Law & Order SVU -Obsession- (Fanfiction)

Kapitel 53

Stabler

Cragen hatte Wort gehalten und so traf ein komplettes Einsatzteam, inklusive Rollins und Carisi, zeitgleich mit uns vor Helen Archers Haus ein. Wir alle legten uns Schutzwesten an und während mein Hauptaugenmerk auf Liv lag, die noch immer nicht ganz bei sich zu sein schien, bekam ich am Rande mit, wie Carisi und Rollins sich gedämpft stritten. Es ging darum, dass Dominic nicht wollte, dass sie mit rein kam. Verständlicherweise. Sie war schließlich die Mutter seiner Tochter. Ich wusste nur zu gut, wie er sich fühlen musste. Aber Rollins wäre nicht Rollins, wenn sie nicht stur gegen argumentiert hätte. Also nahm Fin die Sache schließlich in die Hand, ging zu seiner Partnerin, legte ihr eine Hand auf die Schulter und wies dann, als sie trotzig die Arme vor der Brust verschränkte, zwei Officers an, darauf zu achten, dass sie uns ja nicht folgte. 

Wir zogen unterdessen unsere Waffen und ich führte das Einsatzteam an, als wir das Grundstück betraten.

"Das ist der Wagen, den die Zeugin im Park beschrieben hat", teilte Carisi uns mit und spähte ins Innere des Fahrzeugs, das in der Einfahrt parkte, "Der Kindersitz ist noch drinnen. Sie müssen hier sein."

Liv und ich tauschten einen Blick. Sie nickte mir zu. Also ging ich weiter voran. Vor der Haustür blieb ich stehen und klopfte mit der Faust dagegen.

"Mrs Archer?", rief ich mit erhobener Stimme. Wir lauschten, nichts regte sich.

"Machen Sie auf, NYPD!"

Wieder bekamen wir nur Stille als Antwort.

"Den Durchsuchungsbeschluss besorgt Barba uns später", meinte Fin. Ich sah zu den anderen, um mir ihr Zustimmung zu holen, bevor ich kurzerhand die Tür eintrat. Wir schwärmten ins Innere und teilten uns auf, um zusammen mit dem Einsatzteam systematisch das ganze Haus zu durchsuchen. Doch bei jedem leeren Zimmer sank meine Hoffnung weiter. Schließlich stieß Liv die Tür zum Schlafzimmer auf und als auch das verlassen vor uns lag, ließen wir unsere Waffen sinken.

"Sie ist nicht hier", flüsterte Liv.

"Aber sie war hier", erwiderte ich mit einem Blick aufs Bett. Dort lag ein aufgeklappter Koffer, der bis oben hin mit Kleidung und anderen Dingen gefüllt war.

"Das bedeutet, sie kommt wieder", stellte Fin fest, der eben gemeinsam mit Carisi hinter und das Zimmer betreten hatte. Liv trat näher an den Koffer heran und musterte den Inhalt.

"Elliot", ich war augenblicklich an ihrer Seite und folgte ihrem Blick, "Da ist Baby-Kleidung drinnen... Sie muss das alles geplant haben..."

Ich schluckte schwer.

"Aber das heißt auch, dass es Noah gut geht", meinte Carisi sofort, "Mrs Archer hat nicht vor ihm weh zu tun. Sonst hätte sie keine Kleidung für ihn besorgt."

Liv nickte knapp, aber ich sah die Angst und die Sorge trotzdem in ihrem Blick. Einen Augenblick lang schwiegen wir, dann bestimmte ich: "Wir ziehen uns zurück. Sie wird zurück kommen. Dann schnappen wir sie uns."

Fin nickte und gab sofort entsprechende Anweisungen über sein Funkgerät an das Einsatzteam raus.

"Leute", meldete Amanda sich in diesem Moment über ihr Funkgerät, "Das wird nicht hinhauen."

"Was siehst du, Amanda?", fragte Fin über Funk. Es knisterte kurz: "Helen Archer ist gerade um die Straßenecke gebogen. Sie hat die Einsatzfahrzeuge gesehen."

Es klang, als würde sie rennen.

"Ist Noah bei ihr?", fragte Liv, die sofort an Fins Seite getreten war.

"Negativ", gab Rollins augenblicklich zurück und man hörte ihre Schritte auf Asphalt, "Nehme die Verfolgung auf."

Carisi fluchte und wir alle eilten nach draußen. Fin und Liv rannten zu einem Streifenwagen, während Carisi und ich Rollins blonden Schopf am Ende der Straße entdeckten und ihr dann hinterher rannten. So schnell wir konnten, versuchten wir sie einzuholen, aber sie verschwand um die nächste Ecke. Liv und Fin rasten mit Blaulicht an uns vorbei. Als wir wenig später um die Ecke bogen, sahen wir, wie der Streifenwagen Mrs Archer mit quietschenden Reifen den Weg abschnitt und Rollins sie zu Fall brachte, bevor sie ihr die Hände auf dem Rücken mit Handschellen fesselte. Liv sprang aus dem Wagen und sie schob Rollins beiseite, bevor sie Helen Archer unsanft auf die Füße zog. Ihre Stimme schallte bis zu uns und wir legten noch einen Zahn zu: "Wo ist Noah?"