häkchen des Kleides auf meinem Rücken öffnete.
"Alles in Ordnung, mein Schatz?", fragte ich prüfend. Sie nickte, ohne mich anzusehen, ließ dann aber von meinem Kleid ab und setzte sich mit einem Seufzen auf den Hocker, der in der einen Ecke stand.
"Komm' schon, Ally. Was ist los?"
"Es geht um Ken...", fing sie zögernd an.
"Habt ihr euch gestritten?", fragte ich sanft. Sie schüttelte den Kopf: "Nein... er ist toll... es ist nur..."
Ich musterte sie schweigend und ließ ihr die Zeit, die sie brauchte.
"Wir sind schon eine ganze Weile zusammen und... andere in unserem Alter hätten doch längst mit einander geschlafen oder?"
Ich hob überrascht meine Augenbrauen. Damit hatte ich nicht gerechnet.
"Ihr seid aber nicht andere, Ally. Du hast einiges durchgemacht... wenn du noch nicht..."
"Aber ich will ja", unterbrach sie mich und ihre Wangen wurden von einem leichten roten Schimmer überzogen, "Aber Ken ist so... vorsichtig. Ich glaube, er hat tierisch Angst davor zu weit zu gehen... und ich weiß auch nicht, was in mir vorgehen würde, wenn wir Sex hätten nachdem..."
Sie brach ab und fummelte nervös am Saum ihres Pullovers herum. Dann sah sie mich wieder an: "Ich will jetzt wirklich keine Details über dein Sexleben mit Dad hören, aber... wie kannst du... nachdem, was Thommy und Billy dir angetan haben, wie kannst du..."
Ich ging vor ihr in die Hocke und nahm ihre Hände in meine: "Vergewaltigung hat nichts mit Sex zu tun, Ally."
In ihren Augen schimmerten Tränen.
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Law & Order SVU -Obsession- (Fanfiction)
Fiksi PenggemarBei Polizei und Staatsanwaltschaft gelten Sexualverbrechen als besonders abscheulich. In New York City gehören die engagierten Detectives, die in diesen brutalen Fällen ermitteln, zur Sondereinheit für Sexualdelikte. Dies sind ihre Geschichten. Ein...