Freunde, ich hab grad erfahren, dass ich heute Abend nicht die Möglichkeit habe, die Lesenacht zu machen. Ich werde sie also auf morgen Abend verlegen und es tut mir so unglaublich leid. Als kleine Entschädigung kommt heute trotzdem ein Kapitel.
***
„Alex, ich brauche ganz dringend deine Hilfe" hörte ich meine beste Freundin schluchzen, als ich ihren Anruf annahm. „Was ist los, Linda" ich war sofort hellwach.
Es war 9 Uhr in der Frühe, das letzte Woche vor den Ferien. Die letzte Wochen hatte die Schule so viel von uns abverlangt, zudem hatte ich von meiner zukünftigen Schule Stoff des aktuellen Schuljahres bekommen, damit ich im nächsten Schuljahr auf dem selben stand wie alle anderen war.
Der Umzug war das erschöpfendste von allem. Wir rannten von einer Behörde zur anderen, mussten hier Unterlagen abgeben, dort welche holen. Zwanzigtausend Formulare ausfüllen. Eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen, war hat nicht so einfach. Einen 'Permanent Residence Status' kann man zwar bekommen, wenn man in Kanada investieren möchte, dazu muss man jedoch ausreichend Kapitel haben und dies nachweisen. Dazu muss man nachweisen, dass man bereits erfolgreich als Unternehmer war. Darüber hinaus wird von einem erwartet, dass man Arbeitsplätze schaffen und bereit sind, gemeinnützig, im Sport oder im kulturellen Bereich, tätig zu sein. Dazu kam dann noch, dass wir uns beim Einwohnermeldeamt in Deutschland abmelden. Daneben benötigt man einen gültigen Reisepass und Personalausweis. Auch andere Dokumente, wie Geburtsurkunde oder Heiratsurkunde. Handyverträge, Sportvereine, Fitnessstudio und ähnliche Verträge und Mitgliedschaften mussten gekündigt werden. Dass das so anstrengen wird, hätte ich nicht gedacht. Zudem waren wir dabei, unser Haus und die Autos zu verkaufen.
„Linda, gib mir 20 Minuten, ich bin auf dem Weg zu dir" meinte ich und legte auf, ohne ihre Antwort abzuwarten. Sie hatte auf meine Frage nicht geantwortet, ist nur in noch mehr Tränen ausgebrochen. Schnell lief ich zu meinem Schrank, griff zu der ersten Hose und der ersten Oberteil was ich sah. Ich rannte, so schnell ich konnte ins Bad, benutzte Deo, sprühte mir Trockenshampoo ins Haar, da ich jetzt ganz sicher nicht noch duschen würde und zog mein Outfit an. Eine schwarze Stoff leggins und ein großer grauer Harvard Pulli.
Ich putzte schnell meine Zähne, ging wätenddesden auf die Toilette und band meine Haare zu einem Zopf. Fünf Minuten nachdem ich aufgestanden war stand ich in der Küche.
„Mum, kannst du mich zu Linda fahren?" fragte ich außer Atem, weil ich in die Küche gerannt bin. „...okay" meine Mutter sah mich fragend an, doch ich antwortete nicht da ich in den Flur rannte um meine Schuhe anzuziehen. „Ich geh schon mal ins Auto" tief ich und schnappte mir den Schlüssel.
Ungeduldig wackelte ich mit meinem rechten Fuß, bis meine Mutter endlich einstieg und das Auto startete.Als ich bei Linda klingelte, dauerte es nicht lange bis sie die Tür öffnete. Ihre Augen waren komplett rot, ihre Haare standen in alle Richtungen und ihr Dekolleté war mit roten Flecken überseht die sie immer hatte, wenn sie emotional aufgewühlt war.
Sie packte mein Handgelenk, zog mich rein, schmiss die Tür zu und zog mich ins Badezimmer. Ich setzte mich auf die Badewanne während sie nervös im Raum stand. „Musst du kotzen? Oder warum ins Bad? Muss ich Haare halten?" sie schüttelte den Kopf, griff zur Fensterbank und hielt mir etwas vor die Nase. Ich erkannte es sofort. Ein Schwangerschaftstest. Geschockt sah ich zu meiner besten Freundin, die sich nun auf dem Klo niedergelassen hatte und wieder anfing zu weinen. „Scheiße... weiß Riccardo das?" sie schüttelte schnell den Kopf. „Und er wird es sich nicht erfahren. Ich brauche deine Hilfe." sie machte eine Pause und ich sagte nichts. Es war okay für mich, dass sie ihm nicht sagen wollte. Es war ihre Entscheidung und da würde ich mich nicht einmischen. „Ich mache am Montag einen Termin bei der Kahl. Kannst du mitkommen?" ich nickte, „selbstverständlich" Frau Doktor Kahl war unsere Frauenärztin.
„Wenn die die Schwangerschaft auch bestätigt... dann werde ich abtreiben. Ich brauche wen, der mich da abholt und mich unter Beobachtung hält" ich nickte, ging zu ihr und nahm sie in den Arm. „Ich werde dich unterstützen, Linda. Ich würde alles für dich tun. Wir packen das." Meine beste Freundin nickte. Sie sah mich an, ich stand auf, hielt ihr meine Hand hin und zog sie von der Toilette hoch. „Du brauchst Ablenkung. Wir gehen shoppen." im Gegensatz zu mir liebt Linda das shoppen. „Was?" sie sah mich entgeistert an, ich zuckte nur mit den Schultern. Ich hatte noch nie von mir aus vorgeschlagen, dass wir shoppen gehen. Ich zog sie in ihr Zimmer, platzierte sie auf ihrem Bett und lief zurück ins Bad, um mir alles mögliche was ich brauchte zu holen, damit Linda wieder wie ein lebendiger Mensch aussah.
Ich legte alles aufs Bett und lief zu ihrem Schrank. Ich suchte ihr ein Outfit raus. Eine ganz normale Jeans und ihren Lieblingshoodie. Ein roter Tommy Hillfiger Hoodie. Ich gab es ihr, damit sie sich umziehen konnte und bediente mich dann selber an ihrem Schrank. Leggins waren bequem, doch ich trug sie nicht gerne in der Öffentlichkeit. Ich nahm mir eine schwarze Hose von ihr und einen gelben Rollkragenpulli. Ich hab ihn mir schon öfter von ihr geborgt und würde ihn jedes Mal am liebsten nicht mehr hergeben.
Nachdem sich Linda umgezogen hatte schminkte ich sie ein wenig, auch wenn ich nicht grade talentiert war. Es war besser als wenn sie es machen würde, da sie noch immer so unter Schock stand, dass sie es nicht wirklich hinbekam.„Danke, das mit dem shoppen war eine gute Idee" lächelte mich der Rotschopf an als wir vor ihrer Tür standen, „soll ich heute Nacht bleiben?" sie schüttelte den Kopf. „Ich bin wirklich fertig, ich brauch einfach nur Schlaf. Aber danke. Danke, Alex. Für alles." ich lies meine Tüten auf dem Boden nieder und fiel meiner besten Freundin im den Hals. „Alles selbstverständlich, Linda. Kein Grund sich zu bedanken."
Als ich zuhause ankam, war es bereits 22 Uhr. In Toronto müsste es nun 16 Uhr sein.
Shawn ist wieder zuhause, er wollte nach London erst zu mir kommen, doch er hatte total vergessen, dass er sich eine Wohnung ansehen wollte und ein Termin hat. Zudem wollte er seine Familie wiedersehen. Doch, er ist nun einige Wochen zuhause und hatte wenig Zeit für mich. Weniger, als er sie hatte als er auf Tour war und ich zuhause. Es bereitete mir Magenschmerzen, dass er sich seit seinem letzten Dreh mit Ellie anders verhielt.
Zudem musste ich an Linda denken. Sie könnte nun Mutter werden, entschied sich jedoch dagegen. Es war die richtige Entscheidung. Seitdem ich im
Bett lag, fragte ich mich, ob Shawn sich eine Familie mit mir vorstellen könnte. Und wie alles weiter gehen soll. Aber seine mangelnde Aufmerksamkeit in den letzten Tagen machte mich unglaublich unsicher. Ich sollte dringend mit ihm reden.
Ich griff zu meinem Handy und ging auf unseren Chat.•an: Shawn💗
Hast du Zeit?•Ich lies jegliche Emojis weg, damit er merkte, dass es wichtig war.
***
DRAAAAMA.
Ich hoffe, ich verärgere hier keinen Abtreibungsgegner. 😅Was denkt ihr, was hinter Shawns mangelnder Aufmerksamkeit steckt? Hat es vielleicht echt was mit Ellie zu tun?
![](https://img.wattpad.com/cover/97441512-288-k643765.jpg)
DU LIEST GERADE
Be Mine - Shawn Mendes
FanfictionAls Alex mit ihrer Familie nach Kanada fliegt, trifft sie Nachts auf einen ihr unbekannten Jungen. Die beiden verstehen sich gut, kommen ins Gespräch und der unbekannte Kanadier, der sich als Shawn vorstellt , hat ihr Interesse geweckt. Auch ihm geh...