Kapitel 1

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15 Jahre zuvor

Es hatte begonnen, als er vier Jahre alt war..
In einem Alter, in welchem man noch nicht darüber nach, ob die Dinge, die man sagte, richtig oder falsch waren oder wie sie auf andere wirken mochten.
Für Akaashi waren das alles Worte, die er nicht wirklich zuordnen konnte. Und so war er über die verwunderten Blicke seiner Eltern aufrichtig überrascht gewesen, als er eines Tages vom Garten aus in die Küche seines damaligen Elternhauses gezeigt und gefragt hatte:
"Wieso steht der Mann da? Wer ist das?"
"Schatz?.. Da.. da ist niemand. Na komm.. lass uns noch etwas Schaukeln."
War die sichtlich irritierte und auch besorgte Antwort seiner Mutter, der er wie aus dem Gesicht geschnitten war, gewesen
Doch obwohl Akaashi die ganze Zeit über darauf beharrt hatte, dass jemand drinnen in der Küche stand, hatte ihm niemand zugehört.
Der schwarzhaarige war damals noch zu jung gewesen, um genau beschreiben zu können, was so merkwürdig an dem Mann war, außer der Tatsache, dass dieser plötzlich beinihnen im der Küche gestanden hatte.
Es war nämlich viel mehr, dass der Fremde .. nicht so farbenfroh wirkte wie seine Umgebung war .. als würde die Gestalt selbst, ausgewaschsen sein. Akaashi verstand nicht, wie konnte Schaukeln wichtiger sein, als ein plötzlicher Fremder im Haus?
"Er hat eine blühende Fantasie, nicht wahr?"
Hatte seine Mutter später gesagt und sich zu einem Lächeln gezwungen, dass ihre Nervosität deutlich verriet.

Und fortan.. war es das Klopfen, das Schlurfen und das klagende Heulen gewesen, das Akaashi nachts in den Wänden, Bodendielen und Zimmern hörte.
Zu der Zeit waren sie zum zweiten Mal umgezogen, Akaashis Vater hatte die Familie kurze Zeit darauf verlassen und mit jeder neuen Nacht bemerkte der Junge, wie seine Sinne wachsamer und schärfer wurden und er begann seine Fähigkeiten zu begreifen.

Als er versucht hatte, das seiner Mutter zu erklären und sie ihn daraufhin anschrie, er solle mit seinen verrückten Hirngespinsten und Einbildungen aufhören, wusste Akaashi, er musste das kleine Apartment am Rande der Stadt, in das sie erst kürzlich eingezogen waren, verlassen.
Keine zwei Tage später stand er mit gepackten Taschen und einem spärlich gefüllten Geldbeutel an einer schäbigen Haltestelle und wartete auf den Bus in Richtung Tokyo.
Damals war er gerade mal 17 Jahre alt und hatte die Schule abgebrochen.
Nicht gerade die besten Aussichten für einen neu Anfang.. Das wusste Akaashi wohl. Doch was hätte er tun sollen? Bleiben war keine Option für ihn gewesen.

In der Nacht, als Akaashi Bokuto kennen lernte, war er eigentlich davon ausgegangen, er würde sterben.
Ohne genügend Geld für eine Pension in der Innenstadt, ohne irgendwelche Bekannten oder Verwandten und bei Kälte, welche von fallenden Regentropfen und dem zucken von Blitzen begleitet wurde, blieb Akaashi nichts anderes übrig, als sich ein heruntergekommenes, verlassenes Gebäude zu suchen, in dem er die Nacht über bleiben konnte.
Das war nicht allein wegen der Tatsache gefährlich, dass jeden Moment irgendetwas einstürzen und ihn lebendig begraben konnte, sondern vielmehr weil Akaashi noch vor dem betreten des mehrstöckigen Betonbaus instinktiv wusste, dass er nicht allein dort drin sein würde.
Natürlich hatte er recht behalten.
Nachdem er sich in Sicherheit geglaubt hatte, war es bereits passiert.
Einer von ihnen war aufgetaucht.. einer der ausgewachsenen.. der Grund, wieso Akaashi von Zuhause fort musste und wieso er seit Jahren unter Schlafmangel und Albträumen litt.
Der Geist hatte auf Akaashi keinen sonderlich beängstigenden oder gefährlichen Eindruck gemacht, schließlich war es nur die verstorbene Seele einer alten Frau gewesen und so ignorierte Akaashi sie einfach, ließ sich nicht ansehen, dass er sie bemerkt hatte.
Doch das war bereits in dem Moment vergebene Mühe gewesen, als sich sein Blick mit dem der alten Frau gekreuzt hatte und er hatte gewusst, dass sie gewusst hatte, dass er wusste, dass sie da war.
In dem Moment war die Hölle ausgebrochen.

Es war nicht das erste Mal, dass Akaashi von einem Geist angegriffen wurde.
Bereits als kleiner Junge hatte er schnell gelernt, dass er sich lieber blind und taub stellen sollte, bevor einer der Geister mitbekam, was für eine Gabe Akaashi hatte.
Doch war das erst einmal herausgefunden, gab es bis zum Morgengrauen nur selten ein Entkommen.
Ein einziges Mal wurde Akaashi von einem Geist berührt und es war die schrecklichste Erfahrung, die er je in seinem jungen Leben gemacht hatte.
Die Eiseskälte, die ihn gepackt und der Druck auf seiner Brust, der ihm das Atmen erschwerte.. bis hin zu gar unmöglich gemacht hatte, waren ihm so deutlich im Gedächtnis eingebrannt, dass er sich in der Nacht wieder, wie das Kleinkind fühlte, das zum ersten Mal in Kontakt mit einer verstorbenen Seele getreten war: hilflos, allein und schwach. ..Sterblich. so unglaublich verletzlich..
Heute konnte er sich gar nicht mehr richtig daran erinnern, wie er in das obere Stockwerk des verlassenen Hauses gekommen war, doch dort war er Bokuto begegnet.

Bokuto Koutaro, der in zerrissenen Hosen und einem viel zu großen Pullover in den Trümmern gestanden und mit einem silbernen Rapier herumgefuchtelt hatte.
Die Geisterdame hatte geschrien und unverständliche Worte von sich gegeben, die Akaashi einen eisigen Schauer nach dem anderen den Rücken hochgejagt hatten. Es beschämte ihn heute noch, daran zurückzudenken, doch er war in Ohnmacht gefallen und Stunden später in einem fremden Bett in einem fremden Haus neben einer fremden Person wieder aufgewacht.

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Ave ihr lieben

Und hier ist auch schon Kapitel 1 der Story.
Ich muss dazu sagen, dass ich das Thema mit meiner jüngeren Schwester hatte und sie mich dazu brachte dies zu schreiben.
Wobei sie auch direkt einforderte, noch andere Paarings einzubringen

Einer bitte, der ich gerne nachkommen werde, wenn auch in speziellen Kapiteln, da sie nicht zur Hauptstory direkt passen würden ~
Aber erstmal sehen, wie es hier so weiter gehen wird.

Ghost Hunters  (BokuAka)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt