Kapitel 57

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Benson

Elliot steuerte seinen Wagen mit eingeschaltetem Blaulicht zielsicher durch den Stadtverkehr und zu der Adresse außerhalb, die Mrs Archer uns aufgeschrieben hatte. Alles in mir bebte vor lauter Aufregung. Die Reifen hatten noch nicht ganz aufgehört sich zu drehen, da sprang ich schon vom Beifahrersitz nach draußen und auch die Tür hinten öffnete sich, weil Ally sich beeilte, mir zu folgen. Mehrere Streifenwagen kamen ebenfalls zum Stehen und mein Team machte sich daran uns zu folgen.

Die Hütte stand an einem kleinen See und wir eilten so schnell wie möglich die Stufen der Veranda hinauf. Elliot trat  die Holztür ohne viel Federlesen ein und ich war als erste im Inneren. Ally war mir dicht auf den Fersen. Kaum waren wir drinnen, hörten wir auch schon ein quengeliges Weinen. Meine Schritte beschleunigten sich noch einmal und ich stieß die Tür zu einem angrenzenden Raum auf. Da stand ein Babybett. Mein Herz machte einen Hüpfer. Darin saß mein Sohn. Sein kleines Gesicht war vor lauter Unmut gerötet und er zog sich an den Gitterstäben hoch, bevor er anfing zu schreien. 

Augenblicklich war ich bei ihm und nahm ihn auf den Arm. Mir standen Tränen in den Augen, während ich ihn sanft schaukelte und seinen kleinen Körper an mich drückte. Ich streichelte über sein Köpchen und seinen Rücken und presste meine Lippen auf seine weiche Haut: "Alles ist gut, mein Schatz... wir sind da... alles ist gut..."

Ally schlang unterdessen ihre Arme um mich und drückte erst ihrem Bruder und dann mir einen Kuss auf die Wange, während sie mit Tränen auf den Wangen strahlte. Auch wenn es mir widerstrebte, reichte ich Noah an El weiter. Er hob ihn hoch und Noah beruhigte sich langsam.

Fin drückte sanft meine Schulter, bevor er Ally einen Arm um die Schultern legte und sie ihm spontan um den Hals fiel. Überrascht drückte der Afroamerikaner sie an sich. Carisi hatte Rollins einen Arm um die Schultern gelegt und zog sie sanft an seine Seite, was sie mit einem liebevollen Lächeln zur Kenntnis nahm, während die beiden unsere wieder vereinte Familie beobachteten. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lächeln. Alles war wieder gut.

Ally und ich blieben die ganze Zeit bei Noah, während ein Sanitäter ihn untersuchte und Elliot klärte alles weitere.

"Fehlt ihm etwas?", fragte Ally nervös. Der Sanitäter hängte sich sein Stetoskop wieder um und warf Noah, der mit einem Stück Verbandsmuhl spielte, noch einen Blick zu, bevor er antwortete: "Er ist ein bisschen dehydriert und hat vermutlich länger nichts gegessen, aber das gibt sich schnell wieder. Durch die ganze Aufregung wird er vermutlich erstmal viel schlafen."

Ich betrachtete voller Liebe meinen kleinen Jungen und streichelte ihm sanft mit einer Hand über seinen nackten Bauch, bevor ich mich an den Sanitäter wandte: "Das heißt, sie hat ihm nichts getan?"

Er schüttelte den Kopf: "Er wird keine Schäden zurück behalten."

Mir wurde ganz warm. Ally legte mir einen Arm um die Schultern und ich drückte sie sanft an mich: "Also können wir ihn mit nachhause nehmen?"

Er nickte mit einem kleinen Lächeln: "Er gehört ganz Ihnen."

Meine Mundwinkel verzogen sich augenblicklich nach oben. Ich setzte Noah auf und zog ihm seinen Pullover wieder an. Sobald ich ihn auf den Arm nahm, war der Verbandsmuhl vergessen und seine kleinen Fingerchen krallten sich in den Stoff meiner Bluse. Sein Köpfchen ruhte an meinem Hals, während ich ihn sanft hin und her wiegte und ihm über den Rücken strich. Ich bedankte mich bei dem Sanitäter und ging dann mit Noah auf dem Arm und Ally an meiner Seite zu Elliot, der bei Rollins und Carisi stand. Fin war schon wieder aufs Revier gefahren, um den Captain, Cabot und Barba zu informieren.

"Wie geht's ihm?", fragte Amanda mit einem kleinen Lächeln.

"Es kommt alles wieder in Ordnung", erwiderte ich leise, um Noah nicht zu wecken, da ihm bereits die Augen zugefallen waren.

Law & Order SVU -Obsession- (Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt