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Ich öffnete die Augen und griff direkt zu meinem Handy. Ich ging auf die Nachricht von Shawn und mir und ich sah, dass er sie noch immer nicht gelesen hatte. Ehrlich gesagt war ich mehrmals in der Nacht aufgewacht und hatte jedes Mal auf mein Handy geschaut ob der Braunhaarige meine Nachricht gelesen oder sogar beantwortet hatte. Dann quälte ich mich aus meinem Bett, suchte ein Outfit raus und ging ins Bad. Ich hatte wirklich noch nie so wenig Motivation in die Schule zu gehen wie heute.

Ich hatte heute echt kein Stück aufgepasst

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Ich hatte heute echt kein Stück aufgepasst. Was eigentlich echt nicht mein Ding war, da ich zwar nicht unbedingt gerne zur Schule gehe, jedoch relativ gute Noten haben möchte. Ich hatte die komplette Schulzeit nur Kreise und Tsunamis auf meinem Block gemalt. An den Ärmeln meines grauen Oberteils rumgespielt oder war einfach in Gedanken.
Während des Lunches hatte mich Kyla wieder genervt, weshalb ich irgendwann einfach gegangen bin.

Genervt schloss ich die Tür auf und Kenny folgte mir. Der Geruch von Mums Putenauflauf flog mir in die Nase und erst jetzt bemerkte ich, dass ich unglaublich Hunger hatte. Ich hab zuletzt gestern morgen gegessen, weil ich nichts runterbekommen hatte.

Als ich in der Küche stand, ließ ich vor schreck meine Tasche fallen.

„Shawn.." ein müdes Lächeln lag auf seinen Lippen. „Uhm... gehen wir hoch?" harkte ich nach und er nickte. Er folgte mir in mein Zimmer, dort angekommen legte ich meine Tasche auf den Boden und setzte mich auf mein Bett.

„Ich denke, wenn wir uns aussprechen, gibt es wieder Streit. Ich... ich hab deine Nachricht gelesen und war geschockt, dass du denkst es ist vorbei. Gib uns nicht auf, okay? Tu bitte nicht so, als wäre das zwischen uns bedeutungslos..." ich nickte bloß stumm.

„Alex. Ich liebe dich. Ich will eine Zukunft mit dir. Irgendwann werde ich dich fragen, ob du mich heiraten willst. Ich will das hier, dich und mich. Und ich will, dass du das nicht vergisst" ich war noch immer so erschöpft, dass ich nicht wirklich was sagen konnte. „So geht es mir auch, Shawn. Trotzdem hat es mich echt verletzt was passiert ist" ich biss auf meiner Lippe herum und mein Blick glitt nach unten auf den Boden.
Es war kurz still, dann spürte ich Shawns Finger unter meinem Kinn, welche dieses ein wenig hochhob.
„Ich denke es war alles ein Missverständnis. Ich hätte dich reden lassen sollen, dir zuhören sollen, es tut mir leid." „mir tut es auch leid" hab ich zu und sah ihn seine schönen Augen. Und es stimmt. Irgendwie hatte ich ihr auch gedroht und das tat mir leid. Ich hatte mich somit auf ihr Niveau herunter gelassen und das war ein Fehler.

„Können wir das einfach hinter uns lassen?" seufzte ich und blickte hoffnungsvoll zu meinem Freund, welcher nickte. Daraufhin schlang ich meine Arme um ihn und drückte ihn an mich.
„Hast du Donnerstag was vor? Donnerstag Abend?" fragte ich Shawn als ich mich von ihm löste. Er schien kurz zu überlegen, dann schüttelte er den Kopf.

„Kannst du vorbei kommen? Und über Nacht bleiben? Mum und Dad sind nicht da, ich möchte nicht alleine sein.." ich knibbelte an dem erst gestern aufgetragenen, Pastellblauen Nagellack an meinen Fingern rum.
„Klar, aber was ist mit Kenny? Und laden deine Eltern nicht Freitag zum BBQ ein?" fragend sag ich den braunhaarigen an, „naja alleine mit Kenny" korrigierte ich mich. „Freitag sind die wieder da. Woher weißt du das?" der Kanadier zuckte mit den Schultern, „meine Familie ist auch eingeladen"
Es freute mich, dass sich Shawns Familie und meine so gut verstehen. Vor allem aber auch, dass meine Familie so gut mit ihm klar kommt und ich so gut mit seiner. Es ist unglaublich wichtig für mich.

Shawn stand neben meinen Dad und half ihm die letzten Dinge zu verstauen. Das BBQ ist vorbei, es war echt ein schöner Abend.
Wir hatten Nachbarn, Mitarbeiter und neue Freunde eingeladen.

„Also, was machen wir jetzt?" fragte Shawn, als er wieder vor mir stand. Er hatte seine Hände auf meine Hüfte gelegt und sah mir in die Augen.

Wir waren nun über ein halbes Jahr zusammen und noch immer kribbelte jede Stelle, die er berührte. Noch immer hatte ich Schmetterlinge im Bauch. Noch immer war er es, den ich für immer an meiner Seite haben will.

„Lass uns Mensch Ärger Dich Nicht spielen!" sagte ich begeistert und der Kerl mir gegenüber verdrehte lachend die Augen.

Am Donnerstag hatte ich unsere Brettspielsammlung heraus geholt, da Netflix nicht funktionieren wollte. Mensch Ärger Dich Nicht kennt man hier in Kanada anscheinend nicht, jedoch hatten wir ganze 7 Runden gespielt, weil Shawn nicht akzeptieren wollte, dass er verloren hat und eine Revanche wollte.

„Hah! Du loser!" ich grinste ihn triumphierend an, „sag mal Shawn, wie oft hab ich jetzt schon gewonnen?" fragte ich enthusiastisch und blickte zu meinem Freund, welcher mir gegenüber auf dem Boden meines Zimmer saß. Wir hatten eine Flasche Wein da, ich hatte eine Kuscheldecke über meinen Beinen liegen. Wir hatten es uns richtig schön gemütlich gemacht. Alkohol durften wir laut kanadischem gesetzt ja noch nicht, doch in Deutschland hatte ich schon Alkohol getrunken. Deswegen hatten meine Eltern nichts dagegen.

„3 mal" schnaubte er, „und wie oft hast du gewonnen?" fragte ich und mein Grinsen wurde noch größer. „Keinmal. Aber nicht mehr lange. Revanche. Ich mach dich fertig, Roth!" schnaubte er und stellte seine Figuren neu auf.

Irgendwann sah ich gähnend auf mein Handy und bemerkte, dass es schon halb 3 war.
„Wir sollten schlafen gehen" meinte ich und rieb mir die Augen. „Noch eine Runde, dann gehen wir schlafen"
Ich wusste, dass er es nicht bei 'Noch eine Runde, dann gehen wir schlafen' belassen würde, er würde so lange noch eine Runde spielen wollen bis er gewann. Und wenn das hieß, dass wir um 9 Uhr morgen früh noch sitzen würden, dann wäre das der Fall.
Somit ließ ich ihn gewinnen und er freute sich wie ein kleines Kind.

Grinsend verdrehte ich dir Augen, als er seinen Arm triumphierend wie ein Sieger in die Luft schmiss.
„Können wir jetzt schlafen gehen?" fragte ich und gähnte zum zweihundertsten Mal seitdem ich auf die Uhr gesehen hatte.
„Willst du keine Revanche?" entgeistert sah er mich an und ich schüttelte den Kopf. „Morgen"
Ohne abzuwarten stand ich auf und ließ mich ins Bett fallen. Soll er das Spiel wegräumen, er wollte so oft spielen.

Be Mine - Shawn MendesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt