Be Mine - Shawn Mendes

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Zum dritten Mal versuchte ich Shawn zu erreichen. Zuhause war nun schon zwei Tage ne schlechte Stimmung. Heute ist Donnerstag. Es war heute auch der vierte Tag, an dem Shawn sich nicht meldete. Es wäre vollkommen okay für mich, würde er nichts auf Instagram posten. Wenn er dort aktiv sein konnte, warum hatte er keine zwei Sekunden für eine Nachricht?

•an: Shawn 💗
Ruf mich bitte an, wenn du Zeit hast. Es ist wichtig•

Ich wollte wenigstens einen Grund, damit ich mir nicht jede Sekunde Sorgen machte, dass es einfach so vorbei sein könnte. War's das vielleicht schon?
Nein. Ich denke einfach zu viel.

Das vibrieren meines Handys lies mich kurz erschrecken, doch vor lauter Hoffnung, dass es mein Freund war ließ ich es auch noch fallen. Super.
Ich hob es hoch, drehte es vorsichtig um und fasste mir erleichtert auf die Brust. Kein neuer Kratzer.
Ich bemerkte, dass ich wirklich eine Nachricht von Shawn hatte.

•von: Shawn💗
Heute Abend, 9pm nach Toronto?•

Es versetzte mir einen kurzen Stich, dass er kein Herz schickte. Ich hatte das Bedürfnis zu weinen. Wie bekam der Kerl es hin, Emotionen in mir auszulösen, die ich normalerweise nur hatte, wenn ich meine Tage hab?
Schwanger war ich nicht, also lang es nur an Shawn. Blödmann.

•an: Shawn💗
Ok•

Ich hab ihn noch nie geokt. Ich bekam ein unglaublich ungutes Gefühl im Bauch und mir wird schlecht. Ich sah auf die Uhr meines Handys. Noch 40 Minuten. 40 Minuten musste ich mich noch rumquälen. Ich schloss die Augen, versuchte meinen Atem, der mittlerweile unregelmäßigen geworden ist, zu kontrollieren. Alles wird gut, oder?

Ich biss die Zähne zusammen, so stark, dass mein Kiefer ein wenig schmerzte. Alles wird gut, oder?

Ich bemerkte, wie sich Tränen in meinen Augen bildeten. Wird alles gut...?

Ich stand schlagartig auf, nahm mir eine Jacke, die über einen Stuhl hing und rannte die zwei Treppen runter, zog meine Schuhe an und sprintete aus dem Haus raus. Ich lief einfach irgendwo hin, wo meine Beine hinwollten. Es hatte sich angefühlt, als würde dieses Haus mich erdrücken.
Alles war einfach zu viel für mich und das realisierte ich erst, als ich mich auf der Bank eines kleinen Park niederließ und ich bemerkte, dass mir einzelne Tränen die Wange runterliefen. Wie soll alles wieder gut werden?

Meine beste Freundin ist tausende Kilometer entfernt. Ich lebe in einem neuen Land, auf einem komplett anderen Kontinent. Hier wird nicht einmal meine Muttersprache gesprochen. Ich wusste nicht, ob die Leute mich mochten und deshalb so nett zu mir waren, oder nur wegen meinem berühmten Freund. Meine Schwester spricht kein Wort mit mir, weil sie ihre Pubertät in vollen Zügen auslebt und meine Eltern verbreiten auch eine komische Stimmung. Oder war ich die, die dich komische Stimmung verbreitete? Ach, da ist ja noch die Sache mit mein Freund...

Ich weinte, ließ meinen Emotionen freien Lauf. Hier kennt mich doch eh noch keiner. Wenn's nach mir geht könnte das so bleiben. Zudem war es Abend, langsam wurde es kühl und ich sah niemanden weit und breit.
Erst durch das vibrieren meines Handys würde ich unterbrochen. 'Shawn 💗'. Ich bemerkte ein Zittern am ganzen Körper, atmete tief durch und ging dann dran.

„Hey, Shawn" ich wusste nicht einmal, ob er mich überhaupt verstand weil ich so leise redete. „Hey" ich mochte es nicht, wie abgehackt er redete. „Ist... ist alles okay bei dir?" vielleicht machte ich mir gar nicht so viel Sorgen um unsere Beziehung sondern mehr um ihn. „Hm, ja" säuselte er. Ich wusste, dass er mir nicht die Wahrheit sagte.

„Shawn...." „Ja?" ich biss mir auf der Lippe herum. „... warum belügst du mich?" stammelte ich. Es versetzte mir einen Stich ins Herz, dass er mich belog. „Ich... also... keine Ahnung. Ich weiß nicht, was los ist, Alex" nuschelte er, dich ich konnte ihn ganz gut verstehen.

Ich schluckte. „ich... was kann ich tun?" ich hörte erst nichts, dann räusperte er sich. Er räusperte sich immer, wenn er emotional wurde.

„Keine Ahnung... ich.." er machte eine kurze Pause, doch ich sagte nichts. Ich wollte ihn nicht unterbrechen. „Ich vermisse dich. Ich vermisse Mum und Dad. Und Aaliyah.
Ich kann einfach so gut wie gar nicht ohne dich schlafen..." dann brach seine Stimme, ich würde alles dafür tun, bei ihm sein zu können. Es bricht mir das Herz zu wissen, dass der Mensch, den ich über alles liebte leidet.

„Shawn, du bist in anderthalb Wochen wieder hier. Im Gegensatz zu der Tour in Europa ist es nichts" ich konnte nicht mit traurigen Menschen umgehen, ich hatte nie eine Ahnung was ich sagen oder tun sollte. Somit versuchte ich einfach, ihn gut einzureden.
„Ja aber... ich weiß nicht. Ich weiß nicht warum ich mich so fühle aber... wie gehts dir?" ich rollte mit den Augen, „Shawn, Wechsel bitte nicht das Thema." „ich möchte nicbt drüber reden."

Ich atmete tief durch, „Ich hab seit dieser Woche wieder Schule. Ich vermisse dich. Irgendwie überfordert mich das ganze mit der High School hier alles." erzählte ich ihm aufgewühlt, doch bei dem letzten Satz hatte ich ein Grinsen auf meinen Lippen. Ich hörte ein raues lachen und ich war wirklich froh, dass ich ihn zum Lachen bringen konnte. „Irgendwie wundert mich das nicht" nun war ich die, die lachte. Dann wurde ich wieder ernst.

„Shawn?" stammelte ich, wissend, dass mein nächster Satz unglaublich schwer wird zu sagen. „Ja?" ich brauchte ein paar Minuten, um die folgenden Wörter über meine Lippen zu bringen. Nur allein an dem Gedanken dran, was ich jetzt sagen würde, verschwamm meine Sicht.

„Du würdest es mir sagen, wenn du deine Gefühle mir gegenüber verlierst. Oder?"