Kapitel 47

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Stabler

Ich hatte die letzten beiden Tage mit Ally und Noah verbracht und es war nicht unbedingt angenehm gewesen. Ally war stinksauer. Hauptsächlich auf Liv, aber auch auf mich, weil ich ihr nicht sofort die Wahrheit gesagt hatte. Und auch Noah war ständig am Weinen, weil er spürte, dass etwas nicht in Ordnung war.

Heute morgen hatte ich es dann nicht mehr ausgehalten und hatte Lucy, unsere Nanny, angerufen nachdem Ally zu einer ihrer Vorlesungen gefahren war, damit sie sich um Noah kümmerte. Also saß ich jetzt auf dem Revier. Nicht auf meinem Revier, mit meinem Partner, bei meinem Job, sondern an Livs Schreibtisch bei Rollins und Amaro. Cragen hatte kein Wort darüber verloren, als er mich dort entdeckt hatte, sondern tolerierte es still.

Rollins sah einige Akten durch, während Amaro bereits seit einer Viertelstunde auf sein Handy eintippte. Ich beobachtete ihn, während mein Kaffee kalt wurde.

"Alles klar?", fragte ich ihn. Er sah auf und seufzte. Zuerst dachte ich, er würde mich abwimmeln, aber dann legte er sein Handy beiseite und lehnte sich in seinem Stuhl zurück: "Maria hat einen Job an der Westküste angenommen."

Ich hob die Augenbrauen: "Ich dachte, sie ist drüben im Irak..."

"War sie auch. Und eigentlich bin ich froh, dass sie sich jetzt nicht mehr in Gefahr begibt, aber... sie will, dass Zara zu ihr zieht. Sie hat sogar schon eine Schule für sie herausgesucht und...", er brach ab. Rollins lehnte sich ebenfalls zurück und musterte ihren Partner: "Warum hast du nichts gesagt?"

"Wollte ich ja... aber dann die ganze Sache mit Liv... es kam mir einfach nicht richtig vor."

Ich nickte langsam. Ich verstand ihn. Und ein bisschen mochte ich ihn vielleicht sogar für die Art und Weise, wie er Anteil am Schicksal meiner Familie nahm. Aber auf seine Weise, hatte er genauso viele Probleme.

"Und was hast du jetzt vor?", fragte ich weiter. Er zuckte mit den Achseln: "Ich hab' mich nach freien Stellen drüben erkundigt. Es sieht ganz gut aus. Wir könnten das erste Mal einfach alle zusammen leben. Wie eine ganz normale Familie."

Er warf mir einen entschuldigenden Blick zu. Ich presste die Lippen aufeinander: "Das ist verdammt viel Wert. Mach' es, wenn du die Chance dazu hast."

Er nickte einmal: "Ich weiß. Aber ich gehe nicht, bevor Liv nicht wieder heil aus dieser Sache raus ist."

Ich seufzte und fuhr damit fort, in meinem Kaffee herum zu rühren, während Rollins sich wieder in ihre Akten veriefte. Es verhältnismäßig friedlich und ruhig auf dem Revier. Solche Tage waren selten. Und dann öffnete sich die Tür zu Captain Cragens Büro und seine Stimme schallte durch das ganze Revier: "Agent Porter hat eben angerufen. Wir fahren zum Gefängnis. Fin hat den Kontakt zu Olivia verloren."

Wir waren augenblicklich auf den Beinen. Alles in mir fühlte sich an, als wäre es aus Eis. Mir wurde ganz anders, als ich mir vorstellte, was ihr zugestoßen sein konnte.

"Elliot..."

"Ich komme mit, Captain", ließ ich Cragen gar nicht erst zu Wort kommen. Er sah mich skeptisch an, aber dann nickte er: "In Ordnung. Aber halten Sie sich zurück."


Benson

Hendricks führte mich eine Stahltreppe nach unten und ich überlegte fieberhaft, wie ich die Situation lösen konnte, ohne dass er mich verletzte und sodass wir ihn am Ende trotzdem dran kriegen konnten. Er hatte mir Handschellen angelegt und seine Finger schlossen sich fest um meinen Oberarm, während seine andere Hand auf meinem unteren Rücken lag. Wir blieben vor einer weiteren Tür stehen.

Law & Order SVU -Obsession- (Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt